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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie aus der Kirche traten, hatte der erwartete Regen eingesetzt. »Sogar die Engel weinen!«, rief Isobel melodramatisch aus. Wieder in ihren Gemächern, brachten Catherine und Maggie Isobel zu Bett. Doch auch am nächsten Tag hatte sie sich nicht gefasst. Schwarz gekleidet saß sie in einem Schaukelstuhl und wirkte benommen wie ein Vogel, der gegen eine Mauer geprallt war.
    Froh, ihr zu entkommen, begab Cat sich hinunter in die Kleiderkammer und machte sich daran, die Garderobe der verstorbenen Königin zu ordnen und zu lagern. Whitehall Palace leerte sich zusehends, da eine wachsende Zahl vornehmer Höflinge Vorbereitungen traf, dem König auf seiner Reise von Schottland entgegenzureiten, um ihn zu begrüßen.
    »Ich werde auch gehen«, eröffnete Philadelphia Cat. »Ich kann nicht zulassen, dass alle diese ehrgeizigen Schmeichler und Speichellecker vor mir zur Stelle sind. Ich erwarte ohnehin, dass mein Mann Scrope sich James' Gefolge anschließt, wenn es Carlisle Castle erreicht.«
    Nur mehr zwei Tage bis zu meinem Geburtstag! Cat behielt den Gedanken für sich. Ob Patrick kommen wird? Ihre Gedanken flitzten ruhelos wie Quecksilber hin und her, und ihre Gefühle waren aufgewühlt wie eine stürmische See. Natürlich wird er kommen! Patrick liebt mich und kann es kaum erwarten, mich zur Frau zu nehmen. Ihre Erregung wuchs dermaßen, dass ihr die Vorfreude buchstäblich den Atem raubte. Doch weckten ihre wechselhaften Launen gleich darauf Zweifel. Natürlich wird Hepburn nicht kommen. Du bist ein törichtes Ding. Hepburn hat dir die Ehe nur versprochen, um dich in Sicherheit zu wiegen. Da nun James König ist, wird für den verdammten Lord Stewart alles anders sein.
    War sie sicher, dass er kommen würde, geriet Cat in einen wahren Freudentaumel, hatte sie sich aber das Gegenteil eingeredet, verfiel sie in tiefste Verzweiflung. Sie konnte keinen Bissen essen, fand keinen Schlaf und fürchtete schon, ihren Geburtstag nicht zu überleben. Wenn er nicht kommt, bringe ich mich um!, gelobte sie sich. Lächerlich. Wenn Hepburn nicht kommt, werde ich IHN töten!
     
    Patrick Hepburn ritt in der Kavalkade des Königs neben Robert Carey, als sie Carlisle Castle verließen. »Meinen Glückwunsch zur Ernennung zum Königlichen Kammerherrn. Ich sage dir voraus, dass du es noch weit bringen wirst, Robert. Jamie sieht in dir seinen standhaftesten englischen Befürworter, und ich bezweifle, ob du in seinen Augen je etwas falsch machen kannst.«
    »Ich freue mich sehr für meine Frau. Königin Anne hat sie herzlichst willkommen geheißen und erklärt, dass Liz ihre erste englische Freundin sei. Die Königin hat ihr den dreijährigen Charles anvertraut. Liz ist selig.«
    »Liz verfügt über ausgeprägten mütterlichen Instinkt.« Patrick grinste. »Gott sei Dank reiten wir mit James und nicht mit Anne. Das Gefolge der Königin wird mindestens einen Monat Vorbereitungen für die Reise benötigen.«
    »Mein Gewissen plagt mich ein wenig, weil Elizabeth meine Kusine war und ich nach rein praktischen Erwägungen vorging.«
    »Ich gehe immer nach rein praktischen Erwägungen vor. Und mein Gewissen plagt mich niemals.«
    »Weil du keines hast«, scherzte Robert.
    Hepburn grinste. »Schuldig im Sinne der Anklage.«
    Robert, der neue Lord Hunsdon, und sein Schwager Scrope holten sie ein, bereit, den jüngsten Carey auf den Arm zu nehmen. »Bei Gott, Thomas, wer hätte dem Kleinsten des Wurfes zugetraut, die Familie mit Klugheit und Berechnung in Schwindel erregende Flöhen emporzuheben?«
    Scrope strich über seine gewölbte Braue, eine weibische Geste, die an einem so grobschlächtigen Mann lächerlich wirkte. »Der Favorit eines Königs!«
    »Verdammt ihr beiden! Wagt ja nicht anzudeuten, dass Ja-mie es mit mir treibt«, protestierte Robert.
    Seine beiden Anverwandten und Hepburn brüllten vor Lachen. Wie es einem guten Bruder zusteht, streute nun George Salz in die Wunde, die er ihm eben zugefügt hatte. »Ich dachte ja immer schon, dass du zu hübsch zum Pissen bist!«
    Robert stimmte in ihr Lachen ein, als er merkte, dass sie ihm auf ihre rüde Art zu verstehen geben wollten, wie stolz sie auf ihn waren.
    Um Valiant ein wenig Bewegung zu verschaffen, sprengte Hepburn die Kavalkade entlang ein paar Meilen zurück und machte dann kehrt, um mit König James, der mit der Vorhut ritt, zu sprechen. »Sire, die Prozession der Schotten, die in der Hoffnung auf Beute nach England eilen, nimmt kein Ende.«
    Jamie zwinkerte. »So wie ich hast

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