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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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eigentliche Grund war. Über Sex und Leidenschaft hinaus war es die warme Intimität zwischen ihm und Catherine, die ihm am meisten fehlte und nach der er sich sehnte.
    Er stand auf, obschon es bis zum Morgengrauen noch lange hin war, und packte seine Satteltaschen. Es war Juli. Heute sollte Jock Elliot von der Grenze zurückkehren, und Patrick war schon so ruhelos, dass er sich freute, mit seinen Männern die Patrouillen zu übernehmen. Ihm war klar, dass er Ian Hepburn zu seinem Captain ausbilden musste, damit der ihn vertreten konnte, wenn er in England sein würde. Patrick konnte es kaum erwarten, in die Täler zu reiten und mit eigenen Augen zu sehen, wie die Leute beidseits der Grenze sich einem König und einem Gesetz unterordneten. Doch er war auch Realist genug, um zu wissen, dass erbitterte, jahrhundertealte Fehden sich nicht über Nacht einer friedlichen Lösung zuführen ließen. Es bedurfte einer eisernen Faust, einer gerechten und ausgleichenden Rechtssprechung sowie großer Langmut und Beharrlichkeit, um Ruhe, geschweige denn Harmonie zu erzielen.
    Hepburn und seine Moss-Trooper fanden die Grafschaft Midlothian ruhig vor, wie Jock Elliot gemeldet hatte. Die Bevölkerung dieser Gegend war auf Grund der Nähe zur Hauptstadt Edinburgh besser informiert und wusste um den alten Ehrgeiz des Königs, die beiden Länder zu vereinen.
    Patrick warnte seine Männer: »In Teviotdale, Eskdale und Liddesdale wissen viele nur ganz vage, dass umwälzende Veränderungen bevorstehen, und den meisten sind die englischen Gesetze fremd. Es ist unsere Aufgabe, sie darüber zu belehren.«
    Stießen sie in den Tälern auf berittene Rotten, hielt Hepburn an und redete ihnen ins Gewissen. Er erklärte, dass Raubzüge auf englisches Gebiet nicht mehr geduldet würden. »König James hat es Percy und Clifford übertragen, den Frieden durchzusetzen. Deren Männer haben das Recht, jedermann, der im Grenzgebiet beim Stehlen, Plündern, Brandschatzen oder Rauben ertappt wird, auf der Stelle zu hängen.
    Als Schotte werde ich alles tun, um Ungerechtigkeit und Gräueltaten ein Ende zu bereiten. Für vergangene Verbrechen gibt es eine Amnestie, wenn jemand Besserung gelobt. Ihr müsst verantwortungsvoll handeln, die Waffen ablegen und die Gesetze des Landes befolgen.«
    Einige liehen ihm trotz finsterer, mürrischer Mienen ihr Ohr, andere jedoch waren kampfbereit und entschlossen, den Überbringer der Botschaft zu töten. In diesen Fällen zögerten Hepburn und seine Leute nicht, ein paar Knochen zu brechen oder gelegentlich mit einer Exekution ein Exempel zu statuieren. Hepburn sorgte für Verbreitung der Kunde und bläute den Leuten in allen Tälern dasselbe ein. »Wer sich dem Gesetz des Königs nicht beugt, wird entweder im Exil oder am Galgen enden. Ihr könnt es euch aussuchen.«
    Lange Stunden im Sattel und Nächte auf hartem Boden am Lagerfeuer gaben Patrick Hepburns Gedanken Gelegenheit umherzuschweifen. Seine Gedanken wurden mehr und mehr von Catherine beherrscht. Er wusste, dass sie inzwischen an den Hof zurückgekehrt sein würde. Er lächelte zynisch. Der kleine Teufelsbraten denkt jetzt nicht mehr an mich und hat nur noch das Kleid im Kopf, das sie zur Krönung tragen wird!
    Er warf ein dickes Scheit auf das Feuer, dann streckte er seine langen Glieder aus und starrte zum gestirnten Julihimmel hinauf. Patrick wusste, dass er ihr Bild heraufbeschwören konnte, wenn er wollte. Bis jetzt hatte er dieser Versuchung nicht nachgegeben, heute aber konnte er der Sehnsucht, sie zu sehen, nicht widerstehen. Nur ein rascher Blick, gelobte er sich.
    Die Geräusche der in der Nähe an Bäumen festgebundenen Pferde verschwammen wie das Gemurmel, das Lachen und die Flüche der Moss-Trooper, die beim Schein des Feuers würfelten. Allmählich erschien vor ihm das Bild eines Raumes, den er als sein eigenes Gemach in Whitehall erkannte. Er konzentrierte sich auf den glänzenden Silberspiegel, wohl wissend, dass Cat ihrem Spiegelbild nicht lange widerstehen konnte. Eine Stimme, schwach zunächst, drang an sein Ohr. Er spürte, dass sie Catherine gehörte, lange ehe er die Worte verstand.
    »Ja, ich weiß, dass ich geschworen habe, nie wieder Weiß zu tragen, aber die Hitze ist so drückend, dass für morgen nichts anderes in Frage kommt.«
    Eine Vision in weißer Seide, mit weißen Rosen im schimmernden schwarzen Haar wurde im Spiegel sichtbar. Ihre hinreißende Schönheit und Eleganz raubte ihm den Atem. Er starrte sie wie gebannt an. Sie

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