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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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erwidert.
    Mit einem verstohlenen Blick, der Isobels Tür galt, nickte Cat. Sie ging zu Bett und schlief zum ersten Mal seit Wochen tief und fest.
    Maggie zog die Vorhänge zurück und ließ die Aprilsonne in den Raum strömen. Sie holte ein elegantes schwarzes Seidenkleid aus dem Schrank, und half Cat bei der Frisur, nachdem diese gebadet und sich angekleidet hatte.
    Catherine machte sich davon, ehe ihre Mutter aus ihrem Gemach auftauchte. Sie konnte sich denken, wo Patrick anzutreffen war. Sein beachtlicher Appetit würde ihn zu dieser frühen Stunde sicher nach etwas Essbarem suchen lassen. Als sie seine große Gestalt in der Großen Halle erspähte, schlug ihr Herz einen Salto, und sie fragte sich, ob dies immer so sein würde. Er sprach mit dem Haushofmeister, der sich meist sehr herablassend gab, da er über die Vergabe der Quartiere bei Hof bestimmte. Heute aber war er geradezu entgegenkommend. Sie sah, dass Patrick nickte, worauf der Haushofmeister sich tief verbeugte.
    »Guten Morgen, mein Schatz.« Er führte ihre Hand an seine Lippen und sah ihr mit vertraulichem Lächeln in die goldenen Augen. »Mir wurde eben eine der geräumigsten Suiten im Palast angeboten.«
    »Wie erstaunlich. Der Haushofmeister ist nicht eben für seine Großzügigkeit bekannt.«
    »Gar nicht erstaunlich.« Er grinste. »Er weiß, dass ich Vetter des Königs bin und möchte mich bestechen, bei James für ihn ein gutes Wort einzulegen.«
    Ihre Augen wurden groß. »Alles wird von James' Gutdünken abhängen. Bei Hof werden nun alle voller Hoffnung, Angst und Unsicherheit wegen ihrer Ämter und sogar ihrer Unterkünfte sein. Nichts wird unverändert bleiben.«
    »Viele der englischen Adligen werden befürchten, von Günstlingen aus Schottland ausgestochen zu werden.« Er führte sie zu einem Sitz, und sofort stürzten Diener herbei, um ihnen ein Frühstück anzubieten. Er blickte in der Großen Halle um sich. In diesem Raum, der sich zum Audienzsaal hin öffnete, speisten die Höflinge. »Mit der Ankunft des Königs wird sich hier alles in einen großen Zirkus verwandeln. Man wird alles zu sehen bekommen, angefangen von dressierten Hunden und Ponys bis hin zu Clowns, Jongleuren und sogar Feuerschluckern. Sie alle werden um die Gunst des Königs und um Amter und Positionen buhlen.«
    Sie warf ihm einen gewitzten Blick zu. »Und als was wirst du auftreten?«
    Er zwinkerte ihr zu. »Natürlich als Zauberkünstler.«
    Cat knabberte an einem Honigbrot und trank etwas Rosenwasser, und dann saß sie einfach da und sah ihn an. »Ich sehe dir gern beim Essen zu.«
    »Du wirst dein Leben lang Zeit dazu haben. Wenn du fertig gegessen hast, solltest du hinaufgehen und dich umziehen. Heute ist kein Trauertag, sondern ein Festtag. Schwarz gekleidete Untertanen werden bei James kein Wohlgefallen erregen. Du hast so schöne Kleider, Cat. An unserem Hochzeitstag sollst du nicht wie eine Nonne aussehen. Ich hätte das Gefühl, ein Kloster zu berauben.«
    Sie holte tief Luft. »Mutter ...«
    »Ach ja, Mutter. Sie ist der nächste Punkt, den es zu erledigen gilt.«
    Patrick begleitete Catherine zu ihren Gemächern. »Sag deiner Mutter, dass ich sie kurz sprechen möchte.«
    Isobel, ganz in Schwarz, trat teilnahmslos an die Tür.
    »Lady Spencer, würdet Ihr mir die Ehre erweisen, einen Rundgang mit mir zu machen? Niemand kennt Whitehall besser, und ich wüsste es zu schätzen, wenn Ihr mir helft, mich im Palast zurechtzufinden.« Er bot ihr seinen Arm.
    »Aber natürlich, warum nicht, Lord Stewart.« Sie war ein wenig erstaunt, doch schmeichelte ihr seine Bitte. Nach einem beifälligen Blick auf sein schwarzes Wams nahm sie seinen Arm und schritt an seiner Seite aus. »Ich bin in tiefster Trauer, mein Herz ist schwer vor Kummer. Der Verlust meiner Königin erfüllt mich mit einer Melancholie, der ich nicht Herr werde. Ich weiß nicht, was aus mir werden soll, wenn ich jetzt meine Stellung bei Hofe verliere.«
    Er legte seine große Hand auf ihre Finger, die auf seinem Arm lagen. »Teuerste Lady Spencer, was lässt Euch glauben, es wäre um Eure Position geschehen? Ihr seid Schottin. Wer wäre besser geeignet, sich um Königin Annes Garderobe zu kümmern als Ihr, die Ihr über Erfahrung und Hingabe verfügt? Anne ist eine junge, attraktive Frau und an Mode sehr interessiert. Sie wird eine erfahrene Hand brauchen, die sie in Garderobefragen, wie sie auf eine Königin von England zukommen, anleitet. Vor Euch wurde eine Tür zugeschlagen, doch Ihr werdet

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