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Verführerisches Feuer

Verführerisches Feuer

Titel: Verführerisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY JORDAN
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nicht in fremde Hände geben“, protestierte Annie. „Wo ich doch jetzt das große Glück habe, die Zeit, in der er noch klein ist, mit ihm zusammen genießen zu können.“
    „Es ist aber nicht gut, wenn Mutter und Kind so aneinanderkleben. In italienischen Familien ist es ganz normal, dass eine Mutter unterstützt wird. Wir lassen unsere Mütter nicht allein. Maria hat eine Cousine, die von Beruf Kinderpflegerin ist und sich freut, wenn sie sich etwas dazuverdienen kann. Deshalb sagen Sie einfach Bescheid, wann es Ihnen passt, dann laden wir sie zu einem Vorstellungsgespräch ein . Und wenn sie Ihnen gefällt, stellen Sie sie ein. Damit tun Sie nicht nur sich selbst, sondern auch ihr einen Gefallen.“
    Adel verpflichtet, dachte Annie bedauernd. Aber vielleicht war an dem, was er sagte, ja sogar etwas dran. Deshalb nickte sie und sagte: „Also gut, einverstanden.“ Mit einem Blick auf ihren Sohn fuhr sie fort: „Ollie fallen schon die Augen zu, ich glaube, ich bringe ihn jetzt besser ins Bett.“
    Sofort bot Falcon an, ihr diese Aufgabe abzunehmen, aber Annie schüttelte entschieden den Kopf. Was Falcon jedoch nicht daran hinderte aufzustehen und den Jungen aus seinem Hochstuhl zu heben.
    „Ich befürchte, Sie kommen nicht zurück, wenn ich Sie jetzt gehen lasse, deshalb begleite ich Sie lieber. Obwohl Sie ganz genau wissen, dass wir noch etwas Wichtiges zu besprechen haben“, schloss er.
    Bloß gut, dass Annie Ollie nicht auf dem Arm hatte, sonst hätte sie ihn vor Schreck womöglich fallen lassen. Natürlich war ihr sofort klar, was Falcon meinte.
    Sie folgte ihm ins Kinderzimmer und brachte ihren Sohn zu Bett, was schnell und reibungslos vonstatten ging. Als sie Ollie einen Gutenachtkuss auf die Stirn gab, war er bereits eingeschlafen.
    „Wie glücklich Oliver sich schätzen kann, dass er so eine liebevolle Mutter hat“, bemerkte Falcon leise.
    Sie hatten ihr Abendessen – zur Vor speise warmen Ziegenkäse mit Tomaten und Kräutern, anschließend ein köstliches Pastagericht und gegrilltes Hähnchen – beendet und zum Abschluss noch Kaffee getrunken.
    Auf die petit fours aus Schokolade hatte Annie leider verzichten müssen, nicht nur, weil sie zu satt war, sondern in erster Linie vor Aufregung. Beim Essen war Falcon ausführlich auf ihre interessierten Fragen nach Land und Leuten eingegangen, während sie das eigentliche Thema des Abends noch nicht einmal gestreift hatten.
    Im Moment beschrieb Falcon die Rolle, die sein Vater in der Region innehatte, und sagte gerade: „Die Menschen hier schau en zu ihm auf wie Untertanen zu einem feudalen Herrscher, als lebten wir nicht längst in einer Demokratie. Aber das spiegelt nur das Verhalten meines Vaters ihnen gegenüber wider, und das ist etwas, das mir und meinen Brüdern zunehmend große Sorgen macht. Obwohl wir alle drei ohne auch nur einen ein zigen Finger zu rühren von unserem mütterlichen Erbe leben könnten, haben wir die Unabhängigkeit gewählt und uns eige ne berufliche Existenzen aufgebaut, während es unserem Vater gefällt, die Menschen hier zeitlebens in Abhängigkeit zu halten. Doch das werde ich baldmöglichst ändern. Ich bin entschlossen, die Menschen hier mit all ihren Rechten, aber auch Pflichten an der modernen Welt teilhaben zu lassen. So.“ Jetzt erhob er sich. „Was halten Sie davon, wenn wir einen kleinen Spazier gang im Garten machen? Es wird uns guttun. Dabei können Sie mir dann erzählen, wie Sie sich bezüglich meines Angebots ent schieden haben.“
    Annie stockte hörbar der Atem.
    „Was gibt’s?“ Falcon musterte sie forschend.
    „Ich dachte, Sie … Sie hätten es sich vielleicht anders überlegt, weil … weil Sie noch nichts gesagt haben“, erwiderte Annie stockend.
    „Dachten oder hofften Sie?“, fragte er nach, während sie zu der Treppe in den Garten gingen.
    Da unten war es viel dunkler als auf der Terrasse. Annie verspürte ein Prickeln auf der Haut. In der Nacht lauerten viele Gefahren … oder Versprechen?
    Wie um alles in der Welt kam sie denn jetzt darauf?
    Über den Olivenhainen und Feldern der Leopardis schüttete der Mond sein silbernes Licht aus und meißelte die schroffen Silhouetten der Berge dahinter heraus. Bei so viel Schönheit wurde Annie fast andächtig zumute. Als irgendwo in der Nähe ein Käuzchen schrie, schrak sie zusammen und wäre fast gestolpert. Falcon hielt sie geistesgegenwärtig fest, indem er ihr eine Hand auf den Rücken legte und mit der anderen ihr Handgelenk

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