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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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als die einsamen Tage und endlosen Nächte auf Spencer Park.
    Mit umso größerer Erwartung las Cat nun Philadelphias Brief laut vor. Der zweite Absatz war höchst erfreulich.
     
    Königin Anne machte mir über ein Kleid, das ich gestern trug, Komplimente, und als ich ihr sagte, dass du es entworfen hättest, bat sie mich, ich solle dich zur Rückkehr überreden. Ihre Majestät zeigt keine Neigung, sich mit jungfräulichen Ehrendamen zu umgeben. Sie zieht verheiratete Damen vor. Des Weiteren legt sie großen Wert darauf, ihre dänischen Damen nicht zu deutlich zu bevorzugen, und scheint entschlossen, vor allem Engländerinnen um sich zu scharen. Sowohl Liz Carey als auch deine Mutter dienen ihr ergeben, und ich möchte wetten, dass Annes Ansprüche leichter zu erfüllen sind als die ihrer Vorgängerin. Es gibt nur eine Hofdame, die ich weniger schätze. Sie heißt Margretha. Ich habe mich in ihrem Fall als Ehestifterin versucht, in der Hoffnung, ein englischer Edelmann würde sie ehelichen und den Hof von ihr befreien. Meine Bemühungen scheinen von Erfolg gekrönt zu sein. Ich machte sie mit Sir Mortimer Chesham bekannt, der in der Ehe mit ihr eine Chance wittert, sich bei Englands neuem Herrscherpaar in Gunst zu setzen. Margretha sieht sich natürlich schon als Lady Chesham, ungeachtet der Tatsache, dass ihr Freier weder hübsch noch ein Jüngling ist. Liebling, du siehst also, zu welchen Tricks ich greifen muss, nur um mich zu amüsieren.
    Bitte, besuche uns, und warte nicht bis Juli. Lord Stewarts Gemächer in Whitehall sind viel prächtiger als meine, so dass es mir als nutzlose Vergeudung erscheint, wenn sie leer stehen. Deine Freundin Arbella, die nun im Ansehen der Stuarts ganz oben steht, genießt ihr Leben in vollen lügen. Der Sommer ist dieses Jahr sehr früh in London eingezogen und bietet uns Gelegenheit, unsere schönen Kleider aus leichten Stoffen zur Schau zu stellen. Die Krönung findet in einem knappen Monat statt, und die Zeit verfliegt.
    Alles Liebe Philadelphia Scrope
     
    Catherine blickte von dem Schreiben auf. Das Bild, das Philadelphias Worte in ihr heraufbeschworen, war zu verlockend, als dass Cats impulsive Natur hätte widerstehen können. »Maggie, wir fahren zur Krönung nach London. Ich muss meine schönsten Frühlings-und Sommerkleider einpacken. Komm, es ist keine Zeit zu verlieren!«

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    »Um Himmels willen, was geht da vor?« Catherines Ton verriet eine gewisse Ängstlichkeit, als sie die Scharen zerlumpter Bettler sah, die ihre Karosse vor den Stadttoren bedrängten.
    »Du lieber Gott, die Elendsviertel werden vom schottischen Abschaum überrannt. Wie die Ratten haben sie Edinburgh und Glasgow verlassen und werden bald ganz London in eine Jauchegrube verwandeln«, erklärte Maggie.
    David Hepburn, der neben dem Kutscher saß, ergriff dessen Peitsche und schlug damit auf die Rücken der aggressivsten Wegelagerer ein, die bereits den Wagen erklommen hatten. Der Mob wich nur so lange zurück, bis die Kutsche der Spencers Aldergate passieren konnte. Innerhalb der Stadttore herrschte Ruhe, wenn auch die Straßen sehr belebt waren.
    »Hier drinnen ist es erstickend heiß. Ich brauche Luft«, stöhnte Cat.
    »Mach ja nicht das Fenster auf. Überfüllte Elendsviertel sind Brutstätten für Krankheiten.«
    »Vielleicht hast du Recht, Maggie.« Cat schauderte und fächelte sich Kühlung zu.
    Als sie Whitehall erreichten, war es, wie in eine andere Welt zu gelangen, und Catherine atmete erleichtert auf. Sie dankte David, dass er für ihre Sicherheit gesorgt hatte. Sein brutales Vorgehen billigte sie zwar nicht, musste aber zugeben, dass es nötig gewesen war.
    »Ich bedauere den Zwischenfall zutiefst, Lady Stewart. Aber wenn Ihr Euch auf den Hof beschränkt, seid Ihr in Sicherheit.« Er lud das Gepäck aus, hob einen Koffer auf seine Schulter und griff nach einem zweiten.
    Seine Größe und Kraft erinnerten Cat an einen anderen Schotten. Er befiehlt mir sozusagen, den Hof nicht zu verlassen. Alle Hepburns sind doch von unerträglicher Arroganz! Sie eilte voraus, zu den Gemächern ihres Gemahls. Die Räume waren wohnlich und geräumig, aber sehr stickig, da sie lange unbewohnt gewesen waren. Cat riss alle Fenster auf, und David ging wieder, um den Rest ihres Gepäcks zu holen.
    »Ich lasse Badewasser für dich bringen, dann kannst du dir etwas Leichteres anziehen. Wenn schon der Juni so heiß ist, wie soll dann erst der Juli werden?«
    »Wenn ich sofort auspacke, werden

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