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Verfuehrerisch doch unerreichbar

Verfuehrerisch doch unerreichbar

Titel: Verfuehrerisch doch unerreichbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cait London
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heute Morgen noch nicht gesehen. Vermutlich lieferte sie Tanya wie üblich bei Mary Jo oder Leigh oder Bliss ab, bevor sie mit der Arbeit begann. Er hatte sich danach gesehnt, in ihre Suite zu gehen, sich jedoch zurückgehalten, denn Ellie zerzaust vom Schlafen im Bett zu sehen hätte seine Sehnsucht nur verstärkt. Aber jetzt, wo der Kampf losging, musste er einen klaren Kopf bewahren.
    Er lächelte Edna kurz zu, die die Papiere ordnete, die er sich heute Vormittag ansehen musste. Edna war Witwe und pflegte ihre kranke Schwester. Ihre konservativen Kostüme und gestärkten Blusen entsprachen ganz ihrem Charakter; sie war stets akribisch und effizient.
    „Der Wachhund”, so nannten die Vertreter seine Sekretärin. Sie war gut in ihrem Job, diskret, ehrlich, vernünftig - und hart. Eine Frau, die man respektieren musste.
    „Ein gemischter Blumenstrauß war genau das Richtige”, erklärte Edna mit Bestimmtheit.
    „Sie wurden auf ihr Zimmer gebracht. Wenn sie zurückkommt, wird Ellie eine nette Überraschung vorfinden.”
    Mikhail setzte seine Unterschrift unter die Papiere, die eine Gehaltserhöhung für die Angestellten absegneten. „Sie ist eine überraschende Frau. Sie sind über die Lage im Bilde, Edna? Ellies Schwester und ihr Vater werden nicht zimperlich sein. Sie wollen Tanya aus purer Berechnung.”
    „Nur über Ihre Leiche”, entgegnete Edna. „Und über meine. Das kleine Mädchen ist ein Sonnenschein, viel zu lieb für Paul Lathrop. Ich kann nicht verstehen, wie er zwei so unterschiedliche Töchter in die Welt setzen konnte. Ich habe sie beide kennen gelernt, und Ellie ist die rechtmäßige Mutter dieses Kindes, nicht Hillary. Es ist richtig von Ihnen, dass Sie sie beschützen.”
    „Leider stehen hier Jobs auf dem Spiel, auch Ihrer.” Mikhail sah die übrigen Papiere durch, die sie zur Unterschrift vorbereitet hatte.
    „Ich mache mir keine Sorgen. Sie werden damit fertig, Mikhail. Ich weiß, welche Überwindung es Ellie gekostet hat, Sie um Hilfe zu bitten. Sie werden sie nicht im Stich lassen, und das weiß sie. Sie ist selbst sehr stark, aber hin und wieder braucht jeder ein bisschen Hilfe - so wie Sie mir geholfen haben, diesen Job zu bekommen, als ich für mich und meine Schwester sorgen musste.”
    „Sie sind eine erstklassige Sekretärin, Edna. Sie haben sich selbst geholfen.”
    „Ellie wird sich auch selbst helfen. Das Leben ist ein Kampf, und wenn Ellie erst wieder auf die Beine gekommen ist, wird Sie Ihnen danken.”
    Mikhail runzelte die Stirn und sah Edna an, die ihn kannte, seit er ein kleiner Junge war.
    „Ich will nicht, dass sie sich mir verpflichtet fühlt.”
    „Sie versteht es, die Spreu vom Weizen zu trennen, haben Sie nur Vertrauen in sie.”
    Mikhail konzentrierte sich darauf, den Tagesablauf mit Edna zu besprechen, als das Klicken der schweren Bürotüren seine Aufmerksamkeit auf Ellies Rückseite lenkte.
    Ihre Freizeithose spannte über ihrem straffen, wohlgerundeten Po, als sie rückwärts mit einem beladenen Wagen in sein Büro kam. Sofort musste er an die letzte Nacht denken, und ein heißer Schauer durchströmte ihn.
    Dann merkte er, dass Edna mit ihm sprach und er gerade seinen Füller durchgebrochen hatte - die Tinte tropfte auf das Papier.
    „Ich kümmere mich darum”, sagte Edna forsch, schob die Unterlagen zusammen und nahm ein Papiertaschentuch aus einer Schreibtischschublade. Sie wischte ihm die Tintenkleckse wie einem kleinen Jungen von der Hand, lächelte vergnügt und tätschelte ihm den Kopf.
    Anschließend hielt sie Ellie die Tür auf, da sie noch immer mit dem Handwagen kämpfte.
    Als sich die Tür schloss, richtete Ellie sich auf und zog das Tuch über dem eleganten Samowar weg, einer russischen Teemaschine, die aus einem mit Gold und Blumenmotiven bemalten Kessel mit verziertem Hahn und dazugehöriger Teekanne bestand.
    Ellie setzte sich mit strenger Miene in den Sessel vor Mikhails Schreibtisch.
    „Was ist das?” wollte er wissen.
    „Ich habe diesen Samowar bestellt, damit wir vornehm Tee trinken können, mit russischen Plätzchen. Vornehme Teerituale sind bei Frauen sehr beliebt. Manche Männer mögen das auch. Fadey, zum Beispiel, und Jarek. Ich finde es sehr passend, und Edna hat mir für den Kauf grünes Licht gegeben. Außerdem ist er sehr schön, genau der richtige sanfte Kontrast für dein Büro. Es gibt nichts Besseres, um eine hitzige Debatte zu entspannen, als eine zivilisierte Tasse Tee. Wir werden natürlich noch Porzellan brauchen

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