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Verführt im Harem des Scheichs

Verführt im Harem des Scheichs

Titel: Verführt im Harem des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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Tausende von Sternen, die am Firmament funkelten. Wie nah sie wirkten! Fast, als brauche man nur die Hand ausstrecken, um sie zu pflücken!
    Die Karawane kam vor einem riesigen nach innen gerundeten Felsen zum Stehen. Die Männer ließen sich von ihren Reittieren gleiten und begannen damit, zwei Zelte aufzubauen. Nur Bakri beteiligte sich nicht. Er hatte ein Feuer entfacht und bereitete das Abendessen zu.
    Als alle Arbeiten erledigt und die Reisenden gesättigt waren, wandte Celia sich ihrem Gatten zu. „Hast du den Himmel gesehen?“, fragte sie. „Es kommt mir vor, als könne ich die Sterne berühren.“
    „Ich wünschte, ich könnte mein Bett berühren“, gab George sarkastisch zurück. „Hier werden wir ganz bestimmt nicht angemessen untergebracht.“
    Tatsächlich waren die Zelte nur an drei Seiten geschlossen. Jedes wurde durch einen leichten Vorhang in zwei Bereiche geteilt. Die Wände bestanden aus einer Art festem Wollstoff. Celia befingerte ihn und kam zu dem Schluss, dass er wohl aus Ziegenhaar gewebt war. „Ich glaube“, überlegte sie laut, „man hat uns zum Dinner Ziegenfleisch vorgesetzt. Weißt du“, sie drehte sich zu George um, „du hättest es probieren sollen. Es war köstlich.“
    „Ich kann mich mit diesen barbarischen Sitten nicht anfreunden“, gab er zurück. „Wie konntest du es diesen Wilden nur nachtun und mit den Händen essen!“
    Geduldig erklärte sie: „Hier benutzt man offenbar das Brot wie einen Löffel. Wenn man nicht verhungern will, sollte man sich den herrschenden Sitten anpassen, findest du nicht?“
    Er bedachte sie mit einem bösen Blick, und rasch wechselte sie das Thema: „Wohin soll ich den Teppich legen, auf dem du schlafen wirst?“
    „Wahrscheinlich werde ich überhaupt nicht schlafen können! Bei Jupiter, ich muss wie ein Bettler auf der Erde liegen! Das ist entwürdigend!“, schimpfte er. „Und wahrscheinlich haben wir das Zelt noch nicht einmal für uns allein. Hast du gesehen, dass dieser Bakri sein Gepäck dort drüben hingelegt hat?“ Dann allerdings forderte er Celia doch auf, den Boden von Steinen zu befreien und den Teppich auszurollen. Tatsächlich dauerte es nicht lange, bis er sich hinlegte. Gleich darauf war er eingeschlafen.
    Celia hingegen verließ das Zelt noch einmal, um die Sterne zu bewundern. Sie fühlte sich überhaupt nicht schläfrig. Die Wüste hatte sie in ihren Bann geschlagen. Wer hätte gedacht, dass etwas so Unfruchtbares so wunderschön sein konnte? Bakri, der als Einziger aus der Gruppe der Araber Englisch sprach, hatte behauptet, ein bisschen Regen würde genügen, um die Wüste in ein Blumenmeer zu verwandeln. Überall zwischen den Steinen warteten Samenkörner darauf, durch Wasser zum Leben erweckt zu werden. Bakri hatte auch ein altes Sprichwort seines Volkes zitiert: „Eine Wolke ist ein Versprechen, das erfüllt wird, wenn der Regen einsetzt.“
    Nach einer Weile begann Celia darüber nachzudenken, wo sie schlafen sollte. Offenbar erwarteten alle, dass sie das Zelt mit ihrem Gatten teilte. Aber sie konnte die Vorstellung nicht ertragen, ausgerechnet diese Nacht bei George zu verbringen. Sicher, er war vollkommen bekleidet und schlief bereits. Trotzdem verspürte sie eine deutliche Abneigung dagegen, ihren Teppich neben dem seinen auszurollen. Seltsam, da sie doch sonst meist sehnsüchtig – und immer vergeblich – darauf gewartet hatte, dass er ihr Zimmer und ihr Bett teilte!
    Schließlich holte sie sich eine Decke und auch den Teppich, den Bakri ihr gegeben hatte, und brachte beides zu einem ruhigen Plätzchen hinter einem Felsbrocken.
    „Eine Wolke ist ein Versprechen, das erfüllt wird, wenn der Regen einsetzt“, murmelte sie, als sie sich zum Schlafen hinlegte. Vielleicht sollte sie versuchen, dieses Sprichwort auf ihr Leben zu übertragen. Ja, es war zu hoffen, dass es sich bei ihrer Ehe mit George nicht um eine unfruchtbare Verbindung handelte, sondern lediglich um eine, die auf den Regen wartete. Aber, dachte Celia, es müsste schon ein mächtiger Regen sein, um das zum Blühen zu bringen, was inzwischen – wie ihr schien – unter einer dicken Schicht von Staub und Geröll begraben lag.
    Von einem anderen Felsbrocken aus hatte Ramiz die fremde Frau beobachtet. Warum ertrug sie es nicht, das Zelt mit ihrem Gatten zu teilen? Und warum verhielt dieser sich ihr gegenüber so abweisend? Sie war eine attraktive Frau, die sich anmutig zu bewegen wusste und im Licht der Sterne eine ganz besondere

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