Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verführerisches Feuer

Verführerisches Feuer

Titel: Verführerisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY JORDAN
Vom Netzwerk:
schlief.
    Es war unübersehbar, dass ihr Sohn in seiner neuen Umgebung prächtig gedieh. Sogar zugenommen hatte er schon. Und ein bisschen braun war er auch schon geworden – trotz der Sonnenschutzcreme, die Annie immer reichlich auftrug. Wahrscheinlich weil es seine natürliche Hautfarbe war, wie sie vermutete. Ihr war nämlich nicht entgangen, dass Ollies Teint dem von Falcon viel ähnlicher war als ihrem eigenen. Außerdem war Ollie sehr neugierig auf seine Umgebung und lächelte alle Menschen, mit denen er in Kontakt kam, bereitwillig an. Vielleicht weil er irgendwie spürte, dass diese fremden Menschen seine Familie waren, Menschen, durch deren Adern dasselbe Blut floss wie durch seine?
    Falls sie sich doch entschlösse, Falcons Angebot anzunehmen, dann täte sie es vor allem für Ollie und erst in zweiter Linie für sich selbst. Annie spürte, wie ihr vor Liebe zu ihrem Sohn das Herz ganz weit wurde. Sie wünschte sich nichts mehr, als dass er glücklich wurde. Sie wollte, dass er später einmal eine Frau fand, die er liebte, und auch sonst imstande war, befriedigende zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen. Sie wünschte ihm alles, was ihr fehlte und was sie ihm zuliebe jetzt aber lernen musste.
    Doch konnte das überhaupt gelingen? Würde sie den Mut und die Kraft aufbringen, sich ins Feuer zu stürzen, um noch mehr, so viel mehr von dem zu ertragen, was sie bei Falcons flüchtiger Berührung bereits gefühlt hatte?

7. KAPITEL
    „Ich habe nachgedacht“, verkündete Falcon, während er sich über den schmiedeeisernen Tisch auf der Terrasse lehnte, an dem sie vor dem Essen einen Aperitif zu sich nahmen.
    Er war vor etwas mehr als einer halben Stunde aus Florenz zurückgekehrt. Annie hatte beobachtet, wie sich seine hochgewachsene breitschultrige, sehnige Gestalt aus dem Auto geschraubt hatte, bevor er sich noch einmal ins Wageninnere beugte, um sein Sakko und seinen Laptop vom Rücksitz zu nehmen. Nachdem er sich das Jackett über die Schulter geworfen hatte, war er mit langen elastischen Schritten die Marmortreppe zum Haupteingang des Castellos hinaufgelaufen.
    An seinem Hemd war nur der oberste Kragenknopf geöffnet gewesen, aber in der hellen Spätnachmittagssonne hatte das Hemd fast durchsichtig gewirkt, sodass sie nicht nur die Ausdehnung seines Brustkorbs hatte erahnen können, sondern auch die dunklen Brusthärchen … Es war ein so intimer Anblick gewesen, dass sie sich sofort wieder schuldig gefühlt hatte.
    Zwischenzeitlich hatte er sich umgezogen und trug jetzt ausgewaschene Jeans, dazu ein weiches weißes Leinenhemd. Seine nackten Füße steckten in lässigen Lederslippern. Er wirkte beneidenswert entspannt, während sie selbst sich in einem ihrer neuen Kleider ausgesprochen unbehaglich fühlte. Hoffentlich kam er nicht auf die Idee, sie hätte sich extra für ihn hübsch gemacht. Weil es nicht stimmte. Sie hatte einfach blind in den Schrank gegriffen und das erstbeste Kleid herausgenommen.
    Heute sollte sie zum ersten Mal seit ihrer Ankunft mit ihm zu Abend essen. Vor her hatte sie das Abendessen stets allein in ihrem Zimmer eingenommen, vollkommen zufrieden damit, dass sie hier zusammen mit Ollie in Sicherheit leben konnte. Zumindest hatte sie sich das eingeredet.
    Es war nicht ihre Schuld, dass sich das Kleid, das sie aus dem Schrank genommen hatte, als ein enger Schlauch aus goldfarbenem Jersey entpuppte. Auf dem Bügel hatte es so unscheinbar gewirkt, dass sie beim Anziehen keine Sekunde darüber nachgedacht hatte, ob sie es wirklich tragen wollte. Ergänzt hatte sie das ärmellose Kleid mit flachen Sandaletten. Als Mutter eines sechs Monate alten Babys war es wenig ratsam, High Heels zu tragen, weil sie stolpern und dabei womöglich Ollie fallen lassen könnte.
    Ohne in den Spiegel zu schauen, war sie sich mit der Bürste flüchtig durchs Haar gefahren. Anschließend hatte sie noch etwas Lipgloss auf die Lippen getupft und sich mit dem herrlich leichten Duft besprüht, den ihr die Einkaufsberaterin ans Herz gelegt hatte, bevor sie Ollie aus seinem Bettchen geholt und sich auf den Weg gemacht hatte.
    Genauer gesagt hatte sie erst beim Verlassen des Zimmers einen flüchtigen Blick auf sich selbst im Spiegel erhascht. Erst in diesem Moment war ihr bewusst geworden, wie verführerisch sich das Kleid an ihren Körper schmiegte, wie eng es ihre Brüste, die schmale Taille und die Hüften umschloss.
    Aber da war es zu spät gewesen, um noch einmal kehrtzumachen und sich umzuziehen. Und so

Weitere Kostenlose Bücher