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Verfuehr mich

Verfuehr mich

Titel: Verfuehr mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noelle Mack
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tatsächlich ein wenig wie ein Tanz an. Eine Hand in Jaz’ Hand, die andere in Joes – wie gerne hätte sie von diesem Augenblick ein Foto gehabt. Bliss setzte gerade einen Fuß auf den Balken, um den letzten Schritt hinter sich zu bringen, als auf einmal ein so bleiben !, ertönte.
    Bliss schwankte, richtete sich wieder auf und sah im Umdrehen … dass jemand ein Foto von ihr machte. Dora. Dora! Die Blondine mit den eiskalten Augen stand unten auf dem Weg und steckte ihre Digitalkamera gerade wieder zurück in ihre Strandtasche.
    »Ich konnte einfach nicht widerstehen, Jaz«, rief Dora. »Ich mail es dir zu.«
    »Seit wann bist du denn auf Pine Island? Komm doch rauf.«
    »Geht nicht. Wir müssen die Abendfähre noch erwischen. Aber danke.«
    »Wo wohnst du denn?«
    »Bei Freunden.«
    Bliss fiel sofort die andere Frau auf, die hinter Jaz’ Assistentin stand. Sie hatte dunkles Haar, das sie genau wie Dora offen trug, und eine hinreißende Figur. Nicht so schlank wie Dora, aber wunderschön und stark. Beide Frauen trugen nichts außer ihren String-Bikinis. Einige männliche Passanten drehten sich nach ihnen um, doch das ignorierten sie.
    Die Konkurrenz schläft nicht , dachte Bliss. Und wenn, dann wechseln sie sich mit dem Schlafen ab.
    Die Frauen verabschiedeten sich winkend und gingen weiter. Viel Eindruck schienen sie auf die Claybourn-Brüder nicht gemacht zu haben. Aber Joe und Jaz mussten ihre Blicke natürlich auch auf sie richten, falls sie herunterzufallen drohte.
    Bliss ärgerte sich über die Intimität von Doras Ausspruch – Ich maile es dir zu … Offensichtlich musste seine Assistentin ihm alle möglichen Dinge zumailen. Und wenn sie auf dem Bild nun blöd aussah? Bliss wollte nicht, dass Dora über einer Aufnahme von ihr kicherte.
    Als sie nach unten schaute, schwankte sie wieder ein wenig, sodass Jaz und Joe ihre Hände etwas fester hielten. Die Brüder bugsierten sie auf eine kleine Fläche am Rand des Daches, wo sie sich sofort hinsetzte. Dann wandten die beiden sich wieder ihrer Arbeit zu. Der gleichmäßige Rhythmus, in dem sie sich bewegten, ließ die beiden fast wie miteinander vernetzte Maschinen wirken. Muskelmaschinen.
    Bliss hockte näher bei Jaz, der im Moment herumhämmerte. An einer seiner Brustwarzen hing ein winziger Schweißtropfen, und sein nackter Rücken glänzte vor Schweiß. Sie stellte sich vor, wie sie ihm den salzigen Schweiß von der Haut lecken und die Beine um seinen Rücken schlingen würde, während er sie hämmerte …
    Plötzlich hörte Jaz auf, den Hammer zu schwingen. »Was grinst du denn so?«, fragte er.
    »Ach, nichts«, entgegnete Bliss.
    Joe machte gerade eine Pause und ließ die Beine von dem Balken baumeln, auf dem er saß. Er trank Wasser aus einer Flasche, die er mit nach oben gebracht hatte. »Igitt! Das ist ja total warm. Ich werde mal runtergehen und was Kaltes holen.«
    Er rutschte zu einer der Leitern und kletterte nach unten. Jaz balancierte derweil zu Bliss und zog sich mit ihr hinter den kleinen vertikalen Vorsprung am Dachrand zurück, der ihnen gerade genug Schatten bot, wenn sie ganz dicht beieinander saßen.
    Er strich ihr über den bloßen Schenkel. »Und wie gefällt dir dein Hochsitz?«
    »Ziemlich gut.« Sie lächelte.
    »Flieg nicht davon.« Jaz zog ein Tuch aus seiner Hosentasche, wischte sich damit den Schweiß vom Gesicht und lehnte sich gegen den Vorsprung.
    »Puh. Schweißtreibende Arbeit. Aber ich wette, wir sind noch vor Sonnenuntergang fertig. Joe und ich sind ein klasse Team.«
    »Das kann man wohl sagen«. Bliss beugte sich ein Stückchen vor, denn ihr war drüben beim Summer Club etwas aufgefallen – irgendetwas Langes und Geschwungenes, das sich über der windgepeitschten Pinie und den dichten Büschen hin und her bewegte. Sie hätte schwören können, dass das Ganze sich in der Nähe von Vis Haus abspielte, denn sie erkannte die spitzen Winkel des Gebäudes. »Hey, was ist das denn?«
    Jaz setzte sich ein wenig auf und sah in die Richtung, in die Bliss zeigte. »Keine Ahnung. Aber es bewegt sich.«
    »Allerdings.«
    Beide beobachteten schemenhaft die Bewegungen des langen, gebogenen Dinges durch die Büsche.
    »Einen Moment mal«, entfuhr es Bliss plötzlich. Sie stand auf, um einen besseren Blick zu erhaschen und Jaz legte eine stützende Hand um ihren Knöchel. »Da will jemand zur Rückseite von Vis Haus. Könnte ein Teil von Roccos Langschiff sein. Muss der Bug sein. Hatten die damals nicht Buge in Drachenform?«
    »Hä?«

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