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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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stolzen Auftretens wirst du jede Situation meistern. Ruf einfach: >Platz für einen Grenzlandmann!<« David fing zu lachen an, sah dann aber, dass Hepburn es ernst meinte.
    »Wir lassen alles an Bord, während ich dich in Whitehall einführe. Als Erstes musst du mit dem Zeugmeister spechen, der dir einen Platz für mein Pferd, die Rüstung und die Lanzen anweisen wird.« Und ich werde als Erstes Pembroke einen Denkzettel erteilen!
    In Whitehall führte Sir Henry Lee, der Zeugmeister, Patrick und David in den Marstall und teilte Hepburns Pferd, das nicht Valiant, sondern ein anderer großer Rappe war, den er im Turniertraining verwendet hatte, eine Box zu. Im Stall, in dem es sehr geschäftig zuging, bedankte Hepburn sich bei Lee und bemerkte leichthin: »Man sagte mir, ich solle mir Pembrokes Pferd anschauen - es soll ein prächtiges Tier sein.«
    »Der Schimmelwallach dort drüben. Ihre Majestät hat eine Vorliebe für Schimmel. Solltet Ihr etwas benötigen, fragt einen Stallburschen, Mylord.«
    Patrick schlenderte zu der großen Box, auf der Suche nach etwas, das William Herbert gehörte. Seine Sehergabe wurde ungemein beflügelt, wenn er etwas Greifbares in der Hand hatte, da ein Gegenstand einem oft verborgenes Wissen über den Besitzer enthüllte. Er erspähte eine kleine Tabakspfeife und griff sofort danach.
    Im Palast erfuhr er von einem Diener, dem er eine Münze zuwarf, wo Pembrokes Suite lag. Patrick wies David den Weg zum Speisesaal, und ging dann in die Küche, um für sich etwas Essbares zu besorgen. Je weniger Menschen von seiner Anwesenheit wussten, desto besser. Er fand einen Alkoven der gemieden wurde, weil es durchs Fenster zog, und als der Abend nahte, versenkte er sich, den Kopf von Pembrokes Pfeife in der Hand, in tiefe Konzentration. Sofort wurde ihm klar, dass William Herbert die Pfeife beim Betreten des Stalles wegen der Brandgefahr ausgemacht und sie vergessen hatte, nachdem sein Pferd versorgt war.
    Hepburns sechster Sinn suchte nach etwas Wesentlichem des Mannes, das auf dem Gegenstand zurückgeblieben war. Kaum hatte er etwas entdeckt, stellte sich sein inneres Auge darauf ein. Er lächelte langsam. Pembroke hat ein Geheimnis, das er zu verbergen sucht. Er hat auch ein Anliegen, nein, zwei, die miteinander in Verbindung stehen. Sein erstes Ziel ist leicht zu erkennen. Er möchte Elizabeths Champion im Turnier werden. Ich spüre eine Dreiheit - Elizabeth, Catherine und noch jemanden. Könnte das I so bei sein? Ich spüre auch eine Dreiheit der Gefühle - Ehrgeiz, Zuneigung und Feindschaft. Sein zweites Ziel ist die Ehe mit Catherine. Der Ehrgeiz steht in Verbindung mit Elizabeth und die Zuneigung mit Catherine. Feindseligkeit bringt er der dritten Frau entgegen - möglicherweise Isobel, falls sie ihre Einwilligung verweigert. H.epburn umfasste den Pfeifenkopf fester, konnte ihm aber keine weiteren Eindrücke entlocken. Nachdem er sein Ale ausgetrunken hatte, begab er sich in die Nähe von Pembrokes Räumen und wartete auf dessen Erscheinen.
    Hepburn musste sich über eine Stunde in seinem Versteck gedulden, ehe Herbert seine Räume verließ. Der Earl trug einen dunklen Umhang, und Patrick, der spürte, dass er unterwegs zu einem Stelldichein war, folgte dem hoch gewachsenen blonden Mann.
    Pembroke ließ Whitehall hinter sich und begab sich zur Canon Row, die in unmittelbarer Nähe lag. Patrick sah, dass er sich mit einem Jüngling traf, der ebenfalls in einen langen, dunklen Mantel gehüllt war. Die beiden sprachen miteinander, es schien Streit zu geben. Plötzlich spürte Hepburn, dass der schwarzhaarige Jüngling eine als Mann verkleidete Frau war.
    »Teufelsbraten!«, murmelte er. »Sich als Junge zu verkleiden ist genau jene Art unbedachter Torheit, die dem kleinen Biest zuzutrauen ist!«
    Hepburn merkte, dass es zwischen dem Paar nicht gut stand, da Pembroke fortging, zurück zum Palast, und das kleine, dunkle Frauenzimmer sehr verloren wirkte und zurückblieb, ehe es sich umwandte und ebenfalls ging. Hepburn unterdrückte das Verlangen, dem Höfling seinen Dolch zwischen die Rippen zu jagen, und überquerte statt dessen die Straße. Rasch überwanden seine langen Beine die Distanz zwischen sich und dem Mädchen. Energisch packte er ihre Schulter und drehte sie zu sich um. Die Frau war hübsch, doch sie war nicht Catherine.
    Vor Angst einer Ohnmacht nahe, starrte die kleine junge Frau zu dem dunklen Riesen empor, der sich ihr so vertraulich genähert hatte.
    Hepburn aber war nicht

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