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Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Titel: Verführerischer Dämon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolyn Jewel
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läuft!«
    Sein Körper strahlte plötzlich Hitze aus, dann drang ein Grollen aus Kynans Kehle, ein Laut, der Alexandrine zu Eis erstarren ließ.
    » Ich kann ihn nicht mehr lange bändigen«, erwiderte Xia. Seine Augen flackerten in allen möglichen Blautönen, dann wurden sie wieder weiß. » Du darfst dich nicht in diesem Raum befinden, wenn ich ihn freigebe. Verschwinde von hier, Alexandrine. Er wird dich umbringen.«
    » Möglicherweise.«
    Vielleicht war es ein Geistesblitz, vielleicht auch nur schiere Verzweiflung. » Wo ist dein Messer?«, wollte Alexandrine wissen.
    » Hau ab!«
    Dann fiel ihr ein, dass sie ja selbst das Messer auf den Nachttisch gelegt hatte. Sie nahm es und schob es in ihre Hosentasche. Dann griff sie nach seiner Hand und zerrte ihn hinter sich her die Treppe hinunter.
    » Leg dich hin. Sofort. Auf den Boden«, forderte sie ihn auf.
    Xia, in Kynans Körper, gehorchte. Alexandrine kniete sich auf seine Brust. Ihre Hände zitterten, als sie das Messer aus der Scheide zog. Die Klinge schimmerte blau in dem schwachen Licht, als sie die Spitze an Kynans Kehle setzte.
    » Okay, Xia, und jetzt gib ihn frei.«
    Alexandrine verstärkte den Druck ihrer Schenkel.
    Wieder schien die Luft zu glühen, doch diesmal wurde Alexandrine von keinem warnenden Eishauch gestreift. Ihre Arme prickelten nicht.
    Sie vermied es hinzuschauen, und so spürte sie nur, dass Xia den Warlord verlassen hatte. Sie drückte die Messerspitze fester gegen Kynans Hals. Seine Augen flackerten. Braune Augen, ganz nahe am Schwarz.
    » Wenn du ziehst, Kynan, oder sonst einen miesen Trick versuchst, dann bist du tot«, warnte sie. » Haben wir uns verstanden?«

23 n
    Xia blieb in seiner nicht-menschlichen Gestalt, auch nachdem er Kynan freigegeben hatte. Warlords hatten schon geringere Übertretungen der Regeln mit dem Tod bestraft, als er sie begangen hatte. Er, Xia, hatte eins der wichtigsten Gesetze der Sippe verletzt: Besitz von jemandem zu ergreifen ohne dessen Zustimmung.
    Er war sicher, dass Kynan ihn bestrafen würde. Doch Xia bereute nicht, was er getan hatte. Aber er wollte vorbereitet sein, wenn Kynan versuchte, sich an Alexandrine zu rächen. Er zog so viel Magie, dass er dem Warlord ernsthaft Schaden zufügen konnte, bevor es diesem gelang, ihn zu überwältigen.
    Alexandrine hatte für eine unerwartete Wendung gesorgt. Mit einer Hand drückte sie Kynans Schulter nach unten, mit der anderen hielt sie das Messer gegen seinen Kehlkopf gedrückt.
    » Wage nicht einmal daran zu denken«, drohte sie. Ihre Stimme, die immer noch ganz rau war, klang ziemlich furchteinflößend. » Du ziehst oder blinzelst auch nur, und du bist tot.«
    » Hey, stimmt was nicht?«, fragte Kynan. Nach außen hin wirkte der Warlord seltsam ruhig.
    Doch Xia spürte, wie Kynan seine Magie sammelte. Alexandrine war sich dessen nicht bewusst, er dafür umso mehr. Verdammt, was sollte er tun?
    » Was sollte das?«, fuhr sie den Warlord an. » Du hast versucht, mich umzubringen.«
    » Du bist eine Hexe«, erwiderte er und hob eine Hand.
    Alexandrine drückte mit ihrem ganzen Gewicht Kynans Schulter flach gegen den Boden. » Das Ding ist scharf. Ich denke, du solltest keine plötzlichen Bewegungen machen, solange ich von all dem, was passiert ist, noch so zittrig bin.«
    Kynans Augen flackerten in allen möglichen Braun- und Goldtönen auf. Er schenkte Alexandrine ein falsches Lächeln. Doch in ebendiesem Moment zog Kynan all seine Magie zusammen, um ihm, Xia, den Kopf abzureißen. In ebendiesem Moment war Alexandrine dem Warlord vollkommen egal.
    » Du bist geheilt, Hexe«, meinte Kynan. » Keine Magie mehr. Mach dir eine schöne Zeit und erhol dich. Ich werde dich bestimmt nicht aufhalten.«
    » Danke. Wie rührend.« Alexandrine verlagerte ihr Gewicht ein wenig, hielt die Messerspitze aber weiterhin an seinen Hals. » So, und jetzt will ich dein Wort darauf, dass du Xia nichts antust.«
    » Ich verspreche es.«
    » Lügner.« Alexandrine bewegte das Messer ein wenig zur Seite. Sie ritzte ihn, ein bisschen tiefer, als es für den Eid notwendig gewesen wäre, den sie von ihm hören wollte, aber sie kannte das Messer schließlich nicht so genau wie Xia. Sie wusste nicht, wie intensiv die mit Magie belegte Klinge auf lebendige Haut reagierte. Xia dagegen kannte jede einzelne tödliche Oberfläche einer jeden der verschlungenen Klingen. Kynan konnte froh sein, dass sie ihm nicht die Luftröhre durchgeschnitten hatte, dessen war sich auch der Warlord

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