Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)
überkam und sie wie ein Blitz zerschmetterte. Kynan wollte mehr als nur ihre Magie. Er wollte sie auf die gleiche Weise binden, wie Magellan ihn gebunden hatte. Sie zu seiner Sklavin machen. Dieses Wissen setzte sich in ihr fest, ihre Gedanken schrien es nach draußen. Sollte es ihm gelingen, dann war ihr Tod besiegelt. Lange würde er sie nicht am Leben lassen.
Seine Präsenz wurde immer stärker, und Alexandrine begann, gegen den Warlord zu kämpfen. Mit allem, was sie aufbringen konnte.
Kynan war dabei, die Kontrolle zu übernehmen. Sie zu dem zu machen, was die dämonische Entsprechung von magiegebunden war. Er erstickte sie mit seiner Magie. Riss etwas aus ihr, was nicht zu ihrer Magie gehörte und dennoch ein wesentlicher Teil ihrer selbst war.
Hilf mir!
Alexandrine kämpfte tapfer. Mit allem, was ihr noch zur Verfügung stand. Wieder ließ ihre Sehkraft sie im Stich, sie konnte ihren Blick nur noch auf das fokussieren, was sich direkt vor ihr befand. Xia. Hoch aufgereckt stand er da. Die Luft um ihn herum begann zu flirren. Und dann verschwand er.
Kynans Kopf flog nach hinten. Und für einen winzigen Moment konnte Alexandrine wieder klar denken. Sie und Xia hatten einen fürchterlichen Fehler begangen, indem sie Kynan trauten. Er war hinter mehr her als nur ihrer Magie und ihren Erinnerungen an Maddy. Er wollte sie für das bezahlen lassen, was Magellan ihm angetan hatte. Und nun, da er von Maddys Existenz wusste, würde er ihrer besten Freundin das Gleiche antun wollen.
Lauf!
Tat sie es nicht, würde Kynan sie und ihre Magie beherrschen, und innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden wäre sie tot. Sie glaubte nicht eine Sekunde lang, dass er sie länger leben lassen würde. Sie würde all das, was er ihr antun wollte, ganz sicher nicht überleben.
Wie ein Peitschenschlag kehrte Kynans Magie zurück. Alexandrine schrie, doch aus ihrer gelähmten Kehle drang nicht ein einziger Laut.
Kynan kniete immer noch auf dem Bett, obwohl er nun entspannter schien. Schließlich war er Kynan. Das wusste sie. Braunes Haar, hinter die Ohren gestrichen, Augen so schön, dass eine Frau alles dafür gäbe, dass sie sie voller Leidenschaft anblickten. Doch obwohl sie den Warlord vor sich sah, fühlte sie nichts als Xia. Ein unsichtbares Band verlief zwischen ihr und Kynan, doch die eigentliche Verbindung bestand mit Xia. Wo er sich in diesem Moment auch befinden mochte.
Ihre Kehle fühlte sich rau an, und als sie endlich ein Wort hervorbrachte, klang es wie ein Krächzen. » Xia?«
Kynan lächelte, und erst in diesem Moment bemerkte Alexandrine, dass seine Augen nicht länger schwarz waren. Auch nicht von diesem atemberaubenden Goldbraun. Kynans Augen waren weiß mit einem Hauch von Eisblau.
» Verdammt noch mal, ja«, sagte er.
Ein Schauder lief über ihren Rücken, ihr Magen zog sich zusammen, denn es war Xias Stimme. Es war Xia, nur dass er so aussah wie Kynan.
Alexandrine richtete sich auf. Ihre Beine waren immer noch butterweich. » Was ist passiert?«, flüsterte sie.
Der Warlord glitt vom Bett und richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Er war nicht ganz so groß wie Xia, hatte aber längere Beine.
» Bleib ganz ruhig«, meinte er. » Wir müssen uns überlegen, wie es weitergeht.«
» Xia?«
Er trat zu ihr, ganz nah. Legte seine Hände auf ihre Schultern und ließ sie nach oben gleiten, über ihren Hals zu ihrem Gesicht. » Du musst dich jetzt zusammenreißen, Alexandrine, ja? Du musst einen klaren Kopf behalten, dann haben wir vielleicht eine Chance, halbwegs heil aus dieser Sache herauszukommen.«
» Aber wie?« Alexandrine legte ihre Hände an seine Brust, zog sie aber gleich wieder weg, als seine Augen die Farbe wechselten. Von Weiß zu Blau zu Braun zu Schwarz und wieder zu Weiß.
» Kynan ist völlig durchgeknallt«, sagte Xia. » Er hat sich deiner Magie bemächtigt und dann… hat er sie irgendwie verloren. Wenn ich nicht von ihm Besitz ergriffen hätte, wären wir jetzt beide tot.«
Alexandrine wich zurück. Sie hatte nicht den geringsten Zweifel daran, dass dies Kynan Aijan war, der vor ihr stand und sie berührte. Und doch fühlte sie die Verbindung zu Xia, und ebendiese Verbindung ging von dem Warlord aus, der sie mit Xias Augen anschaute.
» O Baby!« Wieder erklang Xias Stimme. » Bitte dreh nicht durch!«
» Wird das so bleiben?«, wollte sie wissen. » Bist du nun für immer in ihm gefangen, Xia?« Sie trat wieder näher an ihn heran. » Bitte erklär mir, was hier
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