Verfuehr mich
Anblick ließ Bliss regelrecht dahinschmelzen.
Sie ging in die Küche, um sich etwas Kühles zu trinken zu holen und sich etwas abzulenken. Die Layouts auf ihrem Rechner erforderten ihre ganze Aufmerksamkeit, denn der Artdirector von Lentone Fitch & Garibaldi wollte von ihr so schnell wie möglich grünes Licht bekommen.
Die Zeit verging wie im Fluge, während die beiden Brüder draußen am Werkeln waren. Erst wurden die Stützbalken errichtet und dann mit dem Aufbau der Überdachung begonnen, die auf der Terrasse sowohl für Sonne als auch Schatten sorgen sollte.
Sie erklommen Leitern, krochen über das improvisierte Baugerüst, maßen und positionierten Holzlatten und hämmerten und schraubten in eingespieltem Tempo. Bliss genoss es, den Männern zuzusehen, doch da beide gleichermaßen verblichene Jeans und dreckige Arbeitsstiefel trugen, waren sie nur schwer auseinanderzuhalten – zumindest wenn nur die Unterkörper zu sehen waren.
Der Preis für den besten Hintern gebührte eindeutig Jaz, entschied Bliss. Sein Po war etwas strammer und fester als der seines Bruders.
Plötzlich fiel mit schepperndem Krachen ein Rollmaßband auf den Boden der Terrasse.
»Kannst du mir das mal hochreichen?«, brüllte Jaz.
Bliss steckte ihren Kopf aus der Glastür und blickte neugierig nach oben. O Mann, beide Brüder standen direkt über ihr. Sie waren einander zugewandt und balancierten mit breit gestellten Füßen den Hauptstützbalken. Diese Position spannte die Nähte ihrer Jeans bis aufs Äußerste.
Nette Aussicht auf das klassische Claybourn-Paket , dachte sie. Und zwar mal zwei! Bliss hob das Maßband auf und drückte auf den Knopf, der das Band einrollte. Dann reichte sie das Werkzeug nach oben und ergötzte sich daran, wie hinreißend die beiden Männer in der Sonne aussahen. Ihre kräftigen Körper glänzten vor Schweiß. Jaz’ dunkles, aber feines Brusthaar war ganz nass, und Joes goldenes Vlies funkelte regelrecht.
»Willst du raufkommen?«, fragte Joe.
»Ich würde wahrscheinlich runterfallen.«
»Quatsch. Du kannst dich doch aufs Dach setzen«, schlug Jaz vor. »Da kann nichts passieren.«
»Na gut, okay.« An so einem herrlichen Tag wollte sie nicht eine Minute länger als nötig arbeiten. Sie stellte einen nackten Fuß auf die erste Stufe der Leiter.
»Nein, nein«, warnte Jaz, »zieh dir lieber Turnschuhe an.«
Bliss rannte eilig zurück ins Haus, um die Schuhe aus ihrer kleinen Reisetasche zu holen. Er hatte recht. Allein der Gedanke daran, barfuß auf ein Dach zu steigen, war ein weiteres Anzeichen vorübergehender Unzurechnungsfähigkeit. Doch mit Jaz fühlte sich diese vorübergehende Unzurechnungsfähigkeit einfach großartig an.
Bliss kam wieder nach draußen und begann erneut, die Leiter hochzusteigen. Jaz reichte ihr eine Hand, um sie hochzuziehen, und sie steckte ihren Kopf zwischen den Balken hindurch, auf denen die beiden knieten.
»Vorsicht jetzt. Stell dich auf die letzte Sprosse, ich packe dich hinten an deinen Shorts und du schwingst ein Bein über den Balken hier.«
Bliss tat, wie ihr geheißen. Sie spürte genau, wie Jaz ihr leicht den Po tätschelte, bevor er sie an ihren Shorts hochzog. Eins, zwei, drei, und sie war oben bei den Jungs – rittlings auf einem Balken sitzend und sehr zufrieden mit sich selbst.
»Ich kann den gesamten Strand sehen!« Bliss reckte den Hals, hielt sich aber mit beiden Händen an dem rauen Balken fest, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Das endlose Meer erstreckte sich von Ost nach West, und der Strand war voller Menschen, welche die späte Nachmittagssonne genossen. Auch hinter den hohen Wellen waren Menschen auszumachen, doch alles, was sie von ihnen sah, waren Hände.
»Willst du auf dem Dach sitzen?«, fragte Jaz. Bliss nickte, ließ den Balken aber nicht los.
»Ich werde erst mal aufstehen. Dann nimmst du meine Hand, stehst ebenfalls auf und ich übergebe dich an Joe. Von ihm aus sind es nur noch zwei Schritte zum Dach.«
»Ich hab’s mir anders überlegt«, sagte sie plötzlich.
»Der Trick besteht darin, nicht nach unten zu schauen. Sieh einfach nur in meine Augen. Es ist ganz einfach – wie Gesellschaftstänze.«
Gesellschaftstänze waren so ziemlich das Schwerste, was sie sich vorstellen konnte, und sie hatte sich auch nur einmal darin versucht. »Okay.«
Die drei erhoben sich zur selben Zeit und Bliss folgte genau den Anweisungen von Jaz. Die paar Sekunden, die nötig waren, um sie zum Dach zu führen, fühlten sich
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