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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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strahlte wie von einem inneren Licht erhellt, als Maggie in letzter Minute eine Änderung mit Nadel und Faden vornahm. Cats vor Aufregung atemlose Stimme lösten in ihm wohlige Schauer aus. Sie posierte vor Maggie und fragte: »Nun, was meinst du?«
    »Ich glaube, ich bin verliebt«, flüsterte Patrick.
    Cats Bild verblasste, seine Worte aber hingen in der Luft wie ein nächtliches Echo. Er sprang auf und entfernte sich von seinen Leuten und dem Feuer in die Dunkelheit, als wolle er nach den Pferden sehen, in Wahrheit aber, um den Schild, der seine Verletzlichkeit schützte, wieder aufzunehmen.
    Nach einer kurzen Zeit der Abgeschiedenheit fing er an, die Worte zu analysieren, die er laut geäußert hatte. Was hat mich zu dieser Äußerung bewogen?
    Natürlich ihre Schönheit.
    Das ist eine glatte Antwort - eine seichte Antwort. Er gestattete sich, unter die Oberfläche zu gehen und wachsam die Schutzschichten zu durchdringen, die er im Laufe der Jahre aufgebaut hatte. Dann zwang er sich, noch tiefer zu gehen, dorthin, wo seine Gefühle verborgen lagen.
    Immer schon hatten bei ihm Verstand und Herz im Widerstreit gelegen, und jeder„ ausgefochtene und gewonnene Kampf verstärkte seine harte Fassade und unterdrückte seine weicheren Empfindungen. Jetzt wurde ihm zum ersten Mal klar, dass er nicht Stärke, sondern Schwäche zeigte, wenn er die Wahrheit nicht einmal sich selbst eingestehen konnte.
    Sein Verstand hatte eigensinnig darauf beharrt, dass Liebe ein nutzloses Gefühl sei, eines, dem sich nur Frauen und Narren hingeben. Liebe war auch gefährlich; seine Mutter war ihr zum Opfer gefallen und gestorben. Nun aber wurde ihm klar, dass man sich für die Liebe nicht selbst entschied. Die Liebe war ein so mächtiges Gefühl, dass sie ihre Wahl traf. Trotz seines anhaltenden Widerstandes musste er jetzt zugeben, dass Liebe ihn besiegt hatte. Für einen Mann, der immer alles beherrschen musste, eine demütigende Erkenntnis.
    Ich liehe Cat! An dem Tag, als ich sie das erste Mal als Vision sah, habe ich mein Herz verloren. Ohne sie wird mein Lehen öde und unfruchtbar sein. Ohne Catherine bedeutet mir Spencer Park nichts. Müsste ich zwischen meiner Trau und ihrem Besitz und Vermögen wählen, würde der kleine Teufelsbraten haushoch gewinnen.
    Hepburn ging zurück ans Feuer, verwundert, dass er so lange gebraucht hatte, um die Wahrheit zu akzeptieren. Er betrachtete die Narbe an seiner Hand und lachte verhalten. Wie ein Terrier greift Catherine auch weit über ihrer Gewichtsklasse an. Sie ist eigen. Sie besitzt die seltene Eigenschaft, verletzlich und stark zugleich zu sein - wie eine zerbrechliche Schale.
    Er blickte auf seine großen Stiefel und seine langen, in staubiges, abgewetztes Leder gehüllten langen Glieder. Als er sich mit der Hand über die Bartstoppeln fuhr, fragte er sich, wie ein derber Bursche wie er es geschafft hatte, eine feine Dame zu heiraten, deren Schönheit und Eleganz andere Frauen unscheinbar und reizlos aussehen ließ. Und deren Feuer und Leidenschaft sein Herz und seine Seele gewonnen hatten.
    Hepburn entschloss sich so schnell wie möglich, Ende des Monats, wenn seine Zeit an der Grenze vorüber war, nach England zurückzukehren. Wie er es anstellen würde, wusste er nicht, er wusste nur, dass er Catherine von seiner Liebe überzeugen musste. Nein, mehr noch, ich muss ihr zeigen, dass ich sie anbete und verehre. Sie ist mein größter Schatz!
    In der Westminster Abbey hatte Catherine ihren Platz zwischen ihrer Mutter und Philadelphia eingenommen. Liz Ca-rey war nicht bei ihnen, da die Königin ihre Kinder wegen der Pestgefahr auf das zwanzig Meilen außerhalb Londons gelegene Windsor Castle hatte bringen lassen.
    Catherine musste ihren Hals verrenken, um etwas von der historischen Krönungszeremonie mitzubekommen, die nach alter Tradition sehr spektakulär wirkte - im Gegensatz zu James. Das Königspaar hatte die Strecke zur Krönungsabtei in einer vergoldeten Karosse zurückgelegt, und unzählige Londoner, die schwitzend und drängelnd die Straßen säumten, bestaunten den Zug der Monarchen und berittenen Edlen, wenn auch die vereinzelten Beifallsrufe erst lautem Jubel wichen, als die Yeomen der Garde in der drückenden Hitze schweren Schrittes vorüberzogen.
    Im Inneren der Abtei war der Altarraum, vor dem James und Anne knieten, mit Kissen und golddurchwirkter Seide geschmückt. Als der Erzbischof von Canterbury das Gebet für den König sprach, musste Philadelphia gähnen. Isobel, die

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