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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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auch wenn das noch nie bei einer Krönung zu sehen war.«
    »Euer Hoheit, als Königin von England ist es Euer Recht, die Mode zu bestimmen und nicht ihr nur zu folgen. Warum nicht Blau? Kein schlichtes Blau natürlich; wir werden ihm einen glanzvolleren Namen geben.«
    Cat holte ihre Farbkreiden hervor und probierte auf ihren Skizzen verschiedene Schattierungen aus. »Dieses satte Blau ist so kraftvoll und bildet einen herrlichen Kontrast zu Eurem blonden Haar. Ach, ich weiß! Wir nennen es Königsblau, Euer Hoheit.«
    »Königsblau? Das würde mir gefallen! Wie findig Ihr seid, Catherine.«
    »Und die Damen, die Euch in Westminster Abbey umgeben, könnten Kleider in weichem Kobaltblau tragen.«
    Die einzige Gegenstimme kam von Margretha, und als Anne ihren Einwand zurückwies, war Catherine bemüht, sich ihre Befriedigung und ihren Triumph nicht anmerken zu lassen.
    Anne bemerkte, dass einige ihrer schottischen Damen in einer Ecke tuschelten. Um eventuelle kleinliche Rivalitäten im Keim zu ersticken, fragte sie sofort, um was es ginge.
    Lady Erskine trat vor. »Euer Hoheit, ich möchte niemanden beunruhigen, doch spricht man davon, dass in London Fälle von Pest aufgetreten sein sollen.«
    Philadelphia beeilte sich zu sagen: »In London gibt es jeden Sommer einige Fälle.«
    Isobel setzte hinzu: »Das betrifft nur die unteren Schichten. Der königliche Hof war nie durch Ansteckung gefährdet.«
    In einem späteren Gespräch mit dem König merkte die Königin, dass ihr Gemahl sich sehr beunruhigt von den Berichten über die Pest zeigte. Um seine Ängste zu beschwichtigen, wiederholte sie, was Isobel gesagt hatte, dass nämlich der Hof nicht gefährdet sei.
    »Ach, und weshalb hat Elizabeth London jeden Sommer den Rücken gekehrt und sich auf eine endlose Rundreise von einem Landsitz zum anderen begeben?«
    »Nach der Krönung sollten wir die Hofhaltung vielleicht nach Windsor verlegen. Whitehall gefällt mir nicht sonderlich. Es ist heruntergekommen, alt und den Armenvierteln viel zu nahe.« Als Anreiz fügte sie hinzu: »Die Jagd in den Wäldern um Windsor soll nicht ihresgleichen haben.«
    In der Woche darauf stürzte Arbella Stuart in Catherines Suite und machte ihrer Enttäuschung Luft. »Ich bin so außer mir, dass ich schreien könnte! William Seymour hat mich für nächsten Mittwoch zu einer Vorstellung des Globe Theatre eingeladen, und jetzt höre ich, dass auf Befehl des Königs alle Theater geschlossen wurden!«
    »Das geschieht, um der Ausbreitung der Pest Einhalt zu gebieten. Robert Cecil lässt heute die Stadttore schließen, um die aufsässigen Infiziertem auszusperren. Hast du die Bekanntmachung nicht gesehen?« Cat reichte ihr einen Flugzettel. »Anweisungen für den Krankheitsfall mit den besten Gegenmitteln, auf Befehl des Königs überall verteilt.«
    »Nur kann das Volk sie nicht lesen«, bemerkte Maggie trocken.
    Arbella schwenkte ihr Duftdöschen. »Ich kann mich nicht anstecken. Ich trage stets Gartenraute und Wermut bei mir. Die Stadt zu schließen ist absurd.«
    »Der König und Cecil wollen die Stadt wegen der Krönungsfeierlichkeiten vor Ansteckung bewahren. Hunderte englische und schottische Edelleute sind nach London geströmt, um an den Festlichkeiten teilzunehmen. Es ist eine kluge Vorsichtsmaßnahme, Arbella.«
    Catherine verschwieg ihrer Freundin, dass eine der Mägde ihrer Tante Beth in Hunsdon House in Blackfriars an der Pest gestorben war und in aller Heimlichkeit bestattet werden musste. Solche Nachrichten durften nicht an den Königshof dringen, da Panik ausbrechen würde und die Krönung gefährdet wäre. Cat, die Philadelphia versprochen hatte, den Mund zu halten, wurde prompt von Gewissensbissen geplagt.
     
    Ungeachtet der vielen Arbeit, die Patrick auf Crichton von früh bis spät beschäftigte, wurden seine Gedanken ihm allmählich zum Ärgernis. Hepburn hatte noch nie sein Gewissen geplagt, ja, er hatte sogar immer bestritten, überhaupt eines zu besitzen. Catherine aber beherrschte seine Gedanken und weckte in ihm zuweilen das Gefühl, dass er im Unrecht sein könnte.
    Damit öffnete sich ein winziger Riss in seiner Fassade, und wenn ihn in den langen Nachtstunden die Einsamkeit überfiel, musste er zugeben, dass sie ihm fehlte. Allein zu schlafen war eine Tortur. Das Gefühl der Laken an seiner Haut weckte so großes Verlangen nach dem Körper seiner Frau, dass er sich in ständiger Erregung befand. Schließlich aber musste Hepburn sich eingestehen, dass dies nicht der

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