Verführerische Julia
plötzlich in Luft aufzulösen. Jetzt zählten nur noch Julias berauschender Geschmack und seine Lust auf mehr.
Sie schlang ihm die Arme um den Hals und drängte sich an ihn. Die Süße ihres Atems, ihre Wärme und ihre Leidenschaft benebelten seine Sinne und schalteten seinen Verstand ab. Erst jetzt wurde Cameron klar, dass er sie tatsächlich vermisst hatte. Doch als sie begann, seine Zunge mit ihrer zu umspielen, verblasste auch dieser Gedanke.
Wie durch Watte vernahm er ihr Stöhnen, wollte mehr davon hören, wollte hören, wie sie seinen Namen schrie, wie sie ihn anbettelte, bis er …
Schreien?
Cameron erstarrte. Ja, irgendwo schrie tatsächlich jemand! Draußen vor der Suite? Nebenan? Nein, das klang wenig plausibel, schließlich waren die Räume im Hotel bestens isoliert.
Doch da war das Geräusch wieder, unterdrückt, aber deutlich zu hören. Er wich ein wenig zurück und suchte Julias Blick. „Hast du das auch gehört?“
„Ja“, erwiderte sie, löste sich aus seiner Umarmung und sah sich lauschend um. Sie schien darauf zu warten, dass sich das Geräusch wiederholte. Doch als nichts weiter geschah, zog Cameron sie wieder in seine Arme.
„Muss von nebenan gekommen sein“, flüsterte er und begann, erst ihre Lippen und dann ihre Wangen mit Küssen zu übersäen. Langsam tastete er sich zu ihrem Ohr und ihrem erregend zarten Hals vor.
Als er seine Hände ihren Rücken hinabgleiten ließ und ihren festen Po umschloss, stöhnte sie auf. Während er sie hungrig küsste, presste er seine harte Männlichkeit an sie und schob Julia langsam auf das Bett zu. Er war heiß und hart, und er wollte sie, jetzt.
„Oh, Cameron“, flüsterte sie.
„Ja, ich weiß.“ Er setzte sich auf den Bettrand und zog sie näher, bis sie zwischen seinen Beinen stand. Dann schob er ihr Zentimeter für Zentimeter das Top hoch – bis plötzlich ein lautes Wimmern durch die Suite hallte.
Julia stöhnte laut auf, während sie sich aus Camerons Armen befreite. Ihre Gedanken rasten. Aber am wichtigsten jetzt war, dass das Baby sie brauchte. Als Cameron überraschend aufgetaucht war, hatte sie dummerweise das Babyfon im Badezimmer vergessen. Doch wenn der kleine Jake etwas wollte, brüllte er so durchdringend, dass man ihn wohl selbst durch Stahlwände hören könnte. Zwar hatte er sich anfangs wieder beruhigt, aber erfahrungsgemäß hielt die Ruhe nie lange an.
Nun war es also so weit: Cameron würde Jake kennenlernen. Früher oder später wäre es sowieso dazu gekommen. Da er das Thema heute Abend nicht angesprochen hatte, ging sie davon aus, dass er keine ihrer E-Mails gelesen hatte. Was hieß, dass er keine Ahnung von dem Baby hatte. Blieb nur zu hoffen, dass er offen für Überraschungen war.
Seufzend ging sie zum anderen Ende des Flurs, wo das zweite Schlafzimmer abging. „Ich muss mich kurz um das hier kümmern.“
„Um was denn genau?“, fragte Cameron, der hinter hier herkam und seine Arme wieder um ihre Taille schlang.
„Um das Geräusch, das du gerade gehört hast. Das Geschrei.“
„Ach, das kam doch bestimmt aus der Suite nebenan. Ich kann jedenfalls nichts mehr hören.“ Er führte fort, was er begonnen hatte, indem er sie erst auf den Nacken küsste und gleich darauf den Mund auf die empfindliche kleine Stelle hinter ihrem Ohr presste.
Wo auch immer Camerons Lippen sie berührten, begann ihre Haut auf der Stelle zu kribbeln, und seine Hände schienen ihren ganzen Körper zu elektrisieren. Gott, sie hatte ganz vergessen, wie aufregend, wie überwältigend erregend Cameron Duke war!
Aber warum, zum Teufel, hatte sie darauf vertraut, dass er nicht herkommen würde? Sie hätte sich denken können, dass das verräterische Funkeln in Sallys Augen nichts Gutes verhieß. Schließlich war Camerons Mutter eine berühmt-berüchtigte Kupplerin!
Anfangs hatte Julia ihren Sohn zu Hause bei seiner Nanny lassen wollen, während sie selbst zu der Konferenz reiste. Doch dann hatte das Kindermädchen um Urlaub gebeten. Außerdem hatte sich herausgestellt, dass viele alte Freunde von Julia, die ebenfalls an der Konferenz teilnahmen, ihre Kinder mitbrachten. Alle waren gespannt auf den kleinen Jake. Und Julia wusste nur zu gut, wie schrecklich sie ihren Sohn vermisste, wenn sie länger als ein paar Stunden von ihm getrennt war. Also hatte sie ihn kurz entschlossen mitgebracht.
Und jetzt brachte Cameron all ihre Pläne durcheinander! Nicht, dass sie ihm das Baby hatte vorenthalten wollen. Aber nun würde die erste
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