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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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das könnte man schon einen Handel mit dem Teufel nennen.«
    Cat schauderte. »Schottland ist von Barbaren bevölkert.«
    »Vor uns liegt das Dorf Peebles. Wir wollen dort übernachten. Wenn wir morgen rechtzeitig losfahren, müsste die Grenze bei Einbruch der Dunkelheit hinter uns liegen.«
    »Ach, wie schön, in England gibt es keine Barbaren«, sagte Maggie ironisch.
    Im Wirtshaus angekommen, verlangte Robert drei Räume. Einen für die Damen, einen für den Kutscher und den dritten für sich. Als ihr gesamtes Gepäck hinaufgeschafft war, sagte Maggie zur Frau des Wirtes: »Mylady braucht nach dem Essen ein Bad. Sie hat das Wasser gern warm.« Dann murmelte sie: »Sie kommt aus dem heißen Wasser kaum wieder heraus.«
    »Das habe ich gehört«, erklärte Cat. Dann lächelte sie reumütig. »Ich weiß, dass ich eine arge Plage bin, Maggie.«
    »Ach, mein Lämmchen, gäbe es dich nicht, gäbe es für mich auch keine Abenteuer.«
    Als Cat und Maggie ihre Kammer betraten, drehte Catherine den Schlüssel im Schloss h e rum. »Sollte Hepburn anklopfen, darfst du ihn nicht einlassen. Ich würde vor Scham sterben, wenn er mein Gesicht sähe.«
    »Ich wette, er hat schon mehr gesehen als dein Gesicht.«
    »Wenn du die Wahrheit wissen willst, Maggie, so hat er auch damals in der ersten Nacht an Bord, als wir knöcheltief in Erbrochenem standen, mehr als mein Gesicht gesehen.«
    »Na, dann kann ihn ja nichts mehr schrecken!«
    »Ihn schrecken? Sei versichert, dass genau das Gegenteil der Fall ist!«
     
    Eine Stunde später saß Robert zusammen mit Patrick im Schankraum bei einem Ale. »Wie habt Ihr das Geld beschaffen können?«
    »Was glaubt Ihr?«, erwiderte Hepburn knapp.
    Robert wusste, dass Hepburn nicht leicht Geld aufnehmen würde. »Danke. Ich werde einen Weg finden, es zurückzuzahlen, Mylord.«
    »Nicht nötig. Die Armstrongs werden es zurückzahlen.«
    »Die sind inzwischen über alle Berge«, wandte Robert ein.
    Hepburn lächelte. »Schottland ist nicht so groß, dass sie sich lange verstecken könnten.« Er trank sein Ale. »Ich hatte schon Angst, sie würden James' Brief finden.«
    »Ihr seid ein Lügner, Hepburn. Ihr fürchtet nichts auf der Welt.«
    Nachdem Catherine gegessen hatte, wurde im Oberstock ein hölzerner Zuber in ihr Zimmer geschleppt und mit heißem Wasser gefüllt. Sie drängte Maggie, zuerst zu baden, damit sie zuvor ihre Wange im Spiegel genau inspizieren und sie mit kaltem Wasser aus dem Krug kühlen konnte. Dann erst nahm Cat ihr Bad. Während sie im Wasser saß, machte sie sich Sorgen, Hepburn könnte jeden Augenblick hereinkommen.
    Eine Stunde später, in Nachthemd und Hausmantel, wuchsen ihre Befürchtungen, dass er vielleicht überhaupt nicht kommen würde. Das Mindeste, was er tun könnte, ist, sich zu entschuldigen, weil ich entführt, bedroht und verletzt wurde. Dann fiel ihr ein, dass er kein galanter Kavalier war. Dieser ungehobelte Flegel hat sich in seinem ganzen Leben wohl noch nie entschuldigt!
    Am nächsten Tag legten sie mit ihrer Moss-Trooper-Es-korte die fünfundsiebzig Meilen nach Carlisle Castle jenseits der Grenze zurück, wo Careys Schwager Scrope Constable war. Catherine war überglücklich, Philadelphia wiederzusehen, die nach der Beerdigung ihres Vaters ihren Mann, Lord Scrope, nach Carlisle Castle begleitet hatte.
    »Liebling, was ist denn mit deinem Gesicht geschehen?«, rief Philadelphia aus.
    Cat berichtete nun mitfühlenden Ohren wie ein Wasserfall die ganze Geschichte. Als sie den gespornten Schritt von Hepburns Stiefeln hörte, drehte sie sich rasch um.
    »Lady Catherine ist auf der Heimreise«, erläuterte dieser. »Seton war für sie nicht mehr sicher. Ihrem Vetter gefällt es wohl nicht, dass sie die Erbin ihres Großvaters ist. Er würde sich selbst gern als Earl of Winton sehen.«
    »Das ist eine unverschämte Lüge!« Catherine war außer sich. »Wie könnt Ihr behaupten, mir drohe Gefahr von Malcolm oder Andrew? Gefährdet war ich nur durch meine Beziehung zu Euch, Hepburn. Und ich schwöre, dass diese Beziehung heute endet.« Damit drehte sie sich um und schritt aus der Halle.
    »Die unwiderstehliche Anziehung von Gegensätzen ist stärker denn je, wie ich sehe«, sagte Philadelphia trocken. Sie legte ihr Hand auf seinen Arm. »Danke, dass Ihr sie wohl behütet abgeliefert habt, Patrick. Sicher war der Preis hoch. Kann ich irgendwie behilflich sein?«
    »Sorgt dafür, dass der kleine Teufelsbraten nicht durchbrennt, ehe er mündig wird, Lady Scrope«,

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