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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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überlässt diese Ehre Schottland ... oder vielleicht Dänemark?«
    »Es wäre mir ein Vergnügen, Eure Partnerin zu sein, Mylord, beim Tanz oder auf andere Weise«, machte Christina sich vielsagend erbötig.
    Just in diesem Moment verbeugte sich der junge Earl of Gowrie vor Cat. »Lady Catherine, würdet Ihr mir die Ehre erweisen, diesen Reel mit mir zu tanzen?«
    »Ihr seid es, der mir eine Ehre erweist, Mylord.« Sie sah Patrick an, der die Stirn runzelte. Das freute sie über alle Maßen. Mit dem Fortschreiten des Abends sollte sich ihre Freude verflüchtigen, da Hepburn sie nicht noch einmal zum Tanz aufforderte. Immer, wenn sie einen Blick auf ihn beim Tanz erhaschte, schwang sein Rock so hoch, dass sie nach Luft schnappen musste. »Eitler Laffe!«, verwünschte sie ihn leise.
    Als auf den Tanz zu Ehren des königlichen Geburtstages ein Feuerwerk folgte, war Patrick jedoch zur Stelle, begleitete sie hinaus und ließ keine Ablehnung gelten.
    Nie war ihm Catherine aparter erschienen als in diesem raffinierten Kleid, wenn er auch die holde Unschuld des weißen Hofkleides vorzog. »Ihr solltet die Krallen einziehen, wenn Ihr mit den Damen der Königin plaudert. Es wäre klug, sich Anne zur Freundin und nicht zur Gegnerin zu machen.«
    »Einige ihrer Damen mögen mich ablehnen, mit der Königin aber bin ich schon befreundet. Ich soll ein Kleid für sie entwerfen.«
    »Sehr gut. Anne ist die künftige Königin von England.«
    Cat starrte ihn an. »Wovon redet Ihr da?«
    »Von der Zeit, wenn James Stuart englischer König wird.«
    »Aber ehe dies eintritt, muss Elizabeth das Zeitliche segnen. Und Elizabeth Tudor denkt überhaupt nicht daran, zu sterben, Patrick. Ihr sprecht von einer sehr fernen Zukunft. Sie ist ja noch nicht einmal bereit, ihren Nachfolger zu benennen.«
    »Natürlich nicht«, gestand er ihr zu. Elizabeth stellt für ihre Höflinge eine so fixe Größe dar, dass man sie für unsterblich hält! »Seht doch!« Er deutete zum Himmel, als goldener Regen wie ein Schauer explodierte. Es folgte eine Fontäne herabrieselnder silberner Sterne.
    »Wenn ein Stern fällt, darf man sich etwas wünschen!«, rief Catherine aus.
    Er blickte auf sie hinunter und berührte mit dem Finger die glitzernden Diamanten an ihrem Hals. »Ich wünsche mir, dass Ihr nächste Woche nach Crichton kommt und ein wenig bleibt. Robert und Liz kommen auch.«
    Sie lehnte sich ein wenig gegen ihn. »Vielleicht ...« Ihre Stimme verstummte in einem halben Versprechen. »Aber erst Ende der Woche.«
    »Keine Schwanzfopperereien! Zieh mich nicht auf, Teufelsbraten, sonst versengst du dir deinen eigenen Schwanz.«

Hewlett-Packard
    15
     
    Erst in den frühen Morgenstunden verließ James Stuart seine Geburtstagsfeier und begab sich zur Ruhe. Ehe er ging, wechselte er ein leises Wort mit Patrick Hepburn und Robert Carey und bat sie, ihn am nächsten Tag vor dem Mittagsmahl in seinem Audienzgemach aufzusuchen.
    Im Vorraum angelangt, unterließ Patrick es, Robert von der Vision zu berichten, die ihn beim Erwachen heimgesucht hatte. Wieder hatte er die genealogische Tafel der Familie vor sich gesehen, auf der deutlich das Todesdatum von Lord Hunsdon aufschien, doch hatte er beschlossen, Robert erst einzuweihen, nachdem dieser mit dem König gesprochen hatte.
    James ließ Carey im Vorraum warten, während er privat mit Hepburn sprach. »Ich habe den Brief an Elizabeth mit größter Sorgfalt verfasst. Du sollst ihn lesen, ehe ich ihn Carey gebe. Ich habe darin alle Anweisungen Cecils berücksichtigt, der mich warnte, die Thronfolge auch nur andeutungsweise zu erwähnen. Weiters rät er mir, >das Herz der Allerhöchstem mit viel Lob und Schmeichelei zu gewinnen, vor allem aber dürfe ich keine Neugierde bezüglich ihrer Pläne bekunden.« König James reichte Patrick den Brief.
    Der Text strotzte geradezu vor blumigen Lobhudeleien und Ergebenheitsbekundungen. Des Weiteren ließ James sich darüber aus, wie sehr er Elizabeths Freundschaft und Rat zu schätzen wüsste. Und das alles mit klassichen Zitaten verbrämt.
    »Die lateinischen Wendungen sind das Tüpfelchen auf dem i«, lobte Hepburn.
    »Ich schicke den Brief an Cecil, zusammen mit einem an ihn gerichteten Schreiben.« James reichte Patrick den zweiten Brief.
    James dankte darin dem Staatssekretär für sein Vertrauen und versicherte ihm, dass er es erwidere. Er erbat Cecils Rat darüber, wie er es anstellen sollte, in England an Popularität zu gewinnen, und erkundigte sich nach der

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