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Verführ mich undercover!

Verführ mich undercover!

Titel: Verführ mich undercover! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Dunlop
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bildete kaum eine Barriere zwischen Anthonys Fingerspitzen und ihrer Haut.
    Jetzt drückte ihre Miene unverhohlene Missbilligung aus. „Klar. Sie werden die Ausbeutung vertraglich an Tomesko Mining weitergeben. So zieht man sich wohl bequem aus der Affäre, was?“
    „Das ist doch unlogisch“, konterte er.
    „Welchen anderen Grund gibt es, nach Tappee zu gehen?“
    „Wir bauen dort ein Krankenhaus“, warf Anthony ein.
    „Vielleicht“, sagte Jared. Er warf ihm einen warnenden Blick zu.
    Überrascht blickte Melissa von einem zum anderen.
    „Wie kommt es, dass Sie so viel über Tappee wissen?“, fragte Jared schließlich. Er musterte Melissa forschend, suchte nach Anzeichen von … hm, er wusste selbst nicht, wovon.
    „Ich lese die Chicago Daily“, antwortete sie. Sie blinzelte, und der Zorn in ihren grünen Augen verschwand. „Letztes Jahr gab es eine Geschichte über einen Bergbauingenieur, der von Rebellen entführt wurde.“
    „Seine Firma hat eine Million gezahlt“, erzählte Jared die Geschichte zu Ende. „Und sie haben den armen Kerl trotzdem umgebracht.“
    „Das war vor über einem Jahr“, warf Anthony ein. „Und wir wollen dort nicht nach Gold graben.“
    „Glaubst du, das interessiert die Rebellen?“, hielt Jared ihm vor. „Glaubst du wirklich, sie nehmen keine Geiseln mehr?“
    „Ich glaube schon, dass es sie interessiert“, antwortete Melissa an Anthonys Stelle.
    „Ach ja?“, meinte Jared herausfordernd. „Basiert diese Schlussfolgerung auf Ihrer weitreichenden Reiseerfahrung mit amerikanischen Überlandbussen?“
    „Sei nicht so grob“, wies Anthony ihn ärgerlich zurecht.
    Doch auch Jared war zornig. Er hatte genug von diesem Streit, und er hatte genug davon zuzusehen, wie Melissa von Anthony bearbeitet wurde. Er nahm seinen Stetson von einem Haken an der Wand und setzte ihn auf.
    „Ich bringe Melissa zurück zu ihrem Cottage“, verkündete er, hakte sie unter und befreite sie aus Anthonys Griff.
    „Verdammt noch mal, was …“, begann Anthony.
    „Und du gehst wieder ins Haus“, rief Jared über die Schulter zurück, während er Melissa zur Treppe dirigierte.
    Er spürte, dass Anthony ihnen nachblickte, als sie den dunklen Hof in Richtung der beleuchteten Zufahrt überquerten. Jared war sich im Klaren, dass er sich bei seiner Rückkehr einiges würde anhören müssen, doch das scherte ihn nicht. Er konnte genauso gut einstecken wie austeilen.
    Zügig führte er Melissa über den Platz. Zwar wusste er nicht, welche Hütte ihr zugeteilt war, doch normalerweise wohnten alleinstehende Frauen an der Uferseite des großen Reitplatzes. Also bog er rechts ab.
    „Warum habe ich eigentlich das komische Gefühl, dass es nur ein Vorwand ist, mich zu meiner Hütte zu bringen?“ Melissas Stimme klang leicht spöttisch.
    Jared biss die Zähne zusammen. Er musste seine Emotionen unter Kontrolle bringen. „Und warum habe ich bei Ihnen das komische Gefühl, dass Ihre Arbeit hier nur ein Vorwand ist, um Geld für ein Busticket zu verdienen?“

4. KAPITEL
    Melissa zwang sich, ruhig zu bleiben. Nichts deutete darauf hin, dass Jared die Wahrheit kannte, dennoch lief es ihr in diesem Moment eiskalt den Rücken hinunter.
    Jared ging schnell, sein Griff um ihren Oberarm war hart wie Stahl.
    „Erst der Fahrer“, durchschnitt seine Stimme scharf die Stille der Nacht, „dann Anthony.“ Er atmete hörbar ein. „Und ich kann mir schon denken, was mit dem verdammten Pferd passiert ist.“
    Melissa war verwirrt. Das Pferd ? Was hatte sie mit seinem Pferd zu schaffen?
    „Etwa selbst geritten?“, fragte Jared höhnisch.
    Sie verstand einfach nicht, was er von ihr wollte. Natürlich hatte sie das Pferd nicht geritten, aber was spielte das für eine Rolle?
    „Oder hat jemand geholfen?“, fügte er mit einem bedeutungsvollen Unterton hinzu.
    Okay, es hatte wohl keinen Sinn, es abzustreiten. „Ich habe einen der Cowboys gebeten, mir zu helfen. Rich … oder Rand … oder so.“
    „Das kann ich mir vorstellen“, meinte Jared verächtlich.
    „Na und?“ Allmählich verwandelte sich ihre Verwirrung in Ärger. Rafe – ja, genau, das war sein Name! – hatte tatsächlich seine Hilfe angeboten. Die ganze Sache hatte nur fünfzehn Minuten gedauert.
    „Na und ?“ Abrupt packte Jared sie am Arm und zwang sie so, stehen zu bleiben. Finster musterte er sie unter seinem zerbeulten Stetson hervor.
    In der Dämmerung begegnete Melissa seinem düsteren Blick. Warum war dieses Pferd so wichtig? Sollte es

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