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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich heftig Kühlung zufächelte, warf ihr einen Blick voll scharfer Missbilligung zu, doch noch ehe der Erzbischof das Gebet heruntergeleiert hatte, konnte sie selbst ein Gähnen nicht mehr unterdrücken.
    Unter Assistenz des Abtes von Westminster wurden James und Anne gesalbt, dann setzte der Erzbischof James Stuart die Edwardskrone aufs Haypt und nahm ihm den Eid ab. Als man Anne mit der Krone der königlichen Gemahlin krönte, musste Catherine an die Königinnen denken, die diese Krone vor Anne getragen hatten. Es waren die Frauen Henry VIII., und Cat überlief trotz der Hitze ein Schauer.
    König James nahm vom Erzbischof Zepter und Stab entgegen, dann wurde die anglikanische Messe gefeiert. Einige fielen in der erstickend heißen Luft in Ohnmacht, die meisten aber nickten einfach nur ein. Erst als das Sakrament der Kommunion gespendet wurde, schreckte die Gemeinde auf, da Königin Anne sich weigerte, Brot und Wein zu empfangen. Unruhe wurde spürbar, als Jamie seiner Frau befahl, das Sakrament zu nehmen. Anne blieb standhaft bei ihrer Ablehnung, und Englands neuer König lief zornrot an. Betretenes Raunen lief durch die Reihen, der Erzbischof jedoch schritt unbeirrt weiter, um den Edelleuten das Sakrament zu spenden.
    Wieder in Whitehall zog Cat sich aus und während sie sich kalt abwusch, berichtete sie Maggie, was sich zugetragen hatet.
    »Das ist ein Omen!«
    »Philadelphia hielt es für ein gutes Vorzeichen. Anne zeigte, dass Frauen ihren Männern nicht blindlings gehorchen müssten. Und ich pflichte ihr bei!«
    »Das Küchengesinde schreibt die Schuld an der Pest James zu. Es heißt, er hätte den Gottes Zorn auf sich geladen, indem er den Thron bestieg. Die Schotten wiederum sagen, dass Gott England für die Sünden der vorangegangenen Regierung büßen lässt. So oder so, die Krönungsfeiern werden kurz sein!«
    »Maggie, du könntest Recht behalten. Man wollte nicht, dass vor der Krönung Panik aufkommt, doch sagt Lord Scrope, dass Cecil morgen neue Erlässe herausgeben wird. Die Erkrankten müssen isoliert werden. Wer auf den Straßen mit einer Pestbeule angetroffen wird, soll aus der Stadt gepeitscht werden. Wer vorsätzlich die Luft vergiftet und andere ansteckt, kann als Mörder verurteilt und gehängt werden. Suchtrupps werden ausgeschickt, um Erkrankte gar nicht erst in die Stadt gelangen zu lassen.«
    »Ich habe mit Rose, einer der Köchinnen, gesprochen. Sie sagte, dass die Bauern aus der Umgebung ihre Produkte nicht mehr in die Stadt liefern. Sie wurde ausgeschickt, um in London Lebensmittel zu kaufen, und hat Unmengen roter Kreuze über den Eingängen gesehen und die Totenglocke ununterbrochen läuten gehört. Die Pest ist längst in der Stadt, mein Lämmchen.«
    Arbella klopfte an, und Maggie ließ sie eintreten.
    »Bist du noch nicht fertig, Cat? Das Bankett wird vorbei sein, ehe du angekleidet bist.«
    »Wir haben eben über die gefürchtete Beulenpest geredet. Die Seuche hat bereits auf die Stadt übergegriffen. Auch dem Hof droht jetzt Ansteckungsgefahr .«
    »Was für ein Unsinn! Die Pest ist eine Krankheit der Armen, die nur arbeitsscheue, schmutzige Bettler befällt. Außerdem ist sie eine Strafe Gottes, die uns von einer Unmenge verkommener, unerwünschter Kreaturen befreien wird!«
    Catherine starrte sie an und fragte sich, wie ihre hohlköpfige Freundin so herzlos und unwissend sein konnte.
    An der Banketttafel sah man, dass Englands gerade gekrönte Monarchen nicht miteinander sprachen und an entgegengesetzten Enden des Audienzsaales Hof hielten.
    Isobel rechtfertige Annes Weigerung, das anglikanische Sakrament zu empfangen. »Die Königin ist katholisch. Sie hielt nur an ihrem Glauben fest.«
    Philadelphia lachte. »Anne wurde nicht katholisch erzogen und ist erst vor einigen Jahren konvertiert. Ihr Verhalten sollte nur ihre Macht als Königin demonstrieren und andeuten, dass sie ihre Rolle als Gemahlin des Königs nicht als passiv auffasst.«
    Catherine war enttäuscht, dass die Vorgänge bei der Krönung das einzige Thema waren. Die Bedrohung durch die Pest wurde vom Machtkampf zwischen James und Anne völlig überschattet. Sie dachte an ihren eigenen Ehemann und erkannte klar, dass auch zwischen ihnen ein Machtkampf schwelte. Männer wollen Macht, wollen das Regiment führen. Versucht eine Frau, sich aufzulehnen, weint man sie in die Schranken.
    Cat sprach mit Philadelphia über die Bedrohung durch die Seuche.
    »Scrope sagte, James wolle sich auf Cecils Landsitz Theobalds

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