Verfuehren verboten
fragte dann: „Hast du schon einmal einen Liebesfähigkeitstest gemacht?“
„Einen was?“
Als sie seinen verwirrten Blick bemerkte, musste sie schmunzeln. „Einen Liebesfähigkeitstest. Da gibt es im Internet eine Seite, wo du diesen Test machen kannst, wenn du auf der Suche nach Mr oder Miss Right bist. Diesen Test habe ich gemacht, nachdem ich einige unerfreuliche Männerbekanntschaften hinter mir hatte, und dabei hat sich herausgestellt, dass mein Mr Right überhaupt nicht existiert.“
Storm runzelte die Stirn. Würde er jemals die Frauen verstehen? „Du hast wegen irgendeines Tests auf eine ernsthafte Beziehung verzichtet?“
„Ja … so in etwa. Mir wurde klar, dass, so wie Öl und Wasser sich nicht miteinander vermischen, ich mit Männern nicht klarkomme, die zu schnell zu viel erwarten.“
Storm brauchte einen Moment, um zu verstehen, was sie meinte. „Und die Typen aus dem Internet, mit denen du dich verabredet hast?“
Jayla seufzte. „Das war sozusagen meine Strategie, um zu beweisen, dass der Test falsch ist. Seitdem gehe ich nicht mehr auf Männerjagd.“
„Und im College? Hattest du da keinen Freund?“
Diesmal hatte ihr Lächeln eine Spur von Traurigkeit. „Doch, ich habe dort leider ziemlich bald Tyrone Pembrooke kennengelernt.“
„Und? Hat er dir das Herz gebrochen?“
„Im Gegenteil. Er hat mir wirklich einen Gefallen getan, denn er hat mir gezeigt, dass manche Typen richtige Trottel sind. Er hat mir die Augen geöffnet. Nach Tyronne achtete ich immer sehr darauf, mich in keinen Jungen ernsthaft zu verlieben. Und da ich nicht auf Gelegenheitssex aus war, fühlte ich mich nie verpflichtet, mit irgendjemandem zu schlafen.“
Storm nickte. „Und warum dann jetzt und mit mir?“
Diese Frage konnte Jayla leicht beantworten. „Es war das richtige Timing. Ich kenne dich und mag dich. Und ich kenne auch deine Einstellung zu Beziehungen. Ich suche nichts, was über diese Nacht hinausgeht. Und du doch bestimmt auch nicht, oder?“
Storm hielt ihrem Blick stand. „Richtig.“ Nichts fehlte ihm mehr als eine Frau, die wie eine Klette an ihm hing. Dennoch spürte er sich auf eine besondere Art und Weise mit Jayla verbunden, weil er der Erste gewesen war – er konnte sich nicht erinnern, je zuvor eine Frau entjungfert zu haben.
„Da ich deine Frage jetzt beantwortet habe, würde ich gern ein bisschen schlafen. Ich bin ziemlich müde“, sagte Jayla leise.
Storm schaute sie an. War das ein Wink mit dem Zaunpfahl? „Möchtest du, dass ich gehe?“
„Eigentlich …“, sie lächelte und schmiegte sich an ihn, „hoffte ich, du würdest die ganze Nacht bleiben.“
Ein erleichtertes Grinsen breitete sich auf Storms Gesicht aus. Ja, verdammt noch mal, er wollte die ganze Nacht bleiben.
„Das ließe sich einrichten“, erwiderte er und küsste sie auf den Mund. „Ich gehe nur rasch ins Bad.“
„Okay.“
Als Storm im Bad war, atmete Jayla tief durch. Er war der perfekte Liebhaber gewesen. Selbstsicher, aber nicht arrogant. Sie war müde und aufgedreht zugleich. Seltsam, wie sich die Dinge oft entwickelten. Seit sie sich für Jungs interessierte, hatte sie versucht, Storm auf sich aufmerksam zu machen.
Das Sprichwort „Gut Ding will Weile haben“ schien zu stimmen. Nur arbeitete das Timing leider auch gegen sie. Zu jedem Zeitpunkt hätte sie liebend gern versucht, mit Storm eine Beziehung aufzubauen, aber nicht jetzt. Denn jetzt musste sie sich auf das Baby konzentrieren.
Ihr Baby.
„Ich bin wieder da.“
Ihr Körper reagierte sofort auf seine Stimme. Als sie ihn so sah, wie er ganz selbstverständlich in seiner Nacktheit durch das Zimmer schlenderte, regte sich in ihr wieder die Lust, und sie war nicht mehr so müde wie gerade noch.
„Soll ich dir ein Bad einlassen?“, fragte er und setzte sich zu ihr auf die Bettkante. „Sonst hast du morgen beim Aufwachen womöglich Muskelkater.“
Jayla lehnte sich in die Kissen zurück und stellte fest, dass Storm wirklich fürsorglich war. „Du hast recht, ein Bad zu nehmen klingt ganz wundervoll.“
Er erhob sich lächelnd. „Dann komme ich zurück, wenn die Wanne voll ist.“
„Gut.“
Wieder beobachtete sie ihn, wie er das Zimmer durchquerte, und konnte den Blick nicht von ihm wenden. Dass er die ganze Nacht bleiben wollte, machte sie vor Freude ganz kribbelig. Vielleicht sollte sie diese Affäre doch so lange wie möglich ausdehnen, denn zurück in Atlanta würde alles anders sein. Dann würde jeder wieder seiner
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