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Verfuehrt

Verfuehrt

Titel: Verfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Taylor
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denke, dass mein Zimmer irgendwo am Ende dieses Flurs liegt, nur kommt der mir viel länger vor als vorhin. Vielleicht bin ich hier auch falsch.
    Ein weiterer Blitz zuckt, und im Schein des Lichts sehe ich vor mir eine große Gestalt. Sie ist so plötzlich aufgetaucht, dass ich vor Schreck den Kerzenhalter loslasse und einen Schrei ausstoße, der jedoch im lauten Donner untergeht. Eine Hand schließt sich fest um mein Handgelenk, und dann lehne ich auf einmal an der Wand und spüre einen warmen Körper, der sich gegen meinen presst – einen Körper, der mir vertraut ist.
    »Suchst du mich?«, fragt Matteo mit seiner dunklen, weichen Stimme, und als seine Lippen mein Ohr streifen, spüre ich, wie die Anspannung in mir nachlässt und von etwas anderem, viel Aufregenderem ersetzt wird.

7
    »Was machst du hier?«, frage ich ein bisschen atemlos und versuche mich von ihm zu lösen. Doch er ist zu stark – und ich aus irgendeinem Grund gerade ziemlich schwach. »Ich dachte, du amüsierst dich mit Rebecca Ashbury.«
    Matteo lässt meine Hand los, presst mich jedoch weiter gegen die Wand, sodass ich nicht wegkann. Ich kann ihn immer nur kurz im Licht der Blitze sehen, aber ich spüre ihn, seinen Atem auf meiner Wange, bin eingehüllt in seinen Duft und seine Wärme, die mich dahinschmelzen lassen, obwohl ich mich verzweifelt dagegen wehre.
    »Amüsieren würde ich das nicht nennen.« Seine Hände legen sich um meine Hüften, halten mich fest. »Es war verdammt dumm von dir herzukommen, Sophie.«
    »Ach ja?« Meine Stimme klingt in meinen eigenen Ohren schrill. »Und wieso?«
    »Weil Lord Ashbury gar nicht gut auf dich zu sprechen ist. Auf dich nicht und auf deinen Vater auch nicht«, sagt er und fährt mit den Händen langsam nach oben. »Er hat euch immer blind vertraut, aber er vertraut leider auch Arnold Highcombe. Und der redet ihm die ganze Zeit ein, dass das Bild wertlos ist. Laut Highcombe sollte er sofort von dem Kauf zurücktreten und euer zweifelhaftes Geschäftsgebaren am besten gleich noch öffentlich machen.« Er seufzt. »Ich hatte viel Mühe, Ashbury davon zu überzeugen, erst meine Expertise abzuwarten, bevor er sich von einem Gemälde trennt, das durchaus echt und eine Rarität sein könnte.«
    »Und?« Ich kann nicht denken und ihm deshalb leider auch nicht folgen.
    »Weil er nicht weiß, wem er glauben soll, hat er mich zur Entscheidungsinstanz gemacht. Aber er würde vermutlich an meiner Objektivität zweifeln, wenn er wüsste, wie schwer es mir fällt, die Tochter des Mannes, den er für diesen vermeintlichen Betrug verantwortlich macht, nicht zu küssen, wenn sie mir so nah ist. Deshalb hielt ich es für das Beste, Abstand zu dir zu wahren.«
    Seine Lippen streifen meine, elektrisieren mich und machen meine Knie ganz weich. Es ist unglaublich erotisch, hier mit ihm in diesem dunklen Flur zu stehen, und mein Körper hat sich Matteos Ansturm auf meine Sinne auch schon längst geschlagen gegeben. Doch mein Geist wehrt sich noch, findet das alles zu verwirrend, um nachzugeben.
    »Und wieso musstest du dann mit seiner Frau flirten? Den ganzen Abend lang?«, beschwere ich mich.
    »Weil sie das von mir erwartet hat. Wenn ich es nicht getan hätte, wäre sie misstrauisch geworden. Was nicht heißt, dass ich tatsächlich Interesse an ihr habe. Es war nur ein Ablenkungsmanöver, Sophie, ein Mittel zum Zweck.«
    Ich schlucke, weil es auf eine ziemlich abwegige Weise logisch klingt. »Dann hast du mit mir auch nur aus taktischen Gründen geflirtet?«
    »Mit dir habe ich nie geflirtet, Sophie«, informiert er mich mit belegter Stimme. »Dich musste ich vor Treppenstürzen bewahren und vor schmierigen Kunsthändlern retten. Über dich habe ich mich geärgert und über dich habe ich gerätselt, weil du nie das tust, was ich erwarte. Ich hatte gar keine Zeit, mit dir zu flirten, dafür hast du mich viel zu sehr in Atem gehalten.«
    Im Licht des nächsten Blitzes sehe ich, dass seine Augen funkeln, als ob er mir deswegen irgendwie böse ist, aber seine Worte lassen mich trotzdem lächeln, denn sie klingen wie ein Kompliment. Oder eine Liebeserklärung. Aber vielleicht will ich das auch nur glauben, weil ich ihm sowieso nichts entgegenzusetzen habe, sondern lustvoll aufstöhne, als er jetzt seine Hände über meine Brüste legt und mit dem Daumen über meine unter dem Stoff meines Kleides hart aufgerichteten Nippel fährt. Machtlos schließe ich die Augen, genieße das Gefühl der Lust, das sich in mir

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