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Verfuehrerisch doch unerreichbar

Verfuehrerisch doch unerreichbar

Titel: Verfuehrerisch doch unerreichbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cait London
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Arme. „Grandpa Fadey!”
    „He. Und natürlich Grandma Mary Jo.”
    „Natürlich”, wiederholte Tanya ernst und strahlte, als Mary Jo sich zu ihr beugte und ihr einen Kuss gab. „Grandma.”
    Ellies Miene verriet ihre Dankbarkeit. „Danke”, flüsterte sie, denn ein Kind brauchte die Geborgenheit einer Familie.
    Fadey sah zu Ellie. „Sie bleiben. Mikhail ist ein guter Mann, und Jarek auch. Meine beiden guten Söhne, so verschieden und doch so ähnlich. Sie sind jetzt zu Hause. Wenn Sie gehen, werden Sie immer dieses Zuhause haben.”
    Mikhail wischte Ellie eine Träne von der Wange. Offensichtlich tief gerührt, senkte sie den Kopf, so dass ihr Gesicht hinter ihren Haaren verborgen war. Die Offenheit und Freundlichkeit der Stepanovs war sie nicht gewohnt. „Mikhail, hilf mir”, bat sie leise.
    „Natürlich. Eine Umarmung, oder, Bliss?”
    „Eindeutig.”
    In der für Fadey typischen Art umarmte Mikhail Ellie, drückte sie scherzhaft fest an sich und wiegte sie ein paar Mal hin und her, ehe er sie wieder losließ.
    Sie spannte sich an und sah ihn irritiert an, doch er grinste nur und küsste sie auf beide Wangen, ebenfalls wie es gewöhnlich Fadeys Art war. „Das ist so Brauch, Ellie. Reg dich nicht auf.”
    „Du könntest mich nicht aufregen, selbst wenn du es wolltest.”
    „Ach nein?” fragte er herausfordernd.
    Mary Jo war auf dem Weg zum Herd und gab ihm einen Klaps auf den Kopf. „Benimm dich gefälligst, Mikie.”
    Während Mikhail wegen seines Kosenamens aus der Kindheit eingeschnappt war, grinste Ellie übers ganze Gesicht. „Mikie”, wiederholte sie.
    Ihm war klar, dass sie ihn mit seinem Spitznamen ärgern würde. „Nein.”
    „Doch, Mikie”, gurrte sie und klimperte mit den Wimpern.
    Mikhail nahm grimmig seinen Pfannkuchen in Angriff.
    „Wirst du für mich arbeiten oder nicht?” hatte Mikhail gefragt.
    Drei Tage später stand Ellie im dunklen Wohnzimmer der Stepanovs, in dem das Kaminfeuer einen hellen Schein auf die Wandtäfelungen und den Hartholzfußboden warf.
    Abends nach dem Essen erzählte Mary Jo Tanya Geschichten aus ihrer Kindheit auf der Ranch. Fadey saß in Socken vor dem Kamin, die Hände zufrieden über dem Bauch gefaltet.
    Das Heim der Stepanovs war von Liebe erfüllt, ein Beweis dafür, dass Familien harmonisch zusammenleben konnten.
    Ellie war nicht klar gewesen, wie erschöpft sie war, doch die erholsamen Nächte und Tage zeigten ihr, wie lange und hart sie gekämpft hatte. Mikhail war nicht mehr ins Haus gekommen, und wenn sein Angebot für einen Job noch galt, blieb ihr nichts anderes übrig, als es anzunehmen.
    „Wo kann ich Mikhail wohl finden?” fragte sie leichthin. „Wir haben Geschäftliches zu besprechen.”
    „Ja, natürlich”, entgegnete Fadey. „Im Laden. Nehmen Sie meinen Mantel. Dort im Schrank. Und seien Sie vorsichtig auf dem Pfad. Er kann rutschig sein. Ich werde aufpassen, bis Sie drüben sind.”
    Draußen schlug Ellie den Mantelkragen hoch und atmete tief den Duft von Holz und Klarlack ein. Eine so fürsorgliche, liebevolle Familie war sie nicht gewohnt.
    Vor der massiven Tür des Möbelladens wappnete sie sich. Von drinnen kam russische Musik und das Geräusch einer Säge. Entschlossen stieß sie die Tür auf und trat ein.
    Die leidenschaftliche Akkordeonmusik passte zu dem Mann. Mikhail stand an der Säge und arbeitete konzentriert, während die Späne um ihn herumflogen. Eine Brille schützte seine Augen. Bis jetzt hatte er Ellie noch nicht bemerkt. Er schien verbissen in seine Arbeit vertieft zu sein, als führe er einen Kampf, allerdings nicht gegen das Holz in seinen Händen.
    Ellie trat zurück in den Schatten einer großen Anrichte und beobachtete Mikhails anmutige Bewegungen. Sofort erwachte ihre Sehnsucht von neuem. Er trug Jeans und T-Shirt und ein rotes Tuch um die Stirn. Hinter seinem Ohr klemmte ein Tischlerbleistift.
    Plötzlich schien er zu spüren, dass er beobachtet wurde, denn er schaltete die Säge aus, nahm die Brille ab und drehte sich langsam um. Dann drückte er eine Taste am Kassettenrekorder, so dass es still wurde im Raum. Zu still, wie Ellie fand. Wieder durchlief sie jener sinnliche Schauer, den Mikhails Nähe stets bei ihr auslöste. „Hier hast du dich also versteckt.” Sie nahm sich zusammen und sagte, was sie eigentlich hatte sagen wollen. „Ich will dich nicht von deiner Familie fern halten, Mikhail.”
    „Ich fand, du brauchtest Zeit zum Nachdenken und Ruhe.” Er lehnte sich lässig gegen die

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