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Verführerische Fesseln (German Edition)

Verführerische Fesseln (German Edition)

Titel: Verführerische Fesseln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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noch einmal sicherheitshalber die Strecke bis zum Schlafzimmer ab, um sicherzugehen, dass der Weg frei war und mein Bett schnellstmöglich an seinem Bestimmungsort landen würde. Nachdem die Männer wieder verschwunden waren, ging ich in mein Schlafzimmer. Das Bett und Nachtisch standen aufgebaut, mit Matratze versehen, einladend im Raum. Ich setzte mich hin und die Matratze war noch genau so bequem wie ich sie vom Probeliegen in Erinnerung hatte.
     
    Das Schrillen des Telefons weckte mich. Benommen richtete ich mich auf und blinzelte. Es dauerte allerdings einen Moment, bis ich das Klingeln nicht dem Wecker, sondern meinem Handy zugeordnet hatte.
    „Burkhardt?“, meldete ich mich und stellte erstaunt fest, dass ich zum ersten Mal instinktiv wieder meinen Mädchennamen benutzt hatte.
    „Marie? Hier ist Fritzken. Können Sie jetzt in mein Büro kommen? Also jetzt, wie in jetzt sofort?“
    Ich versprach sofort loszufahren und wunderte mich, was sie wohl wollte.
    Nachdem ich erstaunlich gut durch den Stadtverkehr gekommen war, musste ich trotzdem drei Runden um den Block drehen, bis ich einen annehmbaren Parkplatz gefunden hatte. Ich nahm den Aufzug und stand wieder im Foyer der Detektei. Fritzken lief aufgeregt durch den Raum und winkte mir zu, als sie mich sah. Ich wusste immer noch nicht, worum es überhaupt ging.
    Sie schleppte mich mit den Worten „Dafür habe ich eigentlich einen Bonus verdient“, eilig zu ihrem Büro und öffnete die Tür.
    Ich blieb stehen und runzelte die Stirn. Ich verstand noch immer nicht. In dem gepolsterten Ledersessel vor Fritzkens Schreibtisch saß eine Blondine – eine Blondine mit schlecht gefärbten Haaren und einer ungesunden, rötlichen Hautfarbe. Als sie hörte, dass die Tür aufging, drehte sie sich ruckartig um und ich fragte mich im gleichen Moment, wie sie bei so viel Make-up überhaupt geradeaus gucken konnte. Sie sprang mit einem schrillen Schrei aus dem Sessel, warf die Arme in die Luft und trippelte auf mich zu. Der unfassbar kurze Minirock erlaubte ihr wohl keine andere Fortbewegungsmöglichkeit. Je näher sie kam, desto bedrohlicher wurde die Atemnot, verursacht durch die Unmengen von Parfüm. Als sie bei mir angekommen war, schloss sie mich in die Arme. Ich war mir nicht zu einhundert Prozent sicher, aber der Busen, den sie mir dabei entgegenpresste, fühlte sich nicht ganz koscher an.
    „Esss tut mir ja ssssso leid. Isss wusssste dasss wirklisss nissssst“, lispelte sie an meinem Ohr.
    „Jesus“, entfuhr es mir, als ich mich losmachte und die Blondine erst einmal auf eine Armlänge Abstand brachte. In Erwartung einer Erklärung drehte ich mich zu Fritzken, doch diese grinste nur.
    „Wenn isss dasss nur gewusssst hätte, dann wäre isss niemalsssss mit Martin mitgegangen.“
    Ich blieb immer an ihrem Lispeln hängen, so dass sich mir der Sinn ihrer Worte nicht sofort erschloss. Als ich dann begriff, kam mir fast die Magensäure hoch: das rotgesichtige Blondchen vor mir war Martins Geliebte!
     
    Dankbar nahm ich die Tasse entgegen. Mir klingelten noch immer die Ohren. Jeanette – natürlich hieß sie Jeanette – hatte mir mit Hilfe vieler S-Laute immer wieder lebhaft versichert, wie leid ihr das Ganze tue und so weiter und so fort. Ich hatte nur genickt und geblinzelt, bis die Blondine letztendlich verschwunden war. Nachdem Fritzken gelüftet hatte, um den Duft von Jeanettes Parfüm zu vertreiben, holte sie mir einen Kaffee.
    Sie setzte sich auf die Ecke ihres Schreibtisches und stützte sich auf ihrem Knie ab. „Entschuldigung, aber das war einfach zu gut.“
    Ich sah sie mit einem bösen Blick an.
    Abwehrend hob sie lachend die Hände. „Immerhin wissen Sie jetzt, was Jeanette hat, was Sie nicht haben.“
    Ich versuchte meinen bösen Blick zu wahren, aber als Fritzkens Mundwinkel immer stärker zuckten, musste ich schließlich auch lachen.
    „Ich habe einfach die ganze Zeit völlig egozentrisch gedacht, dass Martin mich vermutlich einfach durch eine jüngere Version ersetzt hat und nun–“ Ich brach ab und zuckte mit den Schultern.
    „Das war auch, wie ich es mir vorgestellt hatte. Gerade mit seinem Prestige-Beruf – aber was soll’s, nicht wahr? Vielleicht eine Art von Midlife-Crisis. Jeanette hat mir gerade auf dem Weg nach draußen auch noch versichert, dass sie Martin auf jeden Fall Folgendes sagen wird–“ Sie machte eine Kunstpause und sah mich erwartungsvoll an. Ich nickte ihr zu und sie sagte feierlich: „Hasssta la

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