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Verfuehre niemals einen Highlander

Verfuehre niemals einen Highlander

Titel: Verfuehre niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Lethbridge
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Gesellschaft erwartet hatte, oder der letzte, den sie überhaupt erwarten wollte . Hoffentlich war er nicht gekommen, um Ärger zu machen.
    Er schaute sich im Saal um, und voller Unmut bemerkte sie, wie ihr Herz zu rasen begann, während sie darauf wartete, dass seine himmelblauen Augen sie entdeckten. Als prompt sein Blick auf ihr verharrte, stockte ihr Atem und ihr Herz setzte einen Schlag lang aus.
    Ein Ausdruck der Verachtung huschte über seine Züge, dann ließ er den Blick weiterwandern. Die Zurückweisung stach sie wie eine heiße Nadel. Lächerlich. Sie gab nicht einen Deut um Ian Gilvrys Meinung. Mochte er auch der erste Mann – oder eher Jüngling – gewesen sein, der sie geküsst hatte, so war es doch nur ein ungeschickter Versuch gewesen, nicht der Erinnerung wert. Und ganz besonders deswegen nicht, da ihre Familien auf Kriegsfuß miteinander standen.
    „Wer ist das?“, flüsterte Chrissie.
    „Ian Gilvry von Dunross“, gab sie leise zurück. Weiterer Erklärungen bedurfte es nicht.
    Chrissie schaute verächtlich. „Das ist Ian Gilvry? Was macht er hier? Ich dachte, es sei nur der echte Adel eingeladen.“
    Selina zuckte unmerklich zusammen. Wieso drängte es sie danach, gegen diesen herablassenden Ton zu protestieren? „Er ist mütterlicherseits mit Lord Carrick verwandt, ein entfernter Cousin.“
    Chrissie rümpfte die Nase. „Sein Aufzug ist für die feine Gesellschaft wirklich ungehörig!“ Diese Worte hätten auch von Selinas Vater stammen können, dessen Meinung sich Chrissie wohl abgeschaut hatte. Denn bei jedem anderen hätte sie diese Tracht für romantisch gehalten. „Er sieht ja wie ein Barbar aus.“
    Das ja – doch welch ergötzlichen Anblick bot er.
    Aber derartige Gedankengänge sollte sie bei einem Mann tunlichst vermeiden, der sie und ihre Familie verachtete.
    „Es ist die traditionelle Tracht der Highlands.“
    „Ich staune, dass du ihn verteidigst.“ Chrissie schüttelte ungläubig den Kopf.
    Selina spürte, wie sie errötete. „Ich stelle nur eine Tatsache fest!“ Als Chrissie die Brauen hob, merkte Selina, dass sie sich wohl im Ton vergriffen hatte. Sie zuckte die Achseln.
    Aus den Augenwinkeln beobachtete sie, wie Ian gemächlich den Saal durchquerte und bei einem Freund stehenblieb. Er begrüßte ihn mit einem Lächeln, das seine strengen Züge verwandelte und eine unbändige Herzlichkeit zum Vorschein brachte.
    Ließ sie sich etwa immer noch von diesem Lächeln blenden? Wohl kaum. Sie scherte sich nicht im Mindesten um Ian Gilvry oder seine Brüder. Sie waren stolze, arrogante Männer, die vor nichts Halt machten, um ihren Vater um das Land zu bringen, das sie als ihr Eigen betrachteten.
    Als ob er ihren Blick spürte, schaute er in ihre Richtung. Nur für einen kurzen Moment sahen sie sich direkt an. Hitze stieg ihr in die Wangen. Hastig wandte sie sich ab.
    „Schau, Selina“, sagte Chrissie, „da ist Lady Carrick. Dein Vater bat mich ausdrücklich, mich besser mit ihr bekannt zu machen, und jetzt steht sie endlich einmal nicht mitten im Gedränge. Kommst du allein zurecht?“
    Selina schluckte eine scharfe Antwort hinunter. Sie hatte sich fest vorgenommen, die mütterlichen Anwandlungen der jungen Frau nicht zu beachten. Chrissie wollte nur freundlich sein, wie immer. „Ich bleibe ganz zufrieden hier am Platz und warte auf deine Rückkehr.“ Sie scheuchte sie mit einem auffordernden Wedeln ihres Fächers fort. Hoffentlich hatte sie nicht bemerkt, wie schwer es ihr fiel, ihre Ungeduld nicht zu zeigen.
    Chrissie, wild entschlossen, eine gehorsame Gemahlin zu spielen, huschte geschäftig davon. Selina konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Sie war nicht davon ausgegangen, dass sie die neue Frau ihres Vaters gern haben würde, aber nun kamen sie meistens recht gut miteinander aus.
    Unglücklicherweise führte Chrissies übereifrige Besorgtheit und ihre maßlose Liebenswürdigkeit immer häufiger dazu, dass sich Selina wie ein Gast im eigenen Haus fühlte. Dass sie nach ihrem Unfall lange Monate ans Bett gefesselt war, verstärkte diesen Zustand zusehends. Da sie das Haus nicht verlassen konnte, grübelte sie häufig und kam zu dem Schluss, dass es nun an der Zeit wäre, ihren eigenen Platz in der Welt zu finden. Und Heirat war der einzige Ausweg.
    Unwillkürlich folgte sie Ian erneut mit ihren Blicken. Wie es aussah, wanderte er von Gruppe zu Gruppe und kam ihrem Platz stetig näher. Ihr Herz schlug schneller. Ihr Mund wurde trocken. Er hatte doch wohl

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