Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
er sie sofort erkennen. Sein Körper regte sich. Und er verwünschte seinen zügellosen, von seinen sinnlichen Phantasien angeregten Appetit.
    Um sein Verlangen zu stillen und sein Blut abzukühlen, zwang er sich, an praktischere Dinge zu denken. Vermutlich würde er Carey auf der englischen Grenzfestung Bewcastle finden. Wenn er unverzüglich aufbrach, könnte er ihn morgen Abend dem König bereits in einer Audienz vorstellen. Er entschied, dass der schnellste Weg nach London der Seeweg war. Das passte gut zu seinen Plänen mit den englischen Pferden. Er würde sie im Frachtraum seiner Dreimastbark, der Hepburn Rose, transportieren. Bei gutem Wind und mit etwas Glück ließ sich die Seereise in zwei Tagen machen.
    Patrick schlüpfte aus dem Bett und kleidete sich lautlos an, um Margretha nicht zu stören. Nicht aus Galanterie, sondern aus praktischen Gründen. Er wusste nicht, wann er sie wiedersehen würde, und hasste gefühlvolle Abschiede.

Hewlett-Packard
    3
     
    Cat Spencer versuchte, die Tür leise zu öffnen, damit ihre Mutter nicht gestört wurde. Mitternacht war vorüber, und der konsumierte Wein hatte ihre Füße unsicher gemacht.
    »Wo um alles in der Welt hast du bis jetzt gesteckt, meine Liebe?«
    »Mutter, ich dachte, du schläfst.«
    »Lieber Himmel, du bist ja angetrunken! Wenn Ihre Majestät das erfährt, werden wir beide vom Hof verbannt.« Ein alptraumhaftes Schicksal für Isobel Spencer, in ihren Augen genauso schlimm, wie lebendig begraben zu werden. »Sag mir sofort, wo du warst.«
    »Nur im Flügel nebenan. Philadelphia ist von Carlisle zurück, deshalb habe ich sie und ihre Schwester Kate besucht.«
    »Du solltest ihre Titel verwenden. Philadelphia, Lady Scrope, ist Baroness, und Kate, Lady Howard, ist Countess of Nottingham. Ich dulde nicht, dass du so respektlos von bevorzugten Hofdamen der Königin, die ihr seit über zwanzig Jahre treu dienen, sprichst.«
    Cat verdrehte vielsagend die Augen. Philadelphia und Kate, zwei Carey-Schwestern, waren in Richmond ihre unmittelbaren Nachbarn. Sie kannte sie seit ihrer Kinderzeit, als sie mit ihnen im Garten spielte und herumtollte und mit ihnen mehr Zeit verbrachte als mit ihrer Mutter. Sie hätten sie ausgelacht, wenn sie ihre Titel verwendet hätte.
    »Beth war auch da. Es gab ei n k leines Fest.«
    »Du solltest die Schwester deines Vaters Tante Beth nennen. Natürlich war sie da. Sie ist ja mit George, dem Bruder der beiden, verheiratet.«
    »Ich weiß nicht, wieso du nicht auch da warst.«
    Isobel schnaubte. »Weil ich nicht eingeladen wurde.«
    Sofort fühlte Cat sich schuldig. »Ach, einerlei. Kommende Woche werden wir alle gemeinsam in Richmond sein. Dort brauchen uns Etikette und Vorschriften des Hofes nicht zu kümmern. Wir können lachen und tratschen und so viel Spaß haben, wie wir wollen.« Da Richmond günstig zu den königlichen Residenzen Whitehall, Windsor, Hampton Court und Richmond Palace lag, verbrachten die Carey-Damen alle zwei Wochen zwei Tage auf ihren Landsitzen an der Themse, um Erholung von ihren Hofverpflichtungen zu suchen.
    »Eine junge Dame sollte höhere Ziel haben als Klatsch und Vergnügungen. Du bist bei Hofe, um Ihrer Majestät, der Königin zu dienen. Ich bin sehr enttäuscht von dir, Catherine. Geh zu Bett.«
    Froh, entkommen zu können, gehorchte Cat sofort. Ehe sie der Schlaf übermannte, verglich sie das kalte Wesen ihrer Mutter mit jenem der anderen Damen, in deren Mitte sie aufgewachsen war. Kate war die Älteste der zehn Carey-Kinder, die Cousins der Königin waren. Dank ihrer Ungezwungenheit, die sie sich trotz ihres hohen Ranges als Countess und ihrer Ehe mit Lord Admiral Howard bewahrt hatte, fühlten sich alle in ihrer Gesellschaft wohl, und Kates Mütterlichkeit ermutigte ihre Umgebung, sie ins Vertrauen zu ziehen. Sie war der liebste und freundlichste Mensch, den Cat kannte. Ihre warmen braunen Augen, das sanfte Lächeln und ihre verständnisvolle Art machten sie für alle und besonders für die Königin liebenswert.
    Ihre Schwester Philadelphia, die Schönheit der Familie, war als Einzige nicht rothaarig. Dunkelgoldene Flechten und schöne helle Haut bildeten den Rahmen für die auffallenden Kleider, die sie gern trug. Sie war witzig und mitteilsam, lachte gern und war eine unverbesserliche Kupplerin, die es nicht lassen konnte, Cat mit heiratsfähigen jungen Männern bekannt zu machen. Im Gegensatz dazu teilte Cats Mutter aus Furcht vor Elizabeths Missbilligung die strengen Ansichten der Königin

Weitere Kostenlose Bücher