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Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Titel: Verführerischer Dämon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolyn Jewel
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einen Schritt von Kynan weg. » Nichts, was ich unternommen habe, hat ihm geholfen. Er war– ach, ich weiß nicht. Bewusstlos. Oder etwas Ähnliches. Ich wusste nicht, was ich noch unternehmen konnte, und als ich das Telefon fand, habe ich angerufen. Wahnsinn, dass ich mir die Nummer gemerkt habe. Und dann haben Sie sich gemeldet.«
    » Sie wollen mir weismachen, dass Xia bewusstlos geworden ist?« Xia drängte sie weiter die Stufen hinauf. » Er ist nicht tot?«
    » Ich glaube nicht.« Ihre Stimme klang ganz mutlos.
    » Hm.« Er spürte Xia immer noch nicht.
    Kynan war als Erster an der Schlafzimmertür. Er sah Xia auf dem Bett liegen, auf dem Rücken, unter der Decke, die er jedoch zum größten Teil weggetreten hatte. Xia atmete, doch immer noch konnte Kynan ihn nicht spüren.
    War er von Neuem magiegebunden? Aber das passte nicht zu den Fakten. Denn Alexandrine verhielt sich keineswegs wie eine Hexe, sie hätte nicht einmal dann ziehen können, wenn ihr Leben davon abhing– was im Moment ja sogar der Fall war. Oder war Xia tatsächlich bewusstlos? Es gab nur wenige Ursachen dafür, dass ein Dämon in einen Zustand fiel, der der Bewusstlosigkeit ähnelte. Ein Talisman war eine davon.
    Kynan kniete sich neben das Bett und versuchte, sich mit Xia zu verbinden. Nichts passierte. Eine von Xias Händen war so fest zur Faust geballt, dass die Knöchel weiß hervortraten. Kynan hatte einiges darüber gehört, was mit Carson geschehen war, nachdem sie den Talisman von Magellan gestohlen hatte.
    Sein Magen zog sich zusammen. Wenn er Alexandrine richtig verstanden hatte, dann war sie im Besitz eines Talismans gewesen. Den Xia genommen hatte. Wobei » nehmen« nicht wegnehmen bedeutete, sondern » aufbrechen«. Das hieß, Xia hatte die Lebenskraft des Talismans in sich aufgenommen.
    War das passiert, ohne dass Xia ausreichend darauf vorbereitet war? Kynan nahm Xias Hand. Der Arm hing schlaff herab. Hatte jede Spannung verloren. Dann versuchte er, Xias Finger zu öffnen, doch das war unmöglich. Sie waren zu stark verkrampft. Er nahm Magie zu Hilfe. Nicht viel. Dann noch ein bisschen mehr.
    » Wage es ja nicht!«, stieß Alexandrine drohend hervor und warf sich mit voller Kraft gegen ihn, doch sie zog keine Magie. Sonst hätte Kynan sie auch auf der Stelle umgebracht. » Wage es ja nicht, ihm wehzutun!«
    Sie war viel größer als Carson, doch Kynan brachte es in seiner menschlichen Gestalt auf über eins neunzig. Ein Magier hätte sich nicht die Mühe gemacht, ihn umzurennen. Ein richtiger Magier hätte Magie gezogen und sie auf ihn losgelassen. Sie nicht. Alexandrine hatte Kynan gerammt, und sie hatte ihn aus dem Gleichgewicht gebracht, weil er Magie und keine körperliche Attacke erwartet hatte.
    Erst als sie ihn berührte, kam ihre Magie wie aus dem Nichts und schoss durch ihn hindurch. Es schmerzte. Bis tief in Kynans Knochen. Er prallte auf den Boden und schrie auf.
    Seine schlimmste Furcht hatte plötzlich Gestalt angenommen. Alexandrines Magie zerrte an ihm. O nein, er würde sich nicht noch einmal seine Freiheit nehmen lassen. Unter keinen Umständen. Er zog so viel Magie, dass in der Luft über ihm Flammen aufsprangen.
    » Fass ihn nie mehr so an!« Alexandrine stand über ihn gebeugt, die Hände zu Fäusten geballt. Warum zum Teufel brachte sie ihn nicht um? Warum nutzte sie ihren Vorteil nicht aus? » Wenn du ihm wehgetan hast, dann reiße ich dir die Arme aus und prügele damit auf dich ein. Hast du mich verstanden?«
    » Und welche Armee unterstützt dich dabei?« Er war immer noch frei. Immer noch besaß er die Kontrolle über seine Magie. Warum versuchte sie nicht ein weiteres Mal, ihn zu verbrennen? Warum verschonte sie ihn, tat ihm das nicht an, was sie Xia angetan hatte? Sie hatte dafür gesorgt, dass er auf seinem Hintern landete, doch sie hatte keinen Vorteil daraus gezogen, nicht versucht, ihn zu binden, wie jeder andere Magier, der diesen Namen verdiente, es getan hätte. Und auch jetzt versuchte sie es nicht.
    Die Antwort lautete, dass sie es nicht versuchte, weil sie es nicht konnte. So unglaublich es auch klang.
    Kynan stand auf. Wut loderte in ihm. Was immer für ein Spiel sie trieb, er wollte nicht, dass ein Magier ihm jemals wieder so nahe kam. » Verdammt noch mal, ich habe nur versucht, ihm zu helfen, Hexe!«
    Sie machte einen Schritt auf ihn zu, und er fauchte, ein Laut, der kaum noch menschlich war. Alexandrine blieb stehen. » Pack mich noch einmal an, und dein Kopf landet hundert Meter von

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