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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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und war wie diese der Meinung, die jüngeren Damen ihres Hofes sollten besser unvermählt bleiben. Catherine wusste, dass sie dem Gesetz nach ein Mündel der Krone war, da sie ihren Vater als Kind verloren hatte. Das Vormundschaftsgericht hatte ihre Mutter bis zu ihrer Großjährigkeit zur Treuhänderin des Gutes in Hertfordshire gemacht. Doch als Cat ins Bett kletterte, lächelte sie insgeheim. Letzten Monat war ich zwanzig. Ein knappes Jahr noch, und ich werde nicht mehr unmündig sein. Bin ich erst großjährig, werde ich mein Erbe antreten und kann ohne Erlaubnis meiner Mutter oder der Königin heiraten, wen ich will.
     
    Patrick Hepburn und Robert Carey beobachteten, wie die Seeleute das Rahsegel des Fockmastes setzten, während das Schiff aus dem Firth of Förth auslief und Kurs auf die offene See nahm. In den wenigen Tagen, seit Robert eingewilligt hatte, als Geheimkurier zwischen den Höfen von Schottland und England zu pendeln, waren sie Freunde und Verbündete geworden. Roberts Bruder würde zusätzlich zu seinem eigenen Abschnitt an der Middle-March-Grenze patrouillieren, da das Frühjahr schon zu Ende ging und im Sommer an der Grenze meist Ruhe herrschte. »Mein Vater besitzt ein paar Schiffe, aber keine Schonerbarken.«
    »Das einzig Schöne an ihr ist der Name ... Hepburn Rose. Sie ist ein alter Arbeitsgaul, der seine Pflicht tut. Zusammen mit ihr erbeutete mein Vater auch ein paar spanische Schatzschiffe. Mit der Beute wurde der neue Flügel von Crichton Castle erbaut.«
    »Der Earl öf Bothwell war eiji Pirat?«
    Patrick grinste. »Pirat, Bandit, Dieb. Um ihn braucht man sich nicht zu sorgen. Er führt in Florenz ein Luxusleben.«
    »Apropos Luxus, Ihr werdet finden, dass Elizabeths Hof geradezu unvernünftiger Extravaganz frönt und in einer Pracht schwelgt, die übertriebener Genusssucht entspringt. Viele Höflinge sind bis über die Ohren verschuldet.«
    »In meinem Jahr an der Universität in Cambridge habe ich gelegentlich den Hof aufgesucht. Im Vergleich dazu lebt James Stuart wie ein armer Schlucker. Die meisten schottischen Adligen sind verarmt, und ich bin da keine Ausnahme. Ich weiß Eure Einladung nach Hunsdon Hall sehr zu schätzen.«
    »Es ist ein riesiges Anwesen am Fluss in Richmond, sehr günstig zum königlichen Hof gelegen. Zwei meiner Schwestern und Beth, die Frau meines Bruders, nutzen das Haus, wenn sie ihren höfischen Pflichten entfliehen können. Sie werden überglücklich sein, zwei Junggesellen unter ihrem Dach zu beherbergen.«
    »Seid Ihr sicher, dass die Hunde sie nicht stören?«
    »Es sind Engländerinnen - ihnen liegt mehr an ihren Hunden als an ihren Ehemännern! Und die Jagd in Richmond ist überwältigend!«
    Patrick lachte. »Kein Wunder, dass Ihr Junggeselle bleibt!«
    »Ach, eigentlich habe ich in letzter Zeit schon über eine Heirat nachgedacht. Vor einem Jahr begegnete ich einer attraktiven Witwe aus Northumberland, die in Carlisle auf Besuch weilte. Einer ihrer Reize ist ihr Vermögen, und zwar nicht der kleinste. Diese Ehe würde alle meine Geldprobleme lösen.«
    »Falls James König von England und Schottland wird, verschwindet die Grenze, und Ihr werdet ohne Amt sein. Eine Ehe steht für uns beide in den Karten, mein Freund.«
    »Herrje, daran habe ich nicht gedacht. Aber bis dahin kann noch viel Zeit vergehen. Wie ich meine Kusine Elizabeth kenne, hat sie nicht die Absicht, bald von dieser Welt zu scheiden.«
    Patrick Hepburn hüllte sich klug in Schweigen. Seine Vision der zwei Kronen hatte ihm auch zwei Frauenhände gezeigt, die die Krone Englands viel zu besitzergreifend festhielten.
    Während am späten Abend das Schiff entlang der Ostküste Englands die Wogen der Nordsee flink durchpflügte, setzte Patrick sich mit Seekarte und Schreibfeder hin, um ihre Ankunftszeit im Hafen von London zu berechnen. Er freute sich, als er sah, dass sie am nächsten Tag vor Einbruch der Dunkelheit einlaufen würden. Er zog sich aus, kletterte in seine Koje und hüllte seine nackten Glieder in die warme Decke. Dann griff er nach Papier und Feder, notierte die Anzahl der zum Verkauf stehenden Pferde und multiplizierte sie mit dem erhofften Preis. Die Summe war zufrieden stellend, und sein rastloser Geist wanderte weiter, dachte an seinen Besuch in London. Geistesabwesend brachte er das Pferdekopfsymbol des Hepburn-Wappens zu Papier und setzte darunter die Umrisse einer kleinen Katze. Seine Mundwinkel hoben sich zu einem Lächeln. Als seine dunklen Augen durch das

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