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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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weniger erschrocken. »Ich bitte untertänigst um Entschuldigung, Mistress. Ich hielt Euch für eine Bekannte. Bitte, habt keine Angst. Ich will Euch nichts Böses.«
    Mit einer leisen Verwünschung auf den Lippen eilte er davon. Die Wut auf Catherine hatte ihn blind für jegliche Vernunft gemacht. Seit dem Augenblick der ersten Begegnung, hatte sie die Macht, seine Träume ebenso zu beeinflussen wie seine Gedanken, Stimmungen und Taten. Und Hepburn war es nicht gewohnt, beeinflusst zu werden. Es störte ihn wie eine Klette unter dem Sattel seines Pferdes. Höchst gereizt, ging Patrick zurück nach Whitehall und suchte David. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Schiff, um an Bord zu nächtigen.
    Am folgenden Tag forderte Hepburn Pembroke im Namen des Schwarzen Leoparden, der seinen Brustharnisch und Schild schmückte, zum Zweikampf heraus. Pembroke kämpfte im Zeichen der Goldenen Flamme. Viele Zweikämpfer folgten diesem Brauch, und ehe der Tag zur Neige ging, hatte Patrick auch die Rabenschwinge und den Roten Drachen herausgefordert.
     
    Der 17. November dämmerte frisch und sonnig herauf. Im Old Whitehall Palace herrschte Feststimmung. Unzählige flatternde Banner mit dem Motto ELIZABETH REGINA verkündeten, dass der Jahrestag der Thronbesteigung angebrochen war.
    Als Catherine ihren Sitz neben Philadelphia auf der Tribüne des Turnierplatzes einnahm, raubte ihr Kleid den anderen Damen buchstäblich den Atem. Cat genoss es in vollen Zügen, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen.
    »Ein aufregender Tag, findest du nicht? Männer, die mit riesigen Phallussymbolen aufeinander losgehen, versprechen doch Unterhaltung.«
    Catherine lachte. »Ja, ein richtiger Hahnenkampf.«
    »Die arme Kate wurde auserwählt, neben Ihrer Majestät zu sitzen, die heute sehr launisch sein wird, wie ich wetten möchte. Nun,, besser sie als ich, meine Liebe. Sieh doch, die Parade fängt an.«
    Fünfzig Yeomen der Garde in voller Uniform führten den Zug aus Dutzenden von Herolden und Trommlern an. Dahinter ritten die Turnierkämpfer auf tänzelnden Rossen mit leuchtenden Seidenschabracken.
    »Der Rote Drache ist Cumberland! Siehst du den Handschuh der Königin an seinem Helm? Er trägt das verdammte Ding als Zeichen der Ritterlichkeit«, erklärte Philadelphia.
    Als die ersten zwei Streiter in die Schranken traten, brach die Menge in Jubel aus und trampelte mit den Füßen - nicht zuletzt, um sich warm zu halten. Cat erkannte in der Goldenen Flamme den Earl of Pembroke. Als er seine Lanze anlegte und lossprengte, stand sie auf und feuerte ihn laut an. Er warf die Rabenschwinge aus dem Sattel, und Cats Jubel ging im allgemeinen Beifall unter.
    Die nächsten beiden Kämpfe endeten unentschieden, Philadelphia erstand für sich und Cat Becher mit Glühwein, um ihr Blut aufzuwärmen. Ein Stirnrunzeln verunzierte Cats Züge, als sie den Schwarzen Leoparden studierte. Angetan mit einer schwarzen Rüstung, trug er vom Helmbusch bis zu den Sporen ausschließlich Schwarz. In den Nischen ihres Bewusstseins regte sich eine Erinnerung. Er besiegte seinen Gegner mühelos, doch Cat wusste, dass Pembroke denselben Gegner bereits in einem früheren Kampf aus dem Sattel geworfen hatte.
    »Der Schwarze Leopard ist ein gefährlich aussehender Teufel.« Philadelphia leckte sich die Lippen. »Und groß außerdem.«
    Cat fiel ein, dass sie auf Crichton auf einem Stuhl gesessen hatte, dessen hölzerne Armlehnen die Form von Leopardenköpfen hatten. Hepburn-Leoparden. Das hatte Patrick gesagt. Erregung erfasste sie. Doch der Gedanke verflog, als die Goldene Flamme den Roten Drachen angriff und besiegte. Cat saß da und sonnte sich im Widerschein seines Ruhms, denn am Hof wussten viele, dass Pembroke um sie warb.
    Die Herausforderer wurden der Reihe nach bezwungen, so dass bis zum frühen Nachmittag nur zwei Kämpfer für das Finale übrig waren. Der Schwarze Leopard und die Goldene Flamme.
    »Liebling, du wirst doch nicht allzu enttäuscht sein, wenn Pembroke unterliegt?«, neckte Philadelphia sie.
    »Das wird er nicht! Er ist Champion der Königin.«
    »Nun, ich setze auf den großen Burschen. Ihre Lanzen mögen von gleicher Länge sein«, sagte sie anzüglich, »doch möchte ich wetten, dass der Schwarze Leopard seine Waffe mit mehr Ausdauer schwingt.«
    Cat ließ die Kontrahenten nicht aus den Augen, als sie in die Schranken traten.
    Es war wie ein Zweikampf zwischen Gut und Böse, Licht und Finsternis. Die Goldene Flamme auf ihrem milchweißen

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