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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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hier gibt, weil ihr das Gefühl habt, es sei Euer gutes Recht.«
    Er nickte. »Vielleicht. Ich glaube, die Hepburns taten das schon vor Jahrhunderten. Sie waren immer schon Pferdenarren. Seit vierhundert Jahren zeigt unser Wappen den Pferdekopf.«
    Sie ritten noch eine weitere Stunde über Hepburn-Land, und Catherine wurde allmählich sattelmüde. Am späten Nachmittag, als Hepburn sah, wie erschöpft sie war, hielt er Ausschau nach einem Lagerplatz. Er hielt bei einer Gruppe Douglastannen unweit des Flusses Tyne an und deutete auf eine Erhebung, die aussah wie ein Berg. »Das dort drüben ist Traprain Law. Für einen Tag seid Ihr weit genug geritten. Für die Pferde reicht es auch schon.«
    »Gut! Mein Hinterteil ist schon wund. Heißt Law Berg?«
    Er schüttelte den Kopf. »Law ist das schottische Wort für Hügel oder Kuppe. Hailes Castle liegt jenseits des Law.«
    »Hailes Castle liegt jenseits des Law. Das klingt aufregend und provokativ. Meint Ihr es buchstäblich oder im übertragenen Sinn?«
    »Beides. Vor allem, wenn mein Vater sich betrank.« Er stieg ab, nahm Valiant Sattel und Satteltaschen ab und ließ ihn frei laufen, damit er zwischen den Bäumen und am Fluss grasen konnte.
    Catherine machte es ihm nach. Er soll Gott behüte nicht glauben, dass ich seine Hilfe möchte, obwohl es galant gewesen wäre, wenn er sie mir angeboten hätte.
    Er deutete auf die Bäume. »Wenn Ihr Holz für ein Feuer sammelt, kann ich eine Schlinge legen. Etwas Warmes würde doch gut schmecken.«
    Ehe sie mit dem Sammeln trockener Äste fertig war, nahm er die Axt, die an seinem Sattel hing, und zerhackte einen Baumstamm in Scheite. Dann entfachte er mit Tannennadeln ein Feuer. »Lasst es nicht ausgehen«, mahnte er sie und machte sich auf den Weg zum Fluss.
    Als er mit einem kleinen Lachs zurückkam, war der Himmel vom Sonnenuntergang scharlachrot gestreift. Dann verschwand Hepburn wieder zwischen den Bäumen und kehrte mit einem leblosen Wildkaninchen wieder, das ihm in die Schlinge gegangen war. Ehe sie das pelzige Wesen betrauern konnte, stellte er sie vor die Wahl: »Wollt Ihr den Fisch ausnehmen oder den Hasen abziehen?«
    Sie starrte ihn entgeistert an. Ihr Herz blutete beim Anblick des kleinen Tierchens. »Den Fisch«, stieß sie hervor.
    Vorsichtig zog sie ihr Messer aus der Scheide, insgeheim entsetzt, etwas auch nur zu berühren, das nach Fisch roch. Als sie das amüsierte Funkeln in seinen Augen sah, riss sie sich zusammen. Sie schnitt Kopf und Schwanzflosse ab, schlitzte den Fisch auf und nahm ihn aus. Wortlos ging sie ans Wasser, um Messer und Hände zu waschen, und überließ ihm die Zubereitung.
    Als das Essen fertig war, ließ Catherine sich herab, etwas von dem Fisch essen, weigerte sich aber standhaft, von dem Kaninchen auch nur zu kosten. Stattdessen knabberte sie an etwas Käse und nahm anmutig an, als er ihr von seinem Haferkuchen anbot. Sie staunte nicht schlecht, als er einen Weinschlauch zu Tage förderte, und war entzückt, als er ihr zeigte, wie man daraus trank.
    Für die Nacht band Patrick die Pferde an und brachte ihre Mäntel ans Feuer. »Die Nacht wird kalt, Catherine.«
    Die Aussicht, im Freien zu schlafen, versetzte sie in Aufregung. So etwas hatte sie noch nie getan. Der Wein und Hepburns Nähe brachten ihr Blut in Wallung. Sein Scherz über das Teilen seines Lagers fiel ihr wieder ein, und Puls und
    Herzschlag wurden schneller. Plötzlich machte sie sich Sorgen wegen der Freiheiten, die er sich vielleicht herausnehmen könnte. Sie griff nach ihrem Messer und vergewisserte sich, dass es da war.
    Ohne einen Blick in ihre Richtung legte Patrick noch ein paar Scheite aufs Feuer, dann hüllte er sich in seinen Mantel und streckte sich auf dem Boden aus. »Gute Nacht, Catherine.«
    Sie war beleidigt. Verdammter Lümmel. Nie werde ich seine Gleichgültigkeit erschütterrr, geschweige denn brechen können! »Und was ist mit Wölfen?«
    »Im Sommer stellen sie keine Gefahr dar, es gibt zu reiche Beute für sie.«
    Cat legte ihren Umhang um. »Stört es Euch, wenn ich näher komme?«
    Die Dunkelheit verbarg sein wölfisches Grinsen. »Kommt, und legt Euch neben mich, wenn Ihr Euch dann sicherer fühlt, cherie.«

Hewlett-Packard
    16
     
    Catherine war überzeugt davon, dass sie auf dem harten Untergrund niemals einschlafen könnte. Ihre Abenteuerlust erfuhr einen kleinen Dämpfer, als sie die Erdklumpen spürte, die sich in ihr weiches Fleisch gruben. Mit gespannten Sinnen beobachtete sie die

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