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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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du deine Beute bereits ausgespäht.«
    Hepburn grinste zustimmend, um hinzuzusetzen: »Auch die Engländer gesellen sich zur Menge, wie ich sehe.«
    »Sehr gut! Je mehr, desto lustiger. Es gibt nichts Vergnüglicheres als einen wilden, blutigen Hahnenkampf.«
    »Dort hinten fahren so viele Reisekutschen, dass es aussieht wie ein römisches Streitwagenrennen«, bemerkte Hepburn trocken.
    »Veni, vidi, vici«, erklärte James in einer für ihn untypischen geistreichen Anwandlung.
    Hepburn hob seinen Arm zu einem ironisch gemeinten Gruß. »Heil dir, Cäsar!«
     
    Auf Leeds Castle stießen Henry Percy, Earl of Northumberland, und George Clifford, Earl of Cumberland, zum Gefolge des Königs. Patrick bemerkte zu Robert: »Wie ich sehe, hat Clifford Elizabeths Handschuh von seinem Hut entfernt. Vielleicht sollten wir ihm ein Paar von James' Handschuhen zustecken.«
    Careys Gesicht erhellte sich vor Lachen. »James trägt Handschuhe?«
    In Leicester, wo der König und sein Gefolge zu nächtigen beabsichtigten, sah Patrick zu seiner Verwunderung Arbella Stuart mit einer Zofe in einer mit Gepäck hoch beladenen Kutsche eintreffen. Hepburn ritt zum Wagen und küsste ihr galant die Hand.
    »Lord Stewart, ich bin entzückt, Euch zu sehen. Bringt mich zu unserem Vetter James, damit ich dem neuen König von England huldigen kann.«
    »Ihr seid Eurer Großmutter Bess entkommen.«
    »Nein«, sagte Arbella arglos. »Meine Großmutter drängte mich, mich schleunigst dem Gefolge anzuschließen. Dieses hassenswerte rachsüchtige Biest Elizabeth ist endlich tot, und man wird mich nie wieder vom Hof verbannen.«
    Hepburn ließ sich seine Belustigung nicht anmerken. »Man soll nicht schlecht von den Toten sprechen.«
    »Ach Gott, das soll Unglück bringen ... nun, davon hatte ich schon so viel, dass es mir für ein ganzes Leben reicht.«
    »Sicher wird Lady Catherine sehr glücklich sein, Euch zu sehen, Arbella.«
    »Cat gehörte zu den wenigen Damen, die mit mir befreundet waren. Jetzt werden alle meine Freundschaft suchen, da ich mit dem neuen König verwandt bin.«
    Hepburn unterdrückte ein Lächeln. Er stieg aus dem Sattel, übergab seinen Valiant David, der ihn in den Stall führen sollte, und half Arbella aus ihrer Kutsche. »Kommt, wir kämpfen uns zu James durch.«
    Am nächsten Morgen war Jamie schon vor Tagesanbruch gestiefelt und gespornt im Sattel. »Verflixte Bummler! Die wissen wohl nicht, dass ich es kaum erwarten kann, meine Hauptstadt zu sehen!« Seine Ungeduld, London zu erreichen, wuchs mit jeder Meile.
    »Auch mich drängt es, rasch nach Whitehall zu kommen, Sire. Seid Ihr für einen schnellen Ritt bereit, bin ich es auch.«
    »Meine Garde macht sich in die Hosen, wenn ich ohne sie ausreiße. Bei der Jagd können die Burschen nie mithalten, und jetzt, auf der größten Pirsch meines Lebens, ist es nicht anders. Jungchen, wir reiten los, während die sich noch in ihre Breeches kämpfen.«
    Erst als die kleine Gruppe in Northampton eintraf und Rast machte, um die Pferde zu tränken, holte das Garderegiment James ein. Er war zu hochgestimmt, um sie zu rügen. Die ersten englischen Adligen, die von Whitehall nordwärts geritten waren, trafen allmählich ein. James war erleichtert, dass er sich ihnen zu Pferd präsentieren konnte, da er im Sattel immer den besten Eindruck machte.
    »Man hat offenbar keine Zeit verloren, Euer Majestät. Es ist erst zwei Tag her, dass dieselben Höflinge hinter Elizabeths Sarg einherschritten.«
    »Jetzt denken die nicht ans Begräbnis. Sie denken an die Krönung von James I. von England.«
    Oder, genauer gesagt, sie denken an das, was sie aus dir herausholen können, dachte Patrick. Verachte sie nicht, Hepburn. Auch sie lassen sich von praktischen Erwägungen leiten. Jetzt, knapp hundert Meilen vor der Hauptstadt, musste Patrick eine Entscheidung treffen. Morgen war Catherines Geburtstag, und er hatte ihr versprochen, am ersten April in London zu sein. Andererseits gelüstete es ihn, Spencer Park zu sehen, das Gut in Hertford, das bald ihm gehören würde. Hepburn wog die Möglichkeiten ab. Auch wenn er den einunddreißigsten März in Hertford verbrachte, würde er sein Wort halten können. Er lächelte. Es schadet nie, eine Frau warten zu lassen.
    Catherine erwachte sehr zeitig. Heute bin ich einundzwanzig, war ihr erster Gedanke. Patrick WIRD kommen, ihr zweiter. Leise stand sie auf und hob den schweren Vorhang, um hinauszusehen. Der Frühling ist da! Die Bäume tragen Knospen, und die

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