Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)
klarzukommen.
Kynan war von Magellan versklavt worden, sein persönlicher Killer und sein Lover wider Willen. Er hatte mit Carson zusammengelebt, war jeden Tag mit ihr zusammen gewesen und hatte bei dem zugeschaut, was Magellan ihr antat. Jeder in dem Haus in Tiburon wusste, dass der Magier ihn nach Carson ausgesandt hatte, mit dem Auftrag, sie zu töten, und der speziellen Erlaubnis, mit ihr zu machen, was er wollte. Sie wussten ebenfalls, dass Kynan sie schließlich auch bekommen hatte. Und nun wusste auch Xia, wovon Kynan träumte und dass er das Gleiche Alexandrine antun wollte.
Xia neigte erneut den Kopf, drei Finger an der Stirn. » Warlord. Sicher möchtest du nun nach Hause zurückkehren.«
Alexandrine schwieg, bis Kynan gegangen war, und sie wirkte ausgesprochen erleichtert, als Xia die Tür hinter dem Warlord schloss. Und war gleich darauf wieder angespannt.
Richtig. Da war ja noch etwas. Ein lastendes Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus, als sie einander im Wohnzimmer gegenüberstanden.
Unvermittelt wandte Xia sich um und ging in die Küche. Alexandrine blieb im Wohnzimmer, ganz allein in dem großen Raum, während er den Kühlschrank öffnete und sich ein La Guillotine Ale herausnahm. Ohne zu zittern. Ohne diesen quälenden Wunsch, sie ganz nah bei sich zu haben. Und trotzdem vermisste er sie.
Xia blieb vor dem offenen Kühlschrank stehen, betrachtete die verbliebenen Flaschen und den Krug mit dem mit Copa versetzten Tee.
Er hörte Alexandrines Schritte. Wenigstens war er nicht länger auf diese unheimliche Weise an sie gekettet. Verfiel nicht mehr in Panik, nur weil sie voneinander getrennt waren. Dennoch wünschte er sie in seiner Nähe, weil sie so sexy war und er verrückt nach ihr. Davon abgesehen jedoch empfand er nichts. Verdammt, es war schon ein ziemliches Durcheinander.
Kynan hatte recht. Sie würde ihn hassen, wenn sie herausfand, was er ihr angetan hatte. Ihnen beiden.
Okay, sie war da. Dicht hinter ihm.
» Xia.« Wie sie seinen Namen aussprach. Mit dieser heiseren, flüsternden Stimme. Alexandrine räusperte sich und setzte erneut zum Sprechen an. » Xia, ich denke, wir müssen miteinander reden.«
Er schloss den Kühlschrank und drehte sich zu ihr um, das Ale in der Hand. » Stört dich das?«
» Es ist dein Zuhause.«
Er öffnete die Flasche mit dem Daumen und trank sie zur Hälfte aus.
Dann lehnte er sich an die Küchentheke und stellte die Flasche hinter sich ab.
» Okay, ich bin mir nicht ganz im Klaren darüber, was passiert ist«, begann sie.
» Du hast einen Warlord bezwungen, das ist passiert.« Nun ja, auch noch einiges andere. Gäbe es irgendeinen Vorwand, es mit Magie zu erklären, würde er es sofort tun. Aber Magie hatte nichts damit zu tun, dass er sie jetzt in seine Arme ziehen wollte, und schon gar nichts damit, dass er sich so sehr danach sehnte, Alexandrine bei sich zu haben. Rasmus Kesslers Tochter.
» Ja.« Sie nickte. » Ja, das habe ich wohl. Aber meine Magie ist fort.« Sie runzelte die Stirn. » Aber es fühlt sich an, als wäre sie nicht wirklich weg. Als wäre sie blockiert.«
» Hm.« Xia griff hinter sich und trank noch einen Schluck aus der Flasche. Es war nicht gut, wenn er Alexandrine anlog. Doch wie, verdammt, sollte er ihr die Wahrheit beibringen?
» Und trotzdem fühle ich dich immer noch«, fuhr sie fort.
» Ach.« Himmel, war er verrückt nach ihr! Mehr als verrückt. Und ausgerechnet er hatte Kynan verspottet, weil der auf Hexen stand.
» Wieso?«, wollte Alexandrine wissen. Sie kam noch näher und stand jetzt direkt vor ihm. » Wenn Kynan meine Magie kontrolliert, warum spüre ich dann dich und nicht ihn?«
» Hm, die Antwort ist ziemlich einfach«, erwiderte er. Los schon, jetzt kam der Teil, in dem er ihr die unangenehmen Neuigkeiten gestehen musste. Womit gleichzeitig seine Chance sank, mit ihr auf die Weise zusammen zu sein, wie er es sich ersehnte. Xia wappnete sich. » Es ist nicht Kynan, dem du nun gehörst«, sagte er. » Ich bin es.«
» Das kann nicht sein.« Alexandrine schüttelte den Kopf. » Du kontrollierst mich nicht. Ich habe keinen Zusammenbruch erlitten, als du nicht in meiner Nähe warst. Kein Zittern. Keine Übelkeit.« Sie ging zur Tür, drehte sich dann um sich selbst, als wollte sie ihm ein neues Outfit vorführen. » Siehst du? Alles ganz normal.«
Xia verschränkte die Arme. Sie tat es ebenfalls. Was irgendwie komisch wirkte.
O verdammt, er wollte wieder mit ihr schlafen!
» Dieses Problem hat
Weitere Kostenlose Bücher