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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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Vögel bauen Nester. Sie öffnete das Fenster und lächelte, als eine leichte Brise durch ihr Haar fuhr. Alles sieht grün und frisch und vielversprechend aus! Sie sog die linde Frühlingsluft ein. Spencer Park gehört ab heute mir. Der Gedanke an ihr herrliches Landgut entlockte ihr ein Lächeln. Das wird das glücklichste Jahr meines Lebens!
    »Alles Gute zum Geburtstag, mein Lämmchen.« Maggie händigte ihr ein Päckchen aus.
    Aufgeregt öffnete Cat es rasch. »Ach, Maggie, ist das schön!« Als sie das zarte, muschelrosa Nachtgewand, das mit
    Liebesknoten bestickt war, in die Höhe hielt, errötete sie, weil es so durchsichtig war. Wenn er nicht kommt, werde ich eine alte Jungfer, und kein Mensch wird mich darin sehen! Sofort verdrängte Cat den beunruhigenden Gedanken.
    »Noch voriges Jahr wünschte ich, du würdest für immer Kind bleiben. Und jetzt bin ich froh, dass du endlich eine Frau bist, bereit, den Kelch des Lebens zu leeren.«
    Catherine legte ihre Arme um Maggie und drückte sie an sich. »Ich habe dich lieb, Maggie. Du verstehst mich und nimmst mich, wie ich bin.«
    »Schwarz gefällt mir nicht. Schade, dass du es an deinem Geburtstag tragen musst, doch du bist in jeder Farbe schön. Was möchtest du zum Frühstück?«
    »Ich ziehe mich an und frisiere mich, und dann gehe ich selbst hinunter. Der Speisesaal wird fast leer sein.« Ich bin zu aufgeregt, um zu essen.
    Catherine gab sich besondere Mühe mit ihrem Haar und kämmte sich eine elegante, sehr raffiniert wirkende Hochfrisur. Dann legte sie die Smaragdohrgehänge an, die Patrick beim letzten Beisammensein an ihren Ohren befestigt hatte. Sie sah in den Spiegel und stellte fest, dass die Smaragde ihre Augen eher grün als golden aussehen ließen. Um das ernste Schwarz aufzuhellen, legte sie eine kleine weiße Halskrause um und trat aus ihrem Schlafgemach.
    »Wir tragen Trauer. Nimm deine Ohrgehänge ab und ersetze sie sofort durch Jett.«
    »Nein, Mutter. Ich habe diesen Schmuck extra für heute ausgewählt.« Sie öffnete die Tür und entfloh. Wenn Mutter wüsste, dass sie ein Geschenk Hepburns sind, bekäme sie einen Anfall. Sie ist so besessen von Elizabeths Tod, dass sie heute meinen Geburtstag vergessen hat. Ich wünschte, sie könnte ihr Leben einfach so weiterleben. Sofort bereute Cat ihre Gedanken. Ich wünsche es mir nur, damit ich meines weiterführen kann.
    Als sie durch den Großen Saal und den Audienzsaal ging, traf sie niemanden von Bedeutung. Sie betrat das Privatkabinett, drehte sich um und ging wieder. Nicht zu fassen - ich bin auf der Suche nach ihm. Schluss damit!
    Drei Stunden lang durchstreifte sie die Korridore von Whitehall, dann stattete sie der Kapelle einen Besuch ab. Zu Mittag ging sie in den Küchentrakt und stibitzte ein Quittentörtchen. Es linderte den Schmerz in ihr ein wenig, wiewohl sie wusste, dass dieser nicht vom Hunger herrührte.
    Catherine trat hinaus in die bleiche Nachmittagssonne. Sie wanderte durch die Gartenanlagen, die langsam zum Leben erwachten, verbrachte eine Stunde in den Stallungen, um sodann, ihre innere Panik zügelnd, hinunter an den Fluss zu gehen. Dort fasste sie den Entschluss, die Schildegalerie zu besuchen. Sie suchte nach Patricks Schild mit dem Hepburn-Leoparden, und als sie es sah, bekam sie Herzklopfen.
    Impulsiv griff sie nach der feinen Goldkette um ihren Hals, löste sie und schob den Leopardenring, den Hepburn ihr anstatt eines Verlobungsringes gegeben hatte, auf ihren Finger. Lange verweilte sie und wollte sich von dem Ort nicht trennen, da sie sich hier mit ihm verbunden fühlte.
    Als die Schatten länger wurden, stand sie zögernd auf und verließ die Schildegalerie. Wieder blieb sie stehen und beobachtete die Schiffe auf dem Fluss, allmählich aber sagte ihr das Weh in ihrem Herzen, dass sie den Tatsachen ins Auge sehen musste. Hepburn würde heute nicht kommen. Vielleicht morgen, vielleicht auch nie. Wollen und wünschen konnten es nicht geschehen lassen. Sie spürte einen Kloß in der Kehle. Die Stunden waren so langsam verstrichen, dass die Zeit stillzustehen schien. Schleppenden Schrittes betrat sie den Palast und ging die Treppe hinauf. Vor ihrer Suite angekommen, brachte sie es nicht über sich einzutreten und erstieg stattdessen den Wehrgang von Whitehall, um den Sonnenuntergang über London zu beobachten.
    Sie zwinkerte ungläubig, als sie eine einsame Figur erspähte, die auf den Hof geritten kam. Einen Mann dieser Größe gab es nur einmal! Sie raffte die Röcke,

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