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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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sein.« Catherine führte sie an die Nase, atmete den zarten Duft ein und seufzte. »Ein Höfling Elizabeths ist eben ein Muster an Galanterie.«
    Cat erschien im Privataudienzsaal, wo das Stück sehr früh beginnen sollte, damit hinterher noch Zeit für das Bankett blieb. Sie erblickte Kate und Philadelphia und ging zu ihnen.
    »Catherine, du siehst absolut göttlich aus«, meinte Kate. »Elizabeth wird sich heute wahrscheinlich verspäten. Sie ist besonders nervös und verdrießlich und hat die arme Mary Fitton den ganzen Tag in Trab gehalten. Ständig musste sie für die Königin etwas holen, erst Wein, dann Rosenwasser, um ihn zu verdünnen, schließlich glühende Kohlen für den Handwärmer und heiße Ziegel für die Füße. Hoffentlich hat sie sich nicht erkältet.«
    »Oder wir müssen alle leiden«, sagte Philadelphia trocken.
    »Die Globe-Spieler sind da. Soviel ich weiß, müssen wir uns bei William Herbert bedanken, der die Vorstellung arrangiert hat«, meinte Kate.
    »Ja, er ist mit Shakespeare befreundet«, bestätigte Cat.
    »Das ist Pembrokes großer Tag, erst als Goldene Flamme und jetzt als Elizabeths goldhaariger Schirmherr des Dramas.«
    »Es wird eine Romanze gespielt«, sagte Cat zu Philadelphia. » Verlorene Liebesmüh.«
    »Manche Romanzen sind sehr dramatisch ... wenn man Glück hat, Liebling.«
    Catherine erblickte am anderen Ende des Raumes ihre Tante Beth und benutzte sie als Vorwand, um von Philadelphia fortzukommen, ehe diese weitere Anspielungen über Patrick Hepburn fallen ließ. Höllenfeuer!Ich muss ihn heraufbeschworen haben, schoss es ihr durch den Kopf, als sie ihn plötzlich erblickte. Cat wusste, dass sie Beth nie erreichen konnte, ohne dass Hepburns ausgreifende Schritte sie einholten, deshalb blieb sie stehen und nahm mit hochgerecktem Kinn eine herausfordernde Pose ein, als der schwarz gekleidete Teufel sich auf sie stürzte.
    Sie blendete seine Augen. Es war, als zöge ihr weißes Kleid alles Licht an sich und hielte es fest. Mein! Er hatte das Gefühl, sie gehöre ihm allein. Mit sinnlichem Lächeln blickte er auf sie hinunter. »Es freut mich, dass dir meine Blumen gefallen haben, Catherine.«
    »Deine Blumen?« Verzweifelt umklammerte sie das Sträußchen, während sie krampfhaft nach einer scharfen Antwort suchte. Seine Nähe bewirkte, dass ihr ganz heiß wurde und sie den Blick zu den Rosen senkte. Enttäuscht sah sie, dass sie in ihrer Erregung die zarten Blumen zerdrückt hatte. »Sie sind wundervoll. Erlaubt mir, dass ich sie mit Euch teile.« Impulsiv hob sie die Hände ganz hoch und ließ zerdrückte Rosenblätter über seine Schultern regnen.
    Sie wollte sich umwenden und gehen, da spürte sie erschrocken, dass seine kräftigen Finger ihr Handgelenk umfassten und sie gefangen hielten. Ihre Augen blitzten zornig. »Mylord, Ihr tut mir weh ... abermals.«
    Hepburn streifte ein Blütenblatt von der Schulter. Aus seinem Blick sprachen Verheißung und Drohung zugleich. »Du kannst dir den blauen Fleck ja heute Abend im Bett ansehen.«
    Erst als er fertig war und nicht vorher, gab er sie frei.
    Als Cat bei Beth anlangte, war ihr eine amüsierte Philadelphia schon zuvorgekommen. »In der Tat, verlorene Liebesmüh!«, murmelte sie.
    Als Ihre Majestät in Begleitung von sechs Hofdamen einzog und Platz nahm, war dies das Zeichen für den Beginn der Vorstellung. Catherine war bemüht, sich auf die Geschichte zu konzentrieren, die nun gespielt wurde, doch schweifte ihre Aufmerksamkeit immer wieder ab. Sie und Pembroke, der in der Nähe der Königin saß, lächelten einander immer wieder zu, obwohl Cats Gedanken einem anderen galten, dessen Anwesenheit sie kaum ignorieren konnte. Noch immer vermeinte sie seine, wenn auch schmerzhafte, Berührung zu fühlen, ja, ihr verräterischer Körper schien sich förmlich danach zu verzehren.
    Nur mit Mühe riss sie ihre Gedanken von Hepburn los und versuchte, sich auf die schwarzäugige Rosalind zu konzentrieren. Im Theater, aus größerer Entfernung zur Bühne, war ihr die Tatsache, dass die Schauspieler allesamt männlichen Geschlechts waren, nicht unangenehm aufgefallen, aus der Nähe aber wirkte es doch sehr störend, dass Rosalind ihren Text im Falsett und mit übertrieben weiblicher Gestik vortrug. Cats Blick überflog das Publikum, bis sie Hepburn erspähte. Er gab sich keine Mühe, seine verächtliche Belustigung über die lächerlichen Männer in Frauenrollen zu verhehlen. Cat wandte rasch den Blick ab. Zur Hölle mit dem

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