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Verführt im Harem des Scheichs

Verführt im Harem des Scheichs

Titel: Verführt im Harem des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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Bakri war keine Hilfe zu erwarten. Der treue Diener war zu alt zum Kämpfen und führte deshalb nicht einmal eine Waffe bei sich. Vielleicht hätte er sich mit bloßen Händen auf einen der Feinde gestürzt. Aber vermutlich war er im Moment damit beschäftigt, den Engländer aus seiner Starre zu reißen und ihn dazu zu bringen, endlich in den Kampf einzugreifen.
    Aus einer Ecke des Zeltes drang ein Schrei an Ramiz’ Ohr. Aus den Augenwinkeln erkannte er einen der Wachmänner, der anscheinend die Zeltwand aufgeschlitzt hatte und nun mit drohend erhobenem Dolch vor Bakri stand.
    „Helfen Sie ihm“, schrie Ramiz dem Engländer zu. „Um Gottes willen helfen Sie ihm!“
    Dann ging alles sehr schnell. George erwachte endlich aus seiner Bewegungslosigkeit. Doch statt Bakri zu Hilfe zu eilen, drängte er sich an ihm und dem abtrünnigen Wachmann vorbei und rannte auf den Ausgang des Zelts zu.
    Bakri stürzte vom Dolch des Verräters ins Herz getroffen zu Boden. Der Mörder verschwand durch den Spalt in der Zeltwand.
    Ramiz’ Puls raste. Für Bakri konnte er nichts mehr tun. Aber der ausländische Gesandte war sein Gast und verdiente als solcher seinen Schutz, auch wenn er sich wie ein elender Feigling benahm. Angewidert verzog Ramiz das Gesicht. Dennoch versuchte er, sich zwischen den Engländer und die zwei verbliebenen Angreifer zu werfen. Vergebens! Einer der Männer stieß seinen Säbel tief in den Bauch des Fremden.
    George stieß einen schrillen Schrei aus.
    In diesem Moment sprang die Frau hinter dem Felsen hervor und rannte auf das Zelt zu. Ihr unerwartetes Auftauchen lenkte die Kämpfenden einen Moment lang ab. Ramiz war klar, dass die Eindringlinge die Engländerin töten würden. Ja, ihr Tod und der ihres Gatten waren das eigentliche Ziel, das sie verfolgten. Daran konnte nach allem, was bisher geschehen war, kein Zweifel bestehen. Und richtig: Beide Krieger rannten auf die Fremde zu.
    Das war der Beweis dafür, dass die Angreifer in Maliks Diensten standen. Malik, dieser Schurke, herrschte über die Menschen, die das Land bevölkerten, das an Ramiz’ kleines Reich grenzte. Malik verfolgte einen hinterlistigen Plan.
    Wut und Entrüstung gaben Ramiz neue Kraft. Er wollte sich auf die Männer werfen, von denen einer die Frau bereits erreicht hatte. Der gedungene Mörder griff nach ihrem langen Haar, um sie festzuhalten. Ein Dolch blitzte in seiner Hand auf. Er hob den Arm, um der Engländerin die Kehle durchzuschneiden.
    Mit einem wohlgezielten Tritt brachte Ramiz den Mann zu Fall. Ohnmächtig blieb dieser liegen. Ramiz holte aus, um den letzten der Schurken zur Hölle zu schicken.
    Doch der warf seinen Dolch fort und fiel auf die Knie, ehe Ramiz’ Krummschwert ihn treffen konnte. „Gnade, Hoheit! Gnade“, wimmerte er. „Bitte verschont mich!“
    „Hast du mir etwas zu sagen?“, stieß Ramiz atemlos hervor. „Hast du eine Botschaft deines Herrschers für mich?“
    „Gnade!“, wiederholte der andere.
    Ramiz steckte seinen eigenen Dolch in die Scheide und legte die Hand um den Hals des Mannes. „Also, was sollst du mir mitteilen?“
    „Scheich Maliks Botschaft lautet: Fremde in unsere Zelte einzuladen, bedeutet, Unheil heraufzubeschwören.“
    Ramiz gab dem Krieger einen Stoß, sodass er auf den Rücken fiel, und stellte ihm einen Fuß auf die Brust. „Sag Malik, dass ich in mein Zelt einlade, wen auch immer ich will. Sag ihm, dass er bereuen wird, was er getan hat. Jetzt entferne dich, um ihm meine Worte auszurichten. Und vergiss nicht, deinen ohnmächtigen Freund mitzunehmen.“
    Der Mann nickte, sprang auf, lief zu seinem bewusstlosen Kameraden, zog ihn zu einem der Kamele und schaffte es irgendwie, ihn auf dessen Rücken zu heben. Dann stieg er in den Sattel seines eigenen Reittiers. Wenig später waren beide Kamele und ihre Reiter in einer Staubwolke verschwunden.
    Ramiz hatte unterdessen den Engländer untersucht. Es gab nichts, was er noch für ihn tun konnte. Der Gesandte war tot.
    Als er den Blick hob, sah er, dass die Frau sich schwankend der reglosen Gestalt ihres Gatten näherte. Instinktiv stellte Ramiz sich so vor den Toten, dass er den Leichnam mit seinem Köper verdeckte.
    „George?“, flüsterte die Frau.
    „Er hat diese Welt verlassen. Und es ist besser, wenn Sie ihn nicht noch einmal anschauen“, sagte Ramiz.
    „Was ist mit den Wachen?“
    „Sie waren Verräter.“
    „Und Bakri?“
    Ramiz schüttelte traurig den Kopf. Er hatte Bakri gekannt, solange er denken konnte. Einen

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