Verführt im Harem des Scheichs
einem Mann. Er hatte ihre Intelligenz bewundert und ihre Fähigkeit, sich eine eigene Meinung zu bilden und diese überzeugend zu vertreten. Nun allerdings, da er bemerkte, wie verletzlich sie war, erinnerte er sich daran, dass sie eine Frau war. Eine sehr attraktive Frau … Ihm fiel ein, wie sehr ihr schlanker Körper ihn erregt hatte, damals, als er sie nackt im Mondlicht gesehen hatte.
Er begehrte sie noch immer. Doch es gab hundert Gründe, diesem Verlangen nicht nachzugeben. Trotzdem war es schwer, standhaft zu bleiben. Er hatte auf so vieles verzichten müssen, seit sein Bruder gestorben war. Und der Wunsch, Celia in die Welt sinnlicher Genüsse einzuführen, war stark.
„Ich wusste es, weil man Ihnen ansieht, wie sehr Sie sich nach Zuwendung sehnen.“ Er erhob sich und streckte ihr die Hand hin. „Kommen Sie!“
Schweigend führte er sie aus dem Zimmer. Hand in Hand traten sie auf den Hof, wo es nach Jasmin duftete und wo nur das Plätschern der Springbrunnen zu hören war.
„Schauen Sie nach oben!“
Der Himmel war von Sternen übersät.
„Wir glauben, dass die Liebe dem Menschen Flügel verleiht. Mit ihnen kann er sich in die Lüfte erheben und hoch hinaufsteigen bis zum Himmel. Dieser Himmel ist voll sinnlicher Genüsse. Ob eine Frau sie kennengelernt hat, verraten ihre Augen, ihre Bewegungen, ihre Lippen. Eine Frau, die die körperliche Erfüllung erlebt hat, weiß, wie es ist zu fliegen. Sie jedoch, Celia, haben noch nicht einmal festgestellt, dass Sie Flügel besitzen. Ich würde Ihnen gern zeigen, wie man sie benutzt.“
Seine Stimme war weich, warm, verführerisch. Er hatte ihr den Arm um die Schulter gelegt und strich mit den Fingerspitzen sehr sanft über die nackte Haut ihres Oberarms.
Celia war sich seiner Nähe nur allzu deutlich bewusst. Er duftete nach Seife und etwas anderem, das ihr sehr, sehr männlich erschien. Sie schaute hinauf zu den Sternen und stellte sich vor, sie könne fliegen. Ein Schauer überlief sie. Beinahe konnte sie fühlen, was Ramiz meinte.
O ja, sie wollte fliegen lernen! Sie sehnte sich nach dieser neuen Erfahrung. Allein die Vorstellung war berauschend. Ramiz, dieser attraktive faszinierende Mann würde ihr helfen, diese neue Welt zu entdecken.
„Sie möchten wissen, wie es ist zu fliegen, nicht wahr?“, flüsterte er ihr zu.
„Ich bin nicht sicher, dass ich es jemals lernen kann.“ Und das war die Wahrheit.
Er aber lachte und beugte sich zu ihr hinab. „Vertrauen Sie mir. Ich weiß, dass Sie es können.“ Ganz leicht berührte er mit der Zunge ihr Ohrläppchen. Seine Finger wanderten ihren Arm hinab und wieder hinauf. Er begann ihren Nacken zu streicheln.
O Gott, es war wundervoll! Ihr Herz schlug schneller und schneller.
Jetzt küsste er ihr Kinn, dann ihren Hals.
Unwillkürlich beugte sie sich nach hinten. Sanft wie die Berührung einer Feder waren seine Lippen. Und doch so verwirrend. „Ramiz“, hauchte Celia, „bitte … Ich möchte … Ich …“
Er hob sie hoch und trug sie zurück ins Haus. War es Zufall, dass er das Zimmer wählte, in dem sie schlief? Der niedrige Diwan stand mitten im Raum. Sie hatte das Möbelstück von Anfang an geliebt, denn etwas Derartiges hatte sie nie zuvor gesehen. Es war rund. Bunte Kissen und seidene Decken lagen darauf. Wie weich es sich anfühlte, als Ramiz sie darauf legte.
Sie schaute ihm in die Augen, die im Licht einer einzelnen Kerze heller wirkten als im harten Sonnenlicht. Golden … Aber da war auch etwas in ihnen, das Celia beunruhigte. Etwas Wildes, das ihr Angst machte. Verunsichert senkte sie den Blick.
„Sie brauchen sich Ihres Körpers und seiner Bedürfnisse nicht zu schämen“, flüsterte Ramiz. „Akzeptieren Sie die Freuden, die er Ihnen schenken kann. Das ist die erste Lektion, die Sie lernen müssen.“
Dann lagen seine Lippen auf den ihren. Sein Mund schien so gut zu ihrem zu passen, dass sie einen Moment lang den Atem anhielt. Ihr wurde heiß, und ihr Puls begann zu rasen. Der Wunsch, Ramiz’ Kuss zu erwidern, wurde immer stärker. Trotzdem lag sie reglos. Was sollte sie tun? Was Tante Sophia ihr über das Verhalten einer Dame gesagt hatte, entsprach so gar nicht dem, wonach ihr Körper verlangte.
Ramiz legte die Arme um sie und zog sie an sich. Sie spürte seine harten Muskeln und bemerkte, wie weich ihr eigener Körper im Vergleich zu seinem wirkte. Nie zuvor hatte sie sich als weich wahrgenommen. Nie zuvor hatte sie sich so weiblich gefühlt. Irgendetwas in ihr schien zu
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