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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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waren schon einige Stunden im Sattel, und als die Sonne direkt über ihnen stand, hielt Patrick an einem schattigen Bach an und saß ab. Cat folgte seinem Beispiel, erleichtert, endlich aus dem Sattel zu kommen. Er band Valiant nicht an, sondern ließ ihn ans Ufer, damit er trinken konnte. Cat ließ Chestnuts Zügel los und sah zu, wie das Pony dem großen Hengst folgte.
    Patrick kniete am Rand des Baches nieder, tauchte die gewölbte Hand ein und trank. Er bespritzte sich Gesicht und Hals mit kaltem Wasser und grinste beifällig, als Catherine es ihm nachmachte. »Affe sieht, Affe tut«, neckte er sie.
    »Ihr seid kein Affe, sondern ein lausiger Laffe.« Sie konnte ebenso austeilen wie einstecken. »Wie weit sind wir gekommen?«
    »Ein Dutzend Meilen etwa. Seid Ihr hungrig, kleines Mädchen?« »Ja, ich hungere nach Abenteuern.«
    Er ragte über ihr auf. »Und dürstet nach neuen Erfahrungen - einem wahren Lebenselixier. Ich weiß genau, wie Euch zumute ist.«
    »Woher wollt Ihr das wissen?«, forderte sie ihn heraus.
    »Als ich zwölf war, empfand ich ähnlich«, neckte er sie.
    »Ihr seid ein wahrer Spottteufel, Hepburn. Wie schön, dass ich Euch amüsiere.«
    »Finde ich auch.« Er zwinkerte. »So, nun wird gegessen.«
    Jeder holte sich seinen Proviant aus den Satteltaschen, dann setzten sie sich ins Gras. Patrick kaute an geräuchertem Wild und Haferkuchen, während Catherine einen rötlichen Apfel verspeiste. Er staunte über ihren geringen Appetit und über ihre feine Art zu essen, die fast etwas Katzenhaftes an sich hatte. Als er ihr einen Haferkuchen anbot, rümpfte sie die Nase. »Ihr sollt Hafer nicht gering schätzen, Engländerin. Ihm verdanke ich es, dass ich so stramm wurde.«
    »Hafer verfüttert man an einen Hengst.« Sie wurde rot, als ihr aufging, was für einen Vergleich sie gezogen hatte.
    »Das sagt Ihr. Nicht ich. Und ich weigere mich, bei jeder Anspielung zu erröten.«
    Sie lachte. »Ihr habt einen boshaften Humor, Hepburn!«
    »Das ist mein Rettungsanker.«
    Du bist das attraktivste Mannsbild, dem ich je begegnet bin, fahr zur Hölle. Sie kehrte ihm den Rücken zu und zog ihre Reitstiefel aus. Dann ging sie hinter einen Baum, streifte ihre Strümpfe ab und tauchte wieder auf. Sie reckte ihr Kinn und sagte trotzig: »Ich möchte in den Bach waten.«
    Seine Augenwinkel zogen sich belustigt zusammen. »Ihr braucht mein Einverständnis nicht, wenn Ihr Euren Impulsen nachgeben wollt.«
    Catherine zog die Beine ihres geteilten Reitrockes hoch und ging ins Wasser, das ihr fast bis an die Knie reichte. »Eiskalt!«, schrie sie auf und beeilte sich, rasch wieder ans Ufer zu kommen. »Kaltes Wasser ist gut zum Trinken, aber schlecht zum Waten.«
    »Kaltes Wasser ist ein ausgezeichnetes Mittel, um Impulse zu zügeln. Denkt daran.«
    Wenig später saßen sie wieder im Sattel, und Catherine bemerkte voller Bewunderung: »Die Gegend ist wunderschön ... alles wird steiler und höher.«
    »Das Gebiet gehört bereits zu den Lammermuir Hills.«
    »Die Hügel vor uns sehen eher wie Berge aus. Wem gehört das Land?«
    »Unser Essen nahmen wir auf dem Besitz der St.Clairs ein. Hier gehört das Land den Cockburns, und was vor uns liegt, war früher einmal Hepburn-Land.«
    »War einmal?«, fragte Cat.
    »Bothwell, mein Vater, wurde vom König des Hochverrats angeklagt und verlor alle Ländereien und Schlösser. Seine eigentliche Sünde war es, dass er sich mit seiner Macht brüste-te - und sich Feinde schuf.«
    »Aber Crichton gehört Euch noch.«
    »Ja, mein Vater erklärte sich unter der Bedingung einverstanden, ins Exil zu gehen, dass ich Crichton behalten dürfte. Es war schwer mit Schulden belastet, doch ich habe es geschafft, sie abzuzahlen. Hypotheken sollte man meiden wie die Pest.«
    »Und es steht Euch frei über Hepburn-Land zu reiten, das Euch einst gehörte?«
    »Aber gewiss doch. König James gab Hailes Castle und das dazugehörende Land dem Earl of Lennox, der die darauf lastenden Schulden bezahlte. Lennox besucht Hailes nur selten; er ist zu alt und hinfällig. Robert the Bruce hat es vor fast vierhundert Jahren dem Lord of Hailes gegeben, der ein Hepburn war. Da und dort findet man hier Pachtfarmen, der Großteil des Landes aber ist wild und ungezähmt.«
    Wie du.
    S ie ritten mehr als eine Stunde über Berg und Tal. Schließlich brach Patrick das Schweigen. »Jetzt befinden wir uns auf altem Hepburn-Gebiet.«
    Catherine ging plötzlich ein Licht auf. »Ihr nehmt Euch die wilden Herden, die es

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