Verführt im Harem des Scheichs
Fantasien zu korrigieren.
„Der Harem ist in jedem arabischen Palast der Ort, an dem die Frauen sich aufhalten. Also werden auch Sie dort wohnen.“
„Hoheit … Ramiz … Ich weiß es zu schätzen, dass Sie mich als eine Ihrer Gemahlinnen aufnehmen wollen, aber …“
Er schüttelte abwehrend den Kopf. „Sie missverstehen die Situation. Als Scheich muss ich eine arabische Prinzessin heiraten. Die Tradition will es so. Eine Frau aus dem Westen, auch wenn sie von Adel ist, könnte niemals die Stellung meiner Gattin einnehmen.“
Celia riss die Augen auf und starrte ihn entsetzt an.
Da sagte er in Erinnerung an all die fruchtlosen Diskussionen, die er in den Ländern Europas über die arabische Kultur geführt hatte: „… sondern höchstens die einer Konkubine.“
Entrüstet rief Celia: „Sie erwarten, dass ich Ihre Konkubine werde! Wie können Sie es wagen! Nie und nimmer würde ich etwas so … so Ungehöriges …“
Er bewegte sich so schnell, dass ihr keine Zeit blieb, irgendetwas zu tun. Gerade noch hatte er ein Stück entfernt von ihr gesessen. Und dann zog er sie plötzlich vom Boden hoch und presste sie an sich. Seine Arme waren so stark, dass es sinnlos gewesen wäre, sich zu wehren. Und wie groß er war! Wie hart die Muskeln seiner Oberschenkel sich anfühlten!
Celia konnte seinen Duft wahrnehmen, einen sehr, sehr männlichen Duft. Ihre Brüste berühren seine Brust. Sein Atem strich warm über ihr Gesicht. Nie zuvor war sie einem Mann so nahe gewesen. Ihr Herz begann zu rasen. „Was, um Himmels willen, tun Sie?“, stieß sie hervor. „Lassen Sie mich sofort los!“
„Sie halten mich für einen Wilden, nicht wahr, Lady Celia?“ Seine Stimme verriet, wie zornig er war.
„Nein, nein! Sie sind offensichtlich gebildet und sprechen ein hervorragendes Englisch. Außerdem …“
Sofern das möglich war, wurde sein Griff noch etwas fester. „Sie glauben also, Ihre Sprache zu beherrschen, sei ein Zeichen dafür, dass jemand zivilisiert ist? Nun, ich spreche auch Französisch, Griechisch, Deutsch, Italienisch und mindestens vier sehr unterschiedliche arabische Dialekte. Macht mich das in Ihren Augen zu einem zivilisierten Menschen, Lady Celia? Ich bin auch viel gereist. Weiter als dieser Hampelmann, mit dem Sie verheiratet waren. Aber das alles ist Ihnen gleichgültig. Weil ich die Traditionen meiner Heimat respektiere und weil es zu diesen Traditionen gehört, einen Harem zu haben, bin ich in Ihren Augen ein Wilder.“
Jetzt regte sich auch in Celia Zorn. Das bewahrte sie davor, Angst zu empfinden. „Ich habe Sie nicht einen Moment lang für einen Wilden gehalten! Die Geschichte Ihres Landes ist älter als die Englands. Und ich neige nicht zur Überheblichkeit. Wie mir scheint, sind Sie es, der ein falsches Bild von mir hat, und nicht umgekehrt!“
Er hatte sie für beinahe jungenhaft schlank gehalten. Nun jedoch, da er sie an sich presste, konnte er deutlich ihre Brüste spüren. Und das, obwohl sie dieses absurde europäische Kleidungsstück trug, das man Schnürmieder nannte. Ihre Taille war schmal, ihre Hüften waren leicht gerundet. Und sie duftete nach einer Mischung aus Lavendel, Seife und etwas, das einfach nur sie war. Die Vorstellung, sie zu seiner Konkubine zu machen – etwas, das er nur aus Ärger über ihre vermeintliche Arroganz angedeutet hatte –, entwickelte mit einem Mal einen ganz besonderen Reiz. Die samtene Haut, die fein geschwungenen vollen Lippen, die sich nach Küssen zu sehnen schienen, und die schönen Hände, die gewiss zu zärtlichen Liebkosungen fähig waren, erregten ihn plötzlich ungemein. Das Blut floss schneller durch seine Adern.
Bei Allah, konnte die Frau spüren, wie erregt er war?
Jedenfalls kämpfte sie nun gegen seine Umarmung an. „Niemals werde ich Ihre … Ihre Liebessklavin sein! Ganz gleich, was Sie mit mir vorhaben! Man wird nach mir suchen, sobald die Nachricht von Georges Tod Kairo erreicht. Und wenn man mich dann in Ihrem Harem findet …“
„Schluss jetzt!“ Er stieß sie von sich. „Ich bin ein Scheich und ein Ehrenmann. Ich käme gar nicht auf die Idee, mich einer Frau gegen ihren Willen aufzudrängen. Sie beleidigen mich, wenn Sie mich für fähig halten, eine so verachtenswerte Tat zu begehen.“
Das Blut stieg Celia in die Wangen, als ihr klar wurde, dass sie sich von ihrer Fantasie hatte fortreißen lassen und zu völlig falschen Schlüssen gekommen war. „Verzeihen Sie mir“, stammelte sie. „Ich konnte nicht klar
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