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Verführt im Harem des Scheichs

Verführt im Harem des Scheichs

Titel: Verführt im Harem des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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nicht vorbereitet und hat instinktiv reagiert.“
    „Ein Mann, dessen Instinkt ihm sagt, dass er seine Gattin im Stich lassen soll, hat es nicht verdient, gerettet zu werden. Frauen sind von Natur aus mit dieser besonderen Schönheit ausgestattet, damit wir Männer sie bewundern, schätzen und beschützen. Über solche Naturgesetze darf man sich nicht einfach hinwegsetzen. Das beweist die Tatsache, dass die Kultur meines Volkes, die seit Jahrhunderten auf solchen Regeln ruht, sich bis heute erhalten hat. Bei uns gilt ein Feigling nicht als echter Mann. Und, so leid es mir tut, Ihr Gatte war ein Feigling.“
    Ihr Gewissen sagte ihr, dass sie George hätte verteidigen müssen. Aber sie konnte es einfach nicht. Ramiz würde keine noch so geschickt formulierte Erklärung für Georges Verhalten akzeptieren. Und tatsächlich fand auch Celia selbst, dass ihr Gatte sich anders hätte benehmen müssen. Also beschloss sie, das Thema zu wechseln.
    Man würde ihr, wenn sie erst nach Kairo zurückgekehrt war, eine Menge Fragen stellen. Und es war ratsam, Antworten parat zu haben. Der Generalkonsul hatte im Gespräch erwähnt, dass er so gut wie nichts über A’Qadiz wusste und dass er gespannt auf Informationen über das Land wartete. Vermutlich würde er annehmen, dass die Bewohner des kleinen Reiches die Schuld an Georges Tod trugen. Doch Celia wusste, dass das nicht stimmte.
    „Sie wissen, wer die Angreifer waren, nicht wahr?“, wandte sie sich an Ramiz.
    Der legte den Kopf in den Nacken und schaute lange schweigend in den Sternenhimmel. Schließlich sagte er: „Bis vor zwei Jahren herrschte mein älterer Bruder Asad über A’Qadiz. Unser Reich wird ebenso wie die Länder, die uns umgeben, von vielen verschiedenen Stämmen bewohnt. Sehr schnell kam es zu Unstimmigkeiten zwischen ihnen. Auch mit unseren Nachbarn gab es immer wieder gewalttätige Auseinandersetzungen. Asad führte deshalb häufig Krieg. Er behauptete, das Schwert sei stärker als das Wort. Diese Überzeugung kostete ihn das Leben.“
    „Er starb im Kampf?“
    „Ja, in einem vollkommen überflüssigen, sinnlosen Scharmützel.“ Ramiz schüttelte betrübt den Kopf. „Ich habe die Ansichten meines Bruders nie geteilt. Meiner Meinung nach sind die meisten Menschen vernünftige Wesen. Und wer vernünftig ist, wünscht sich Frieden. Deshalb habe ich, seit ich über A’Qadiz herrsche, alles getan, um den Frieden zu festigen. Aber nicht all meine Nachbarn sind damit einverstanden. Manche nehmen es mir besonders übel, dass ich mit so mächtigen Fremden wie den Briten verhandle.“
    „Oh …“, murmelte Celia.
    „Was heute Morgen geschehen ist, war eine Warnung. Ich muss nun rasch handeln, wenn nicht all meine bisherigen Bemühungen umsonst gewesen sein sollen. Ich muss so schnell wie möglich nach Balyrma zurückkehren, um die notwendigen Schritte zu unternehmen. Sie werden mich begleiten müssen. Wir brechen auf, sobald es dämmert.“
    „Sie wollen mich mitnehmen nach Balyrma?“, rief Celia erschrocken aus. „Aber ich muss zurück nach Kairo!“
    „Selbstverständlich. Wenn die Zeit reif ist, werde ich dafür sorgen, dass Sie sicher nach Kairo kommen. Im Moment allerdings haben wir keine Wahl. Ich muss mich um die Staatsgeschäfte kümmern. Und das geht nur von Balyrma aus.“
    „Bestimmt können Sie mir eine zuverlässige Eskorte zur Verfügung stellen.“
    Er streckte die Hände aus, als wolle er die Unendlichkeit der Wüste umarmen. „Glauben Sie, ich könne zaubern? Woher soll ich hier eine Eskorte nehmen?“
    „Aber …“, stammelte Celia. „Ich kann nicht bleiben. Lord Winchester wird wissen wollen, was geschehen ist. Und Ihnen kann ich nicht von Nutzen sein, da ich kaum etwas über den Auftrag meines Gatten weiß.“
    „Darauf kommt es jetzt nicht an. Im Übrigen wäre es sowieso unpassend, derartige Verhandlungen mit einer Frau zu führen.“
    Er hatte natürlich recht. George oder auch ihr Vater hätten das Gleiche gesagt. Gerade deshalb war der Ritt nach Balyrma so unsinnig! „Wir können den Hafen innerhalb eines Tages erreichen. Vor dort aus werde ich allein weiterreisen.“
    „Ich habe Ihnen bereits gesagt, was wir tun werden. Vergessen Sie nicht: In A’Qadiz ist mein Wort Gesetz.“
    Seine Stimme klang plötzlich hart, und auch sein Gesichtsausdruck hatte sich verändert. Celia starrte ihn an. Er hatte seine Kopfbedeckung abgenommen. Sein dichtes tiefschwarzes Haar war kurz geschnitten, sein Kopf edel geformt. Seine Finger –

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