Verfuehrerisches Geheimnis
nicht.
Wie Catherine mit Liz verabredet hatte, folgte ihre Kutsche jener der Careys zum Stadthaus des Earl of Mar, so dass sie sich ein Kleid für das bevorstehende Geburtstagsfest des Königs ausleihen konnte.
Liz geleitete Catherine und Maggie in ihr Schlafgemach, und Geordie lernte bei dieser Gelegenheit Robert kennen.
»Ich weiß, dass Euer Vater Lord Hunsdon ist und dass Ihr durch die Ehe meiner Tochter irgendwie mit mir verwandt seid. Erklärt es mir einmal«, bat Geordie ihn.
»Es klingt kompliziert, ist es aber nicht. Mein ältester Bruder ehelichte Beth Spencer, und Eure Tochter Isobel deren Bruder John.«
»Ach ja, es war Beth, die Frau Eures Bruders, die Isobel an Elizabeths Hof einführte. Der Ehrgeiz meiner Tochter war unstillbar. Sagt mir, Robert, glaubt Ihr, dass meine kleine Catherine am Hof glücklich ist?«
»Ja, Lord Winton. Meine Schwestern Kate und Philadelphia sind Königliche Kammerfrauen, und Catherine ist einer ihrer Lieblinge. Sie wird von einem halben Dutzend Frauen rührend bemuttert.«
Catherine und Liz standen vor dem offenen Kleiderschrank und begutachteten eine Auswahl von Kleidern und Roben. »Ich möchte keinesfalls eines deiner Lieblingskleider nehmen, da ich bestimmte Änderungen daran vornehmen muss, weil du viel größer bist.«
»Bis auf mein Brautkleid kannst du dir aussuchen, was dir gefällt, meine Liebe. Das Grün mit den Tudor-Rosen ist Roberts Lieblingskleid.«
»Ach, dieses leuchtende Pfauenblau gefällt mir. Würde ich diese Farbe am englischen Hof tragen, gäbe es einen Skandal.«
»Nun ja, eine so dramatische Farbe steht eher einer Witwe als einem Mädchen, aber wenn du möchtest, kannst du es haben. Die enge Taille wird mir wohl nie mehr passen.«
Cat sah Maggie an. »Mutter würde überschnappen.«
»Dann ist es das Richtige, Mistress Impulsiv.«
Liz nahm das Kleid vom Kleiderhaken, und Maggie faltete es sorgfältig zusammen. »Patrick hat uns zu sich eingeladen, ehe wir nach England zurückkehren. Wir wollen daher gleich nach dem Geburtstag des Königs nach Crichton. Es wäre schön, wenn du uns begleiten könntest, Catherine.«
Cat lächelte. »Wenn er mich darum bittet, komme ich.«
»Nun habe ich aber den Eindruck, dass Hepburn ein Mann ist, der nie bitten muss.«
Cat dachte an die Damen, die ihm am Hof umschwärmt hatten. Nein, er soll zur Hölle fahren!
Im Laufe der nächsten Woche vollendete Catherine die Entwürfe für die Festkleider der kleinen Mädchen und übergab ihren Müttern die hübschen Pastellstoffe. Cat hatte nur gelbe, rosa und blaue Materialien bekommen können, da ihr aber einfiel, dass Jessicas Lieblingsfarbe Flieder war, blieb als einzige Lösung, dass sie eines ihrer eigenen Kleider in dieser Farbe umnähte. Cat schnitt zu, und Maggie übernahm das Nähen, und ehe Jessica zu Bett musste, überraschten sie die Kleine mit ihrem Traumkleid.
»Mir scheint, Ihr legt es darauf an, meine Nichten zu verwöhnen.« Malcolm betrat unerwartet die Szene.
»Mädchen lieben hübsche Dinge. Ihre frohen Gesichter sind der schönste Dank.« Cat war bereit, es mit ihm aufzunehmen.
»Ein kostspieliger Luxus. Wie schön, wenn man über unbegrenzte Mittel verfügt, die einem Großzügigkeit ermöglichen.«
Catherine verschwieg ihm, dass Geordie alles bezahlt hatte, da sie den Eindruck hatte, dies würde ihm noch mehr missfallen, als wenn alles auf ihre Kosten gegangen wäre.
»Hat es Euch auf Holyrood gefallen?«
»Es war so anders als am englischen Hof, aber Königin Anne finde ich sehr nett.«
»Wirklich? Einige ihrer so genannten Damen sind nichts weiter als Flittchen. Sogar die verheirateten treiben es wüst.«
»An Königshöfen blüht der Klatsch«, erklärte Cat.
Maggie meldete sich zu Wort. »Deshalb umgibt Königin Elizabeth sich nur mit jungen Damen von tadellosem Ruf.«
»Lady Catherine muss am schottischen Hof wie eine Rose unter Dornen gewirkt haben.« Sein Blick wanderte von Maggie wieder zu Catherine. »Ich kann mir vorstellen, dass viele in Frage kommende Edelleute Euch umworben haben.«
»Nicht dass ich wüsste, Malcolm«, beruhigte sie ihn.
Als Maggie in den Ponywagen stieg, ergriff Cat die Zügel, um zurück zum Schloss zu fahren. »Er interessiert sich sehr für mein Vermögen und meine eventuellen Anbeter.«
»Er ist hingerissen von dir, mein Lämmchen. Man munkelt, seine Frau habe es mit der Treue nicht genau genommen, und deine Tugendhaftigkeit ist unbestritten.«
»Männer sind von Erbinnen oft sehr
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