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Verfuehr mich

Verfuehr mich

Titel: Verfuehr mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noelle Mack
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Preisgeld war der Grundstein für Hot Treats gewesen. In den nächsten vier Jahrzehnten hatte Mrs Sargent die Firma zu einem Imperium der Nahrungsmittelindustrie ausgebaut und dabei ein Millionenvermögen verdient. Bliss, die eine Schwäche für die Regenbogenpresse hatte, erinnerte sich vage an ein paar Artikel über sie. Mrs Sargent hatte die Firma irgendwann ihrem Sohn übergeben und war nach Paris gezogen, um Gigolos zu sammeln. Das hielt Alf allerdings nicht davon ab, sie »seine selige Mutter« zu nennen.
    Aber hey, schließlich hatte die alte Dame auch ihr ganzes Leben lang hart gearbeitet und all dieses Geld verdient. Und es war noch genug übrig geblieben, um diese funkelnde, nagelneue HT -Fabrik zu bauen, die einer ganzen Menge Leute Arbeit verschaffte. Bliss hätte die verstorbene Mrs Sargent daher niemals verurteilt. Unter gar keinen Umständen.
    Sie warf einen letzten Blick hinunter auf die gigantischen Bottiche und setzte dann behutsam ihren Weg auf der Galerie fort, bis sie den Riesen im Overall erreichte, der bereits auf sie wartete. Er winkte sie durch eine Tür hindurch, die in eine riesengroße Halle führte. Der Lärm war ohrenbetäubend, und ihr Begleiter bot ihr aus einem Sammelbehälter an der Wand eine winzige Schachtel mit Ohrstöpseln an, die wie eine Gratisdreingabe aus einem Flugzeug aussah. Seinem Beispiel folgend, packte sie die Pfropfen hastig aus und stopfte sie sich in die Ohren. Die Besichtigung der Strangpresse wurde auf ihren Wunsch weggelassen, und so fand Bliss sich schon bald auf einer weiteren Galerie wieder – diesmal knapp unter der Decke des Raumes. Sie schaute hinunter auf ein großes Fließband voller gefüllter Kuchen, die in endlosen Reihen unter Düsen hindurchgeführt wurden, wo sie eine Glasur bekamen, die dick wie Malerfarbe war.
    Obwohl sie sich zehn Meter über dem Fließband befanden, merkte Bliss wie ihre Wimpern zusammenklebten. Sie nickte dem Riesen zu und sie gingen weiter, bis sie eine weitere Tür erreichten, die zu den Büros der leitenden Angestellten führte.
    Dort kam auch gleich einer der Manager auf sie zu. Ein zwei Meter zehn großes, hinreißendes Mannsbild, um genau zu sein. Er hatte einen etwas großspurigen, sehr selbstbewussten Gang. Bliss mochte Männer, die ein bisschen angeberisch waren.
    Doch wer immer der Mann auch war, in ihrem Aufzug würde er ihr nicht allzu viel Beachtung schenken. Er selbst trug Armani – da war sie sich so gut wie sicher. Bliss duckte sich etwas hinter ihrem großen Begleiter, zog die Ohrstöpsel heraus und steckte sie in eine Tasche ihres Overalls.
    Nach ein paar schnellen Schritten stand der Fremde auch schon vor ihnen, blickte den Riesen an, stellte aber auch Augenkontakt zu Bliss her. Seine Stimme war tief und warm. »Sie müssen Bliss Johnson sein. Ich bin Jaz Claybourn.«
    Wegen der zusammengeklebten Wimpern hatte sie dieses göttliche Wesen nicht gleich als den neuen Vorstandsvorsitzenden von Hot Treats erkannt. Bliss ergriff die ihr dargebotene Hand und genoss das Gefühl der starken Finger, welche die ihren trotz ihrer Verlegenheit fest drückten.
    Was für ein Lächeln! Wenn man ihn live vor sich hatte, war es sogar noch wirkungsvoller. Bliss wand sich schwitzend in ihrem Overall und wünschte insgeheim, ihn sich vom Leib reißen zu können. Und wenn sie schon mal dabei war, käme auch gleich das Haarnetz an die Reihe, damit ihr Haar endlich wieder frei fallen konnte.
    »Ist Ihnen heiß?«, fragte er und schaute Bliss dabei direkt in die Augen.
    »Brütend heiß.« Sie erwiderte seinen Blick. Die Augen des Mannes hatten einen intelligenten Grünton und waren von Wimpern eingerahmt, die so schwarz und glatt wie das Haar waren, das ihm in die Stirn fiel. Seine Gesichtszüge waren nicht perfekt, aber auf jeden Fall verwegen und sexy. Das war ihr bereits auf dem Foto in der Pressemappe aufgefallen. Bonuspunkt in der Realität: Er war mindestens einen Kopf größer als sie in High Heels.
    »Dann ziehen Sie das Ding doch aus und kommen mit in mein Büro«, schlug er freundlich vor. »Ich würde gern mit Ihnen über die neue Kampagne sprechen.«
    Bliss machte sich unverzüglich daran, die Klettverschlüsse ihres Overalls zu öffnen. Das reißende Geräusch, das dabei entstand, hätte auch von den Turnschuhen eines Kindes oder von den Verschlüssen einer Bettschürze stammen können und war definitiv unsexy. Aber Jaz sah nicht mal in ihre Richtung, also spielte es wohl keine Rolle. Er klopfte dem Riesen auf die

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