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Verfluchter Bastard!

Verfluchter Bastard!

Titel: Verfluchter Bastard! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Winter
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durch die Luft und schon war der oberste Knopf an ihrer Jacke abgetrennt. Diese Aktion überzeugte Cathy mehr als jedes Wort. Verärgert kniff sie ihre Augen zusammen, warf Lorn einen vernichtenden Blick zu, bevor sie widerwillig zu der Truhe stapfte und sie öffnete. Sie hoffte zutiefst, dass sich in der großen Holzkiste so ziemlich alles befinden möge, - nur bitte keine Kleidung. Sie konnte sich unmöglich vor diesem Mistkerl aus- oder umziehen.
    Vorsichtig warf sie einen Blick in die Truhe und erschrak. Darin lagen – penibel sauber gefaltet - jede Menge Frauenkleider! Röcke, Blusen, Westen und Plaids – aber keine einzige Hose! Cathy verfluchte ihre hinterhältige Familie. Jezebel und ihr Vater hatten wirklich an alles gedacht.
    „ Und?“
    Cathy warf Lorn einen eiskalten Blick zu, während sie in die Truhe griff und mit spitzen Fingern einen Rock nach oben hielt.
    „ Ihr werdet sicher verstehen, dass ich das, ganz sicher nicht anziehen werde!“
    Lorn schaute verdutzt auf den Rock in ihrer Hand, trat dann einen Schritt näher und inspizierte nun seinerseits den Inhalt der Truhe. Etwas zu genau für Cathys Geschmack. Was hoffte er darin zu finden?
    „ Hm“, grunzte Lorn. Sein Blick wanderte nachdenklich zwischen Cathy und dem Truheninhalt hin und her.
    „ Was habt Ihr?“, fragte Cathy nervös und war sich gar nicht so sicher, ob sie seine Antwort überhaupt hören wollte. Sie hatte so ein unangenehmes Gefühl.
    „ Der Inhalt der beiden Truhen hier, gibt mir zu denken.“ Meinte sie das nur, oder war da ein gefährlicher Unterton in seiner Stimme?
    „ Inwiefern?“, fragte Cathy vorsichtig.
    Lorn gab ihr zunächst keine Antwort. Stattdessen verschränkte er die Arme vor der breiten Brust und begann sich mit dem Jagdmesser nachdenklich das stoppelige Kinn zu kratzen. Das Geräusch verursachte Cathy Gänsehaut.
    „ Nun, in dieser Truhe“, er deutete mit dem Kinn auf die Holzkiste, die auf seiner Seite des Bettes stand, „befindet sich mein komplettes Hab und Gut.“ Lorn machte eine bedeutungsvolle Pause. Dunkel und träge ruhte sein Blick auf ihr.
    „ Ihr seid hier, ergo ist Euer Gepäck auch hier! Was ist daran ungewöhnlich?“ Äußerlich wirkte Cathy ruhig, doch in ihrem Magen rumorte es nervös.
    Lorns Blick glitt wieder zwischen den beiden Truhen hin und her, bis er mit einem dunklen Glitzern auf Cathy liegen blieb.
    „ Wieso werde ich das Gefühl nicht los, dass du genau weißt, was für ein hinterhältiges Spiel hier gespielt wird?“, fragte Lorn unvermittelt. Es war unverkennbar, dass er dem Rätsel auf der Spur war. Aber noch fehlten ihm die entscheidenden Steine im Mosaik. Cathy hoffte inständig, dass dies noch eine Weile so bleiben würde. Irgendwie musste sie ihn ablenken.
    „ Ihr habt recht, Blackwell. Wenn ich es mir recht überlege, wäre es sogar sehr angenehm frische Kleidung anzuziehen. Hättet Ihr wohl die Güte mir ein Paar Eurer Hosen zu borgen?“, fragte Cathy betont freundlich. Doch Lorn hatte ihren Einwand gar nicht gehört. Stattdessen sinnierte er weiter laut vor sich hin.
    „ In dieser Truhe dort befindet sich meine Kleidung. Also, wurde ich hier erwartet. In der Truhe dort drüben befindet sich Frauenkleidung, demnach wurde hier auch eine Frau erwartet. Anwesend sind jedoch nur ich und ein kleiner Giftzwerg…“
    Bei jedem seiner Worte trat Lorn einen Schritt näher auf Cathy zu. Groß, dunkel und drohend stand er plötzlich vor ihr und musterte sie eindringlich von oben bis unten.
    Cathy wurde heiß, sehr heiß. Sie schluckte trocken. Sie musste verdammt noch mal etwas unternehmen.
    „ Da habt Ihr es! Damit ist ja wohl endlich bewiesen, dass ich das unschuldige Opfer einer Verwechslung bin.“ Cathys Stimme klang erstaunlich fest und sicher, angesichts der brandgefährlichen Situation. „Halten wir also für die Dummen unter uns fest: Ihr wurdet hier erwartet, ich nicht !“
    „ Sooooo?! Wem gehören denn dann die vielen Frauenkeider, Schlaukopf?“
    „ Ja, was weiß ich denn. Wahrscheinlich gehört sie der Herrin dieser ärmlichen Hütte, irgendeiner Torfbäuerin …“
    „ Eine ziemlich reiche Bäuerin. Dieses Plaid hier ist von bester Qualität und ein kleines Vermögen wert.“ Zwischen Lorns Händen baumelte plötzlich ein langes, warmes Wolltuch in einem aufwändigen Karomuster, in bester McKinley-Qualität. Cathy schluckte unauffällig.
    „ Angenommen es handelt sich tatsächlich um die Kleidung der Bäuerin - weshalb bist du Pestbeule dann hier?“

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