Verfuehr mich
Händen auf deinem Körper vergessen.«
»Bist du sicher, dass du selber nicht mal bei Marina Hand anlegen willst?«
»Du hast doch wohl begriffen, dass sie nicht auf Männer steht, oder?«
Bliss nickte, nahm einen Waschlappen in die Wanne und zog ihn über ihre Brüste. »Und woher kennst du sie?«
»Dora.«
Sie setzte sich unwillkürlich auf. Ihr Po rutschte quietschend über die Emaille der Wanne.
»Hey.« Er packte sie bei den Schultern und stützte sie. »Immer wenn ich ihren Namen sage, bekommst du denselben verdammten Gesichtsausdruck. Ich glaube, es wird Zeit, dass ich dir mal ein paar Dinge erkläre.«
»Keine Erklärungen nötig«, erwiderte sie mit angespannter Stimme. »Ich habe dir schließlich auch keine Liste mit meinen Verflossenen gegeben. Du brauchst das also auch nicht zu tun.«
»Nein?« Er griff in die Wanne nach dem Waschlappen, rieb ihr nachdenklich über die Schultern und sah zu, wie das Wasser ihr über die Haut perlte. »Ich habe nie was mit Dora gehabt. Sie ist lesbisch, okay? Sie und Marina sind ein Paar.«
Oh. Oh! Bliss wäre am liebsten untergetaucht, in den Abfluss gekrochen und davongeschwommen. Wie peinlich. Sie hatte den kühlen, abwertenden Blick von Dora als die Feindseligkeit einer eifersüchtigen Assistentin gewertet, die um die Aufmerksamkeit ihres Chefs buhlt. Dass Dora schlicht und ergreifend überprüft hatte, ob Bliss als Gespielin infrage käme, darauf wäre sie nie gekommen. Die Bedeutung von Marinas glühend heißem Blick war ihr allerdings nicht entgangen. Aber an deren Erregung war sie schließlich auch nicht ganz unschuldig gewesen.
Hoffentlich würde Marina nichts ausplaudern. Aber für solche Gedanken war es jetzt sowieso zu spät. Bliss sah zu Jaz auf, der sie angrinste, als könne er ihre Gedanken lesen.
»Dora kommt aus der Gegend hier. Und hat sich noch nicht geoutet. Ich konnte es dir also nicht erklären, als wir uns kennenlernten.«
Bliss riss ihm den klitschnassen Waschlappen aus der Hand und bewarf ihn damit. »Diese ganze sexuelle Spannung im Hintergrund hat dich total angeturnt, hab ich recht?«
»Hey, ich habe dir doch andauernd gesagt, dass du dir keine Gedanken wegen Dora machen sollst. Wir lernten uns doch damals erst kennen. Das tun wir heute noch. Das war wirklich ein echt interessanter Sommer.«
»Ein langer, heißer Sommer. Und er wird immer heißer. Und genauso willst du es auch haben. Du hast Marina schließlich bezahlt, um mich zu massieren.«
Er zuckte mit den Schultern und lächelte. »Ich wusste ja nicht, dass du wie eine läufige Hündin reagierst. Ich war allerdings nicht auf einen Dreier aus. Darauf steht Marina nicht. Und ich übrigens auch nicht. Es ging dabei nur um dich.«
»Sie liebt Frauen. Sie wusste genau, was sie da tat.«
»Hör zu, Bliss. Es ist doch nichts Schlimmes passiert. Du hast deinen Spaß gehabt, und die Welt wird auch nicht aufhören, sich zu drehen, nur weil ein paar mündige Menschen sich miteinander vergnügt haben.«
Bliss dachte mit ernsthafter Miene über seine Worte nach. »Und wenn sie es nun Dora erzählt?«
»Was gibt es denn da schon zu erzählen? Es ist doch nichts passiert. Außerdem sind die beiden schon sehr lange zusammen, und ich habe gehört, dass sie bis zu einem gewissen Maße eine offene Beziehung pflegen. Wenn sie mal richtig einen draufmachen wollen, fahren sie nach New York und gehen ins City Chicks .«
»Na klar«, meinte Bliss. »Jetzt, wo das Meow Mix und der Clit Club geschlossen sind, ist das auch der angesagteste Laden. Nicht, dass ich selbst schon mal in einer dieser Bars war. Ihr beide habt also nie …«
»Nie«, antwortete er mit fester Stimme.
»Und du und Dora und Marina – ihr habt auch nie …«
»Nie.«
Bliss drehte sich im Wasser um und ließ ihre Pobacken etwas abkühlen.
»Wolltest du nicht?« Ihre Frage klang sanft, hatte aber einen leicht spitzen Unterton.
Jaz tätschelte ihr den Hintern. »Ich will dich. Auf allen vieren. Auf dem Rücken liegend und sich alldem hingebend, was ein Mann dir schenken kann.«
»Zuerst oral«, sagte sie mit heiserer Stimme.
»Und woran wirst du dabei denken?«
»Nur an dich, Schätzchen. Nur an dich.«
Bliss kämpfte sich aus der Badewanne heraus. Sie war ganz aufgeweicht und auch ein bisschen benommen. Sie kam sich noch immer ziemlich dumm vor, weil sie etwas so Offensichtliches nicht begriffen hatte. Und stattdessen zu glauben, Jaz hätte ein geheimes Verhältnis mit seiner lesbischen Assistentin, war nur ein
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