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Verführerische Fesseln (German Edition)

Verführerische Fesseln (German Edition)

Titel: Verführerische Fesseln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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mich an.
    Zum Glück verging der rührseelige Moment schnell und Kathrin erzählte von einer Party, die sie demnächst geben wollte und nahm mir das Versprechen ab, dorthin zu kommen und meine alten Freundschaften wieder aufzufrischen. Sie versicherte mir, dass alle mich schrecklich vermisst hatten und keiner irgendeinen Groll gegen mich hegen würde. Das baute mich tatsächlich etwas auf. Mein Leben schien immer besser zu werden.
     
    Wie versprochen hatte ich eine Email von Alex in meinem Postfach. Ich ignorierte meine weichen Knie und öffnete sie.
     
    „Hallo meine Schöne,
     
    ich hoffe, du hattest eine gute Zeit mit deiner Freundin. Ich glaube, es ist wichtig, dass du wieder an deine alten Freundschaften anknüpfst und so wenig Zeit wie möglich mit Bekannten verbringst, die du mit Martin teilst.
    Nachdem wir gestern aufgehört hatten, zu telefonieren, habe ich die ganze Zeit überlegt, wie ich dich dazu bringen kann, dich mir zu öffnen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du eine Menge sexueller Wünsche hast, die du entweder nicht äußern kannst, willst oder derer du dir noch gar nicht bewusst bist. Da ich dich aber nicht (vorzeitig) zwingen will, darüber zu reden, schicke ich dir hiermit die Adresse eines netten Sexshops. Du wirst morgen dort hingehen und dich in aller Ruhe umsehen. Wenn du etwas siehst, was dich reizt, was du ausprobieren willst, dann bring es mit und wir schauen, was wir damit anfangen.
     
    Bis dahin, träum schön von mir –
    ich jedenfalls fantasiere fleißig über dich.
    – A.“
     
    Ich leckte mir über die Lippen und trank dann schnell einen großen Schluck Wasser. Mein Hals fühlte sich schrecklich trocken an. Ein Sexshop?
    Sofort hatte ich Bilder von schmuddeligen Hinterzimmern und Männern in Ballonseidenhosen im Kopf und schüttelte mich. Allerdings konnte ich mir nicht vorstellen, dass Alex mich zu so einem schmierigen Etablissement schicken würde. Ich hatte einmal zufällig in eine Reportage gezappt, die über einen Sexshop in irgendeiner Großstadt berichtet hatte, der nur für Frauen war –der hatte sogar ganz einladend ausgesehen. War es Amsterdam gewesen? Oder Berlin? Ich konnte mich nicht mehr erinnern. Ich notierte mir die Adresse, die Alex unter die Email geschrieben hatte und zuckte mit den Schultern. Neugierig war ich schon.
     
    Als der Wecker am nächsten Morgen klingelte, lag ich bereits mit geöffneten Augen da und starrte an die Decke. Ich hatte fast die ganze Nacht kein Auge zugetan; so viele Dinge schwirrten mir im Kopf herum. Wenn ich dann einmal eingeschlafen war, hatte ich wirres Zeug geträumt. Von Sexshops, in denen schmierige Verkäufer mir rieten, unbedingt noch einen Föhn, eine neue Kaffeemaschine und Badezimmermatten zu kaufen. Oder von Martin, der mit einem ganzen Koffer voller Stifte vor meiner Tür stand und völlig ungeduldig die Scheidungspapiere unterschreiben wollte. An seiner Seite Jeanette, die ihm die ganze Zeit kichernd Dinge ins Ohr flüsterte.
    Kurz, ich war am Ende. Nach einer heißen Dusche stellte ich fest, dass ich nicht ohne Grund „Dringend: Kaffeemaschine kaufen!“ auf einem Zettel notiert und in die nahezu leere Küche an die Wand geklebt hatte. Ich hatte gestern schon dieses Gefühl gehabt – das hatte ich also vergessen zu kaufen. Ich seufzte wieder und setzte mich an den Küchentisch, um eine Liste mit den Dingen zu schreiben, die ich heute unbedingt erledigen wollte.
    Als ich fertig war, wollte ich nach meiner Kaffeetasse greifen, doch ich hatte ich ja keinen Kaffee machen können. Ich beschloss, den Besuch im Elektromarkt direkt vorne anzustellen, denn noch einen Morgen ohne Kaffee würde ich nicht überleben. Schon gar nicht nach so einer Nacht.
     
    Ich parkte das Auto und warf noch einmal einen Blick auf den langen Einkaufszettel. Bei der Liste hätte ich auch mit geöffneter Heckklappe in den Laden fahren und einfach alles hineinschaufeln können, dann hätte ich mir sicherlich etliche Meter Fußweg erspart. Aber es nützte ja alles nicht.
    Die elektrischen Schiebetüren glitten zur Seite und ich wurde sofort von frischem Kaffeeduft empfangen. Ich sah nach links und im Eingangsbereich des Marktes gab es tatsächlich eine Bäckerei, die Kaffee zum Mitnehmen verkaufte – meine Rettung.
    Einen Becher später sah die Welt schon gar nicht mehr so übel aus und ich warf einen Blick auf meine Liste. Ich brauchte dringend einen Föhn, eine Waschmaschine, eine Kaffeemaschine, ein paar Mehrfachsteckdosen und eine

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