Verfuehrerisch doch unerreichbar
Stepanov öffnete die Tür zum Haus der Stepanovs und grinste breit, als er Mikhails finstere Miene sah und die zappelnde, wütende Frau, die in seinen Mantel gehüllt war.
„Hier, nimm sie”, sagte Mikhail schroff, schob Ellie in Fadeys Arme und ging Richtung Küche. Er war wütend und entsetzt, weil er sie instinktiv zu seinen Eltern gebracht hatte, denn Jarek hatte Leigh fast auf die gleiche Weise ins Haus der Stepanovs getragen …
Damit forderte Mikhail den Ärger geradezu heraus, das war ihm klar. Trotzdem konnte er nicht leugnen, dass er sich bei dem Kuss nach mehr gesehnt und es genossen hatte, Ellie in den Armen zu halten.
Fadey grinste breit und schob Ellie wieder zu Mikhail. „Nimm sie zurück. Ich habe schon eine Frau.”
„Verdammt!” fluchte Mikhail.
„Wie kannst du es wagen!” fauchte Ellie und stemmte sich gegen seine Schultern.
Erneut schob er sie zu Fadey und setzte seinen Weg in die Küche fort, weg von der Frau, die sein Verlangen erregte.
Sein Vater lachte, während er Ellies Stimme hörte: „Lassen Sie mich los. Ich werde es ihm zeigen. Er will doch bloß beweisen, dass er größer und stärker ist als ich. Aber ich bin schlauer. Ich kann ihm jederzeit eine Lektion erteilen.”
Mikhail blieb stehen und drehte sich langsam um. Fadey lachte und hielt Ellie zurück, indem er ihr den Arm um die Taille legte.
„Ich habe sie geküsst. Es gefiel ihr, und jetzt ist sie wütend. Ich musste sie hertragen, sonst wäre sie mir weggelaufen, und ich hätte ihr folgen müssen. Dann hätte ich sie erneut geküsst, und es hätte ihr wieder gefallen, und sie wäre noch wütender geworden. Es hat die ganze Sache vereinfacht, indem ich sie hergetragen habe”, erklärte Mikhail unverblümt. „Natürlich will sie mich.”
„Natürlich”, bestätigte Fadey und grinste noch breiter.
Ellie starrte Mikhail zornig an. Sie schüttelte Fadeys Arm ab, stemmte die Fäuste in die Seiten und blies sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Dir werde ich es zeigen, Kumpel.
Ihr Sohn ist zu arrogant, Fadey.”
Mikhail fand sie wundervoll. Sein Verlangen nach ihr lag im Widerstreit mit der Stimme der Vernunft in ihm. Und deshalb war Ellie so gefährlich für ihn.
Bei ihren Küssen am Strand hatte er mehr Leidenschaft und Zärtlichkeit empfunden als bei seiner Exfrau. Und jetzt, nachdem er eine Kostprobe bekommen hatte, sehnte er sich nach mehr. Er wollte ihre Haut an seiner spüren, seine Hände über ihre Rundungen gleiten lassen und jeden Zentimeter ihres Körpers erforschen.
„Ich muss mich für Mikhail entschuldigen”, sagte Fadey. „Ich fürchte, er ist ein wenig wie sein Bruder und sein Vater.” An Mikhail gewandt meinte er: „Dann hat es also begonnen. Der Sturm und die Frau.”
Mikhail atmete scharf ein und nickte kurz. „Sie ist nicht das, was ich will.”
Fadey zuckte leicht mit den Schultern.
„Wenn Sie glauben, ich würde tatsächlich jemanden wie ihn wollen, haben Sie sich getäuscht!” konterte Ellie. „Er hat mich hierher getragen, um mir zu zeigen, dass er der Überlegene …”
„Du willst mich, und du weißt es”, unterbrach Mikhail sie, denn es gab vor seinem Vater jetzt nichts mehr zu verbergen.
„Dich würde ich nicht mal nehmen, wenn man dich mir auf einem silbernen Tablett servieren würde!” rief Ellie ihm nach, als er die Küche betrat.
Frustriert und in Gedanken versunken, stutzte er beim Anblick der Szene vor ihm. Um den großen Esstisch saßen seine Familie und Leighs Eltern, Bliss und Ed. Alle hatten Teller mit Blaubeerpfannkuchen vor sich stehen, und auf Jareks Schoß saß Tanya in einem blau gestreiften Flanellschlafanzug. Sie hielt ihre Puppe fest im Arm.
Mikhail blieb wie angewurzelt stehen und begriff, dass seine Familie wahrscheinlich alles mitgehört hatte. Er suchte verzweifelt nach einer Erklärung und entschied, dass es keine gab.
Schweigen war die beste Verteidigung, schließlich hatten sie ihn oft genug über Ellie fluchen gehört. Er dachte an ihre Worte: Dich würde ich nicht mal nehmen, wenn du der einzige Mann auf der Welt wärst.
Die Stille wurde unangenehm, so dass er sich schließlich verpflichtet fühlte, etwas zu sagen. „Ich habe noch kein Tablett gesehen, auf das ich passen würde. Daher dürfte das ohnehin nicht möglich sein.”
Jarek brach in Gelächter aus. „Dann sollten wir besser eines herstellen.”
Fadey erschien hinter Mikhail im Türrahmen und drückte ihn neckend. „Jetzt ist die Familie also zusammen. Ellie kommt
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