Verfuehrerisches Geheimnis
fing zu laufen an und begegnete ihm, als er aus dem Stall kam. Ohne Rücksicht auf die anderen rief sie seinen Namen.
»Patrick! Patrick! Du bist gekommen!«
Plötzlich war er da, und seine schwarzen Augen sahen sie mit einem so innigen Blick an, dass ihr Atem und Sinne vergingen. Patrick hob sie hoch und schwang sie im Kreis. »Hast du auch nur einen Moment an mir gezweifelt, Teufelsbraten?«
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27
Als Patrick sie küsste und Cat sich voller Inbrunst an ihn klammerte, wurde ihm klar, dass sie tatsächlich an ihm gezweifelt hatte. Es war die richtige Entscheidung, nicht nach Hertford, sondern auf schnellstem Weg nach London zu kommen. »Meinen Glückwunsch zum Geburtstag, Liebling.«
Sie sah ihn verwundert an. »Du musst wie der Teufel geritten sein, um vor dem ersten April einzutreffen.«
»König James musste meinen Staub fressen. Er kann es kaum erwarten, seine Hauptstadt zu erreichen, und wird spätestens morgen hier sein - nicht früh genug für mich.« Er berührte eines der Ohrgehänge und grinste. »Ich wusste, dass du sie tragen würdest.«
»Eingebildeter Teufel«, sagte sie beglückt und hob ihre Hand, um ihm zu zeigen, dass sie auch seinen Leopardenring trug. Sofort zog er ihn ab und schob ihn auf seinen kleinen Finger. Ehe sie protestieren konnte, küsste er sie und hielt sie mit einem Arm besitzergreifend fest. »Komm.«
Sie ließ sich von ihm in den Palast führen, doch als er die Treppe hinaufgehen wollte, zog sie ihn zurück. »Wir können nicht zu mir. Mutter weiß nichts von uns ...«
Er zog sie an sich. »Ich bringe dich in Philadelphias Räume. Sie kommt heute nicht mehr. Ihr Flirt mit Jamie nimmt sie sehr in Anspruch.«
Cat schauderte bei dem Gedanken. »Du lügst!«
»Sehr oft.«
Philadelphias Dienerin öffnete ihnen und machte viel Aufhebens um Hepburn, ehe sie diskret verschwand.
»Du Teufel ... du brauchst nur mit einer Augenbraue zu wackeln, und alle Frauen fressen dir aus der Hand.«
»Ach, das ist gar nicht nötig. Wenn ich eine Frau mit hochgezogener Braue ansehen würde, spränge sie sofort in mein Bett«, zog er sie auf.
»O Gott, ich vergaß ganz, wie groß du bist und wie bezwingend.« Cat strich über seine harten Brustmuskeln.
»Und ich vergaß, wie klein und zart du bist, wenngleich mir deine Impulsivität und deine Leidenschaftlichkeit sehr wohl im Gedächtnis blieben.«
»Hepburn«, sagte sie ganz außer Atem, »bitte, jetzt keine Liebe.« Cat schwebte am Rand der Hingabe.
Er verbarg seine Belustigung. »Diese Absicht habe ich nicht. Der Anstand erfordert, dass Braut und Bräutigam bis zur Eheschließung getrennt schlafen. Wir haben so lange gewartet, dass wir diese eine Nacht auch noch schaffen.«
Sie blickte in sein dunkles Gesicht auf. »Morgen?« Sie zögerte und stieß dann rasch hervor: »Patrick, Mutter wird außer sich sein.«
»Cat, du bist einundzwanzig. Ihre Einwilligung brauchst nicht mehr.«
»Das ist richtig, doch hätte ich gern ihre Billigung. Wenn es nur einen Weg gäbe, ihr ...«
»Catherine, überlasse Isobel getrost mir.«
Sie sah ihn unsicher an. »Die Trauer um Elizabeth artet bei ihr zur Besessenheit aus. Die Vorstellung, dass König James den Platz der Königin einnimmt, ist ihr verhasst. Sie ist nicht wie andere Frauen. Sie ist kalt und distanziert ... sie reagiert nicht auf Männer.«
»Nein?« Diesmal konnte er seine Belustigung nicht verbergen. »Ich bin am Verhungern. Lass uns gehen und etwas essen. Morgen müsste irgendwann David Hepburn mit meinem Gepäck nachkommen. Ich werde mit Isobel reden, und wenn König James eintrifft, kann er uns trauen.«
Er sagt alles mit so großer Gewissheit. Er muss ein Hexer sein oder zaubern können. »Du bist mein großer Zauberer.«
In die Tasche seines Wamses greifend, holte er ein kleines Etui hervor und entnahm ihm einen prächtigen, mit Smaragden und Diamanten gezierten Ring. »Das ist der Verlobungsring, den ich dir zugedacht habe.« Er steckte ihn Cat an den Finger.
Ihre Augen leuchteten vor Glück. »Patrick, ich liebe dich so sehr!«
Er küsste sie innig. »Da tust du gut daran, mein kleiner Teufelsbraten!«
Als Catherine am nächsten Morgen die Augen aufschlug, wurde sie von einem Glücksgefühl erfasst. Am Vorabend hatte sich ihre Mutter bereits zurückgezogen, als sie zurückgekehrt war. »Er ist da!«, hatte Cat Maggie zugeflüstert und ihr den Verlobungsring mit dem Smaragd gezeigt.
»Du willst ihn heiraten?«, hatte Maggie ihr Geflüster
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