Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
angetan.« Cat dachte an ihre Freundin Arbella und den habgierigen Will Seymour.
    »Ich glaube, du gerätst in Gefahr, zynisch zu werden«, warnte Maggie sie.
    »Besser zynisch als hoffnungslos naiv!«
     
    An den nächsten Tage war Catherine mit den Kleidern beschäftigt, die sie zum Geburtstag des Königs an den Hof mitnehmen würde. Diesmal wollte sie unbedingt einen eleganten und nicht schüchternen Eindruck machen. Da das pfauenblaue Kleid viel zu lang war, schnitt sie vorne fast sechs Zoll ab und von der Schleppe mindestens einen Fuß. Aus diesem Material fertigte sie eine fächerförmige Halskrause an, die sie mit eingezogenen Drähten so formte, dass sie aufrecht stehend hinter ihrem Kopf wie ein Rahmen wirkte. Cat hatte diese neue Form für Königin Elizabeth entworfen und wusste, dass man dergleichen am schottischen Hof noch nie gesehen hatte.
    »Ein herrlicher Stoff. Die Farbe changiert immer wieder zwischen Blau und Grün. Der Ausschnitt ist aber sehr tief, mein Lämmchen. Bist du sicher, dass ich ihn nicht ein wenig höher machen sollte?«
    »Nein, nein, Zweck der fächerförmigen Halskrause ist es ja, Juwelen auf einem großen, köstlich gewölbten Dekollete zur Geltung zu bringen«, zog Cat sie auf.
    »Männer kosten zu gern von köstlichen Dingen.«
    »Maggie, ich bin zutiefst schockiert«, erwiderte sie züch- tig "
    »Tja, das schreit geradezu nach einem Collier. Und du hast nur Perlen.«
    »Ich liebe Perlen. Für junge Mädchen gibt es nichts Passenderes.«
    »Nun, dann werde ich ein paar Kristalltropfen von einem deiner weißen Kleider nehmen und sie an die Ärmel nähen. Das ergibt einen hübschen Glitzereffekt.«
    »Brillante Idee, Maggie. Ich schneide ab, du nähst.«
     
    Anderntags sah Catherine überrascht, dass Jenny Hepburn mit Andrew geritten kam. »Jenny, ich freue mich ja so ...«
    Jenny stieg aus dem Sattel u n d sagte leise: »Andrew hat meinen Vater gebeten, mit mir ausreiten zu dürfen.«
    Cat sah zu Andrew auf, der Pfeil und Bogen auf dem Rücken trug. »Ach, existiert auf Seton eine Anlage mit Zielscheiben? In Whitehall gibt es so etwas natürlich, da Elizabeth diesen Sport liebt.«
    »Keine richtigen Zielscheiben. Wir benutzen Heuballen oder einen Baum als Ziele. Ich habe Jenny versprochen, ihr das Bogenschießen beizubringen. Bitte, kommt mit uns.«
    Cat sah ihre Freundin mit hochgezogener Braue an, und Jenny nickte begeistert. Sie warteten, bis ihr Pferd gesattelt war, dann ritten sie zu dritt in einen Wald und saßen auf einer Lichtung ab.
    Um seine Geschicklichkeit mit dem Bogen zu demonstrieren, zielte Andrew auf einen alten Baumstumpf am anderen Ende.
    »Ihr seid ja ein wahrer Meister!«, lobte Catherine.
    »Nein«, sagte er bescheiden. »Ungeschickt bin ich nicht, kann mich aber mit meinem Vetter Malcolm nicht messen. Er ist ein meisterhafter Jäger.« Er bot Jenny den Bogen an und reichte ihr einen Pfeil, dann legte er die Arme um sie, um ihr zu zeigen, wie man den Bogen spannt.
    Wirklich erstaunlich! Ob zu Whitehall oder auf Seton, alle Männer bedienen sich derselben Taktik, um die Arme um ihre Angebetete legen zu können.
    Andrews Bogen war so groß wie Jenny, sie konnte kaum die Sehne spannen. Cat wusste, dass sie nicht einmal so viel Kraft wie Jenny hatte, da ihre Arme kürzer waren. »Andrew, wir können mit einem Männerbogen nicht umgehen. Die Damen bei Hof jagen mit kleineren Bögen.«
    Daraufhin schnitt Andrew mit seinem Jagdmesser von einer Lärche lange, gerade Zweige ab, um mit einer Schnur aus seiner Satteltasche daraus einige Vierfußbogen zu fertigen. Wieder schlang er die Arme um Jenny und legte einen seiner Pfeile für sie auf. Dieser verfehlte sein Ziel so weit, dass Cat vermutete, dass Jenny nur tat, als brauche sie weitere Unterweisung.
    Eine Stunde lang wurde munter geübt, und danach lud Catherine die beiden zum Dinner auf Winton Castle ein.
    »Das geht leider nicht. Ich habe versprochen, Jenny zurück nach Crichton zu bringen, ehe der Nachmittag um ist.«
    »Natürlich ... vielleicht ein andermal. Darf ich einige Pfeile zum Üben behalten?« Catherine blickte ihnen nach, wie sie Seite an Seite davonritten, und wünschte, sie hätte mit nach Crichton gehen können.
     
    Als Cat an jenem Abend zu Bett ging, verspürte sie noch immer ein wehmütiges Sehnen, dem sie lieber nicht näher auf den Grund ging. Sobald sie aber zu träumen begann, war es um ihre Zurückhaltung geschehen. Sie fand sich in Whitehall wieder und erlebte die Zeit, als Henry

Weitere Kostenlose Bücher