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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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seinen sechsunddreißigsten Geburtstag, und Cat wurde zum ersten Mal bewusst, dass dies noch nicht alt war.
    »Lady Catherine, Ihr müsst für mich eine solche Halskrause entwerfen«, bat Königin Anne, als sie Cats Kleid und Geschmeide musterte.
    »Es wäre mir ein Vergnügen, Euer Majestät.« Königin Elizabeth würde mich im Tower einkerkern und den Schlüssel wegwerfen! Was für ein Glück, dass sie so bald nicht nach Schottland kommen wird.
    Dudelsackklänge kündigten den Auftritt der Pfeifergruppe des Königs an. Als sie im Saal Einzug hielt, hoben sich beinah die Deckenbalken, so laut und schrill spielte sie. Die Spielleute schritten mehrmals den Umfang des Saales ab und gaben einen munteren Highland-Marsch nach dem anderen zum Besten. Einige dieser Weisen hatten einen Text, in den die Gäste fröhlich einstimmten. Als die Musikanten auf die Estrade marschierten und hinter dem Königspaar Aufstellung nahmen, ertönte spontaner Beifall.
    Vier hübsche junge Männer mit rosigen Wangen marschie r en in den Saal, ein jeder mit zwei schimmernden breiten Schwertern. Nach einer Verbeugung vor König und Königin legten sie die Schwerter über Kreuz auf den Boden.
    »Nun folgt der traditionelle Schwerttanz, Catherine.«
    Cat wusste, dass es Patrick war, der hinter ihr stand und ihr das zuraunte. Die Art, wie er das R in ihrem Namen rollte, jagte ihr köstliche Schauer über den Rücken. Als sie ihn anschaute, sah sie, dass auch er das leuchtend rote Karomuster der Stewarts trug. Rasch richtete sie den Blick wieder auf die Tänzer, da sein um die Hüftknochen gewickelter Kilt skandalös kurz war. Was für muskulöse Schenkel! Er hat Beine wie junge Eichen.
    Cat versuchte sich auf die Tänzer zu konzentrieren, doch spielte ihre sündige Phantasie ihr insofern einen Streich, als sie sich beim Anblick der ausschwingenden und Beine entblößenden Kilts einen nackten Patrick Hepburn vorstellte. Auf dem Schiff hatte sie seine bloße Brust mit der dunklen Behaarung gesehen und nun seine Beine. Bei dem Versuch, sich seine intimeren Körperteile vorzustellen, ließ ihre Phantasie sie im Stich, doch erkannte sie den in ihrer Magengrube wachsenden Schmerz als körperliches Verlangen - als jähes wollüstiges Verlangen!
    Catherine rückte so weit von ihm ab, bis andere direkt hinter ihr standen. Dank ihrer geringen Körpergröße verstellte sie niemandem den Ausblick auf die Schwerttänzer.
    »Anne ist sehr klug. Sie hat die Tänzer selbst ausgewählt, um James' speziellem Geschmack entgegenzukommen.« Cat erkannte in den tuschelnden Frauen zwei Hofdamen der Königin.
    »Stramme, blond gelockte Burschen ... was für eine Verschwendung!«
    Catherine konnte sich auf ihre beiseite gesprochenen Worte keinen Reim machen. Ihr Blick wanderte an den Tänzern vorüber zu König James, dessen Aufmerksamkeit völlig von den Jünglingen in Anspruch genommen wurde. Man sah ihm an, wie gut er sich unterhielt.
    Der Schwerttanz erntete ohrenbetäubenden Applaus, als die Tänzer vor dem Königspaar niederknieten. Der König liebkoste in überströmender Dankbarkeit die Locken eines der jungen Männer. Cat erkannte plötzlich, dass es Robin Carr war, der sie bei ihrem vorangegangenen Besuch zum Tanz gebeten hatte. Sie fragte sich, ob er sie heute wieder auffordern würde.
    Die Musiker, die zum allgemeinen Tanz aufspielen sollten, betraten den Saal und stimmten ihre Instrumente, und die Gäste mischten sich plaudernd untereinander. Die zwei Damen hinter Catherine starrten ihr elegantes pfauenblaues Kleid an und tauschten dann halblaut ihre Meinung aus.
    »Die Damen am englischen Hof sollen Sklavinnen der Mode sein, Christina«, äußerte die eine gedehnt.
    »Es heißt auch, sie seien kalt wie Eiszapfen. Stimmt das, Lady Catherine?«, fragte die andere verächtlich.
    Aus dem Augenwinkel nahm Cat wahr, dass Hepburn auf sie zukam. Den Hofdamen in die Augen blickend sagte sie übertrieben süß: »Hinreißend und verführerisch aussehen, aber unerreichbar bleiben, heißt die Parole. Dann kommen die Männer wieder und wollen mehr.« Sie lächelte. »Ach, Patrick, verfolgt Ihr mich?«
    Er blickte die drei amüsiert an. »Kennen die Damen sich?«
    »Allerdings, Lord Stewart«, sagte Christina. »Wir sprachen eben von den Eigenarten englischer Damen.«
    Er schmunzelte. »Sollte dies zu einem Katzenkampf ausarten, setze ich auf das kleine Mädchen. Welche der Damen tanzt mit mir den Reel?«
    Catherine schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln. »England

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