Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)
deinen Schultern entfernt.«
Sie zuckte zusammen, wich aber nicht vor ihm zurück. » Lass ihn in Ruhe!«
» Was zur Hölle stimmt nicht mit dir?« Kynan streckte eine Hand aus und berührte mit den Fingerspitzen Alexandrines Stirn. Er spürte, wie ihre Magie aufwallte, doch sonderlich beeindruckend war es nicht. Aber er bekam dadurch eine direkte Verbindung zu Xia, was ihm einen fürchterlichen Schock versetzte.
Alexandrine schnappte nach Luft, verdrehte die Augen, dann fiel sie um wie ein Sack Mehl.
» Oh, verdammt. Nein!«, stieß Kynan hervor. Ihm war ein Verdacht gekommen, was geschehen sein konnte.
20 n
Als Alexandrine wieder zu sich kam, schmerzte ihr Kopf dermaßen, dass ihr übel davon wurde. Es war, als hätte sie nichts als Brei im Gehirn, und sie meinte, einen Hauch von heißem Sand zu riechen. So unmöglich das war, genau das roch sie! Wüste in der Mittagsglut.
Zusammenhängende Gedanken kamen… sehr… langsam. Am liebsten hätte sie sich ganz der sanften Hitze in ihrem Kopf hingegeben.
Seltsam, dachte sie, und es fühlte sich immer noch so an, als steckten ihre Gedanken in einem Sumpf. Oder Brei. Sie hörte auch nicht gut. Als ob dieses Zeug auch ihre Ohren verstopfen würde.
Irgendetwas hielt sie fest. So fest, dass ihre Rippen schmerzhaft zusammengequetscht wurden. Angenehm war das nicht. Ihre Füße schienen den Boden nicht zu berühren, ihr Körper war gegen etwas Hartes gepresst, ihr rechter Arm dazwischen gefangen. Auch das war alles andere als angenehm.
Au. Ja, das tat definitiv weh. Ihre Schulter schmerzte. Ihr anderer Arm baumelte in der Luft.
Dann fiel ihr plötzlich ein, dass sie vielleicht ihre Augen öffnen könnte, um zu sehen, was los war. Es war nicht einfach, die Lider nach oben zu zwingen. Toll, da war etwas, direkt vor ihr. Etwas… Schwarzes! Stoff, oder? Von einem leicht angegrauten Schwarz.
Alexandrine wusste, sie hätte erkennen müssen, worauf sie schaute, doch ihr matschiges Gehirn schaffte es nicht, ihr die Information zu übermitteln. Für eine Weile kehrte das Gefühl zurück, dass sie einfach dahintrieb. War sie in der Lage dazu, sich zu bewegen? Zappeln half nicht. Was auch immer sie umklammerte, gab nicht nach. Alexandrine versuchte, sich zu konzentrieren, herauszufinden, in welcher Situation sie sich befand. Und sie kämpfte gegen die Verlockung an, sich einfach in der riesigen Leere, die sie umgab, versinken zu lassen. Denk nach!
Jemand, etwas hielt sie. Ihre Füße fanden keinen Grund. Es roch nach heißem Sand. Schwarze Baumwolle. Leute. Nein. Keine Leute. Was war mit Xia? Sie musste bei ihm bleiben.
Der Gedanke an Xia brachte ihr Gehirn ein wenig in Schwung, aber nicht genug, um herauszufinden, wer Xia war. Lediglich das Wissen, dass sie bei ihm sein musste, hatte sich in ihren Verstand eingegraben. Aber da war noch was… durcheinander… bewusstlos… Angst… Alexandrine kämpfte ihre Panik nieder. Und spürte, wie sich die Tore ihrer Erinnerung zu öffnen begannen.
Da war ein großer Mann, der sich über jemanden beugte, der in einem Bett lag. Ein Erinnerungsfetzen blitzte auf, sie selbst stand in der Dusche mit einem Mann mit dunklem Haar und einem Körper, der fast schmerzhaftes Verlangen in ihr weckte. Nein, nicht der Mann, der sich über das Bett beugte.
Immer und immer wieder, wie in einem Film, lief diese Szene in ihrem Kopf ab. Auch das Bild eines sehr großen und gefährlichen Mannes mit braunem Haar, nicht mit schwarzem, tauchte ständig auf. Himmel, tat ihr der Kopf weh! Sie hatte diesen Typen angegriffen, ihn gerammt? Sie wusste es nicht. Warum konnte sie sich nicht erinnern? Aber der Mann auf dem Bett, das musste Xia sein, oder?
Es knackste in ihren Ohren. Ihr Hörvermögen kehrte unvermittelt zurück. Für einen Moment war Alexandrine wieder vollkommen desorientiert. Dieses Knacksen war schmerzhaft gewesen, und nichts ergab irgendeinen Sinn. In ihrem Kopf hörte sie nur den Ozean an den Strand branden, doch zwischen jedem Wellenschlag erkannte sie andere Laute. Und dann …
» … hat nicht gezogen, du Idiot!« Die Stimme des Sprechers schien aus großer Entfernung zu kommen. » Was hast du dir eigentlich dabei gedacht, als du so viel Magie auf sie losgelassen hast? Du hättest sie umbringen können.«
Alexandrine war sicher, dass er über sie sprach. Wie nett, dass jemand wollte, dass sie am Leben blieb. Sie versuchte, etwas zu sagen, doch die Worte fanden nicht den Weg aus ihrem Mund. Sie schaffte es nicht, auch nur einen Laut
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