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Verführerische Fesseln (German Edition)

Verführerische Fesseln (German Edition)

Titel: Verführerische Fesseln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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kaum auf den Tisch werfen und vögeln. Obwohl ich ihm das glatt noch zutrauen würde. Nein, in der Öffentlichkeit war ich sicher und saß am längeren Hebel – und ich wusste zwar noch nicht wie, aber ich würde mich für gestern revanchieren.
     
    Vier Stunden später lächelte mir eine gutaussehende Brünette im Spiegel entgegen. Die Strähnchen waren weg und meine Haare um einiges dunkler als vorher. Meine Friseurin – „die Sabrina“, wie sie sich mir vorgestellt hatte – klatschte begeistert in die Hände. „Nein, das sieht ja toll aus! So mysteriös und verführerisch.“
    Ich lächelte und hätte beinahe gesagt: Red’ weiter, Sabrina, ich bin ganz Ohr. Sie fuhr mit ihren Händen durch meine Haare, die sie bei der Gelegenheit gleich ein wenig stufiger geschnitten hatte, und wirbelte einige Strähnen auf. „Sehen Sie, Marie, Ihre Haare fallen viel natürlicher.“ Sie klatschte wieder in die Hände und griff nach einem Spiegel, damit ich meinen Hinterkopf betrachten und gebührend „Oh“ und „Ah“ machen konnte.
    Sabrina hatte ihren Job hervoragend gemacht und ich war mehr als zufrieden. Das drückte ich mit einem großzügigen Trinkgeld aus und verließ zufrieden den Laden.
    Nachdem ich das Telefonat mit Alexander beendet hatte, hatte ich noch ein wenig mein Kopfkissen verprügelt und dann intensiv an meinem Vergeltungsplan gearbeitet. Ich war losgezogen und hatte mir ein neues Kleid gekauft. In meinen zwei Koffern war nichts gewesen, was ich der Situation angemessen fand. Glücklicherweise fand ich schnell einen Laden in der Altstadt, der führte, was ich mir vorstellte. Eigentlich wusste ich nur, dass es schwarz sein sollte. Der offensichtlich schwule Verkäufer schleppte mir ein Kleid nach dem anderen an, aber das richtige war irgendwie nicht dabei. Wir wurden beide immer frustrierter und irgendwann sagte ich: „Darf ich ehrlich sein?“
    Der Verkäufer warf seine Arme in die Luft, stieß einen Seufzer aus und sagte: „Ich bitte drum, Schätzchen, ich kann gleich nicht mehr.“
    „Ich suche etwas, in dem ich fast – aber nur fast – wie eine sehr teure Prostituierte aussehe.“
    Ich schielte aus einem Auge zu ihm hinüber und fürchtete seine Reaktion. Aber er brachte nur einen schrillen Aufschrei hervor, sprang auf und sagte: „Ja, Prinzessin, warum sagst du das nicht gleich?“
    Dann eilte er davon und kam nur einen Wimpernschlag später mit dem perfekten Kleid zurück. Es war seidig, schwarz und großartig geschnitten. Ich probierte es an und zum zweiten Mal an diesem Tag klatschte jemand begeistert für mich in die Hände. Es war trägerlos, endete knapp unter den Knien und betonte meine Taille. Ich kaufte es sofort und bedankte mich beim Verkäufer für seine Hilfe. Als ich den Laden verließ, rief er mir noch hinterher, dass der Typ aber sicher Augen machen würde. Ich grinste ihn über die Schulter an und zwinkerte.
     
    Jetzt war es schon halb acht und ich stand fertig angezogen vor dem Spiegel. Mir war durchaus bewusst, dass Eigenlob stinkt, aber manchmal musste es einfach sein: Meine Haare schimmerten und die dunkle Farbe stand mir viel besser. Das Kleid umschmeichelte meine Vorzüge und ich war fast gewillt zu sagen, dass ich scharf aussah, verführerisch auf jeden Fall. Wenigstens einmal wollte ich, dass es Alexander war, der verdattert guckte – nicht immer nur ich.
    Ich war nach wie vor noch wütend, weil er mich über den Tisch gezogen hatte. Natürlich war ich auch wütend auf mich, weil ein kleiner, erregter Teil in mir drin sich darüber auch noch freute. Er hatte mich in seine Falle gelockt und ich war freiwillig noch tiefer hineingestiegen.
    Ich seufzte, zog an meinem Ausschnitt herum, strich den glatten Stoff noch glatter und griff nach meiner schwarzen Strickjacke. Im Restaurant würde ich darauf verzichten, aber draußen war es immer noch kalt. Das Kleid wurde durch hohe, schwarze Schuhe und halterlose Strümpfe ergänzt. Ich war noch nie ein Fan von Strumpfhosen gewesen und für komplett nackte Beine war es leider zu winterlich.
     
    Das Taxi hielt direkt vor dem Eingang des Restaurants, ich stieg aus und es fuhr davon. Hinter mir klappte eine Autotür zu. Schritte kamen näher und Alexander sagte: „Na, wenn das nicht das perfekte Timing ist.“
    Ich straffte die Schultern und sagte nur kühl: „Guten Abend, Herr Anwalt.“
    Er lachte leise, beugte sich vor und gab mir einen Kuss auf die Wange. Ich konnte sein würziges Aftershave riechen und seine Bartstoppeln

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